2 Herzen 1 Missverständnis

1. Kapitel

Emilys view:

Meine Wohnung ist total leer bzw. es fühlt sich alles so leer an. Es muss sich unbedingt etwas ändern. Nur was? – Ich weiß es.

Ich brauche dringend einen neuen Lover. Schließlich hatte ich meinen letzten Lover als ich 18 war und bin auch nicht mehr die Jüngste. In ein paar Monaten werde ich 24 und das einzige was ich in meinem Leben erreicht habe ist, dass ich meinen Realschulabschluss erfolgreich abgeschlossen habe, danach die FOS und jetzt Medizin studiere. Doch bis jetzt habe ich noch nichts spektakuläres gemacht oder mein Traum verwirklicht. 

Ich durchwühlte in meiner unordentlichen Tasche, um mein Handy zu suchen. Als ich es gefunden hatte, ging ich auf Kontakte und suchte die Nummer von Leonie. Ich wählte die Nummer und schon am anderen Ende der Leitung sprang die Mailbox von Leonie an. Doch fünf Minuten später hörte ich das Lied „Wenn sie tanzt“ von Max Giesinger – mein Klingelton. Es war Leonie, die sich dafür entschuldigte, dass sie nicht ans Handy gegangen war, weil sie es nicht gehört hatte. Allerdings empfand ich es nicht als Problem. Als sie mich fragte was los sei, erzählte ich ihr von meinem Plan. Erstmals lachte sie mich aus, was ich vorhatte, doch dann wurde sie wieder ernst und fragte neugierig nach, wie genau ich das anstellen will. 

„Ich habe schon einen Plan“, antwortete ich. 

„Und welchen?“, fragte Leonie neugierig nach.

„Folgendes, wir müssen einfach öfters feiern gehen!“, meinte ich.

„Du und feiern, dass ich nicht lache!“; antwortete sie forsch und zog das ganze ins Lächerliche.

Ich dagegen blieb ernst und sagte ihr, dass ich es wirklich ernst meine, aber sie lachte mich wieder aus.

„Und wann hast du vor deinen „Plan“ durchzuführen?“, wurde Leonie wieder ernst.

„Ich dachte an heute. Wir könnten doch ins The Cage gehen? Was hältst du davon? “, meinte ich motivierend.

Leonie war überzeugt von der Idee und sagte: „Hört sich gut an. Bin auf alle Fälle dabei!“

Als wir im Cage angekommen waren, konnte man schon von draußen die laute Musik hören. Ein DJ, der am Mischpult stand, legte „Good Feeling“ von Avicii auf. Der Club boomte, da so viele Leute da waren. Wir mischten uns unter die Leute, die immer mehr wurden. Leonie, die noch ein paar Freunde von uns eingeladen hatte, trafen wir unter der Menschenmasse. Sie tanzten zum Rhythmus der Musik, während sie ihren Cocktail in der Hand hielten und versuchten ihr Getränk nicht zu verschütten. Leonie schrie mir ins Ohr, dass sie zur Bar geht und sich einen Cocktail holt und fragte daraufhin in die Runde, ob sie auch was wollen. Währenddessen ich Leonie dabei zusah, wie sie sich in Richtung Bar durchkämpfte, hat mich ein Typ, mit einem billigen Anmachspruch angesprochen, denn ich sofort abblitzen ließ. 

„Oh mein Gott, was war das denn jetzt?!“, dachte ich mir im Nachhinein. Die anderen fragten mich neugierig, wer das war und ob ich den kannte. „Keine Ahnung wer das war, irgendein Idiot, der ein Telefonbuch schreibt, der meine Nummer haben wollte, weil meine noch fehlt und nein ich kenne den nicht!“ antwortete ich genervt.

Als ob ich mich mit so einem Vollidioten abgeben würde. 

Warum kann ich nicht ein einziges Mal Glück haben mit den Typen? Aber lieber bin ich Single als ein Arschloch an meiner Seite. Warum müssen alle Typen solche Arschlöcher sein?! Wenigstens hat Leonie einen Typen gefunden. Aber sowie ich sie kenne, wird das auch wieder nur ein One-Night-Stand sein und bleiben.