Prolog

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,,Was für ein Spiel! Die Quiberon Quafflepunchers halten ein weiteres Mal den französischen Liga-Pokal in den Händen! Wieder einmal haben sie sich mühelos den Platz am Gipfel der französischen Quidditch-Liga erkämpft! Ganz vorne an der Spitze: Raphaël Moreau, der seine Mannschaft zum Sieg getragen hat! Er hat die meisten Tore geschossen und somit dieses Jahr einen neuen Rekord aufgestellt! Ein weiteres Mal hat Moreau bewiesen, dass er nicht umsonst den Titel French Falcon trägt!!!"

Die Menge im Stadion tobte! Überall wurde geschrien und gejubelt, während es von allen Seiten Blitzlichter regnete. Die Quiberon Quafflepunchers schwebten auf ihren Besen über dem Quidditch Feld, während ein rosarot-silbernes Feuerwerk über ihnen explodierte. Ganz vorne flog ein kräftiger, dunkelhaariger Mann mit kurz gestutztem Bart, der den Liga-Pokal in beiden Händen hielt und sich von allen Anfeuern ließ.

Das war er! Raphaël Moreau! Der French Falcon! Der beste Jäger, den Frankreich seit langem gesehen hatte. Seit sie Moreau in der Mannschaft hatten, hatten die Quiberon Quafflepunchers die besten Erfolge seit zwei Jahrzehnten erzielt. Er hatte seinen Besen unter Kontrolle wie kein anderer. Den Namen French Falcon trug er, wegen seiner waghalsigen Flugmanöver. Kein anderer konnte einen Sturzflug fliegen wie er.

Er war der Star seiner Mannschaft, was ihn natürlich die ein oder anderen neidischen Blicke seiner Kollegen kostete. Genau wie jetzt gerade... Die Fotografen rissen sich förmlich um ein gutes Foto von Moreau und die Menge jubelte unaufhörlich seinen Namen. Er flog an der Spitze seiner Mannschaft voran und hielt stolz den Pokal in die Höhe.

In der Menge, zwischen den ganzen Fans, befand sich auch ein Mädchen, nicht älter als zwölf Jahre. Es stand auf Zehenspitzen und hatte sich mit beiden Armen an das Geländer geklammert, das vor ihrem Sitzplatz befestigt war. Es war gerade noch so groß, um drüber sehen zu können.

Wie gebannt starrte es den French Falcon an, auf den alle Scheinwerfer gerichtet waren. Es konnte kaum die Augen von ihm lassen, so wie er durch die Lüfte segelte. Wie der Zugwind ihm um seinen Umhang des Trikots wehte und er den funkelnden Pokal in den Händen hielt.

,,Melody, komm!"

Plötzlich griff jemand nach ihrer Hand. Melody brach das erste Mal ihren Blick ab und blickte zu ihrer Mutter, die sie zu sich zog.

,,Wir gehen wieder in die Garderobe hinunter." sagte ihre Mutter. Melody begann sofort zu strahlen und eilte sofort mit ihrer Mutter mit. Sie rannte so schnell sie konnte die Treppe des Stadions hinunter. Ihre Mutter hatte Probleme mit ihr mitzuhalten.

Unten angekommen stürmte Melody sofort hinüber in das Zelt welches einige Meter vom Stadion entfernt stand. Auf dem Eingang prägte groß das Logo der Quiberon Quafflepunchers.

,,Melody, nicht so schnell!" rief ihre Mutter ihr hinterher. Melody kam vor dem Eingang zum Stehen. Ungeduldig drehte sie sich zu ihrer Mutter um und wartete, bis diese bei ihr angekommen war. Dann nahm sie ihre Tochter an der Hand und gemeinsam gingen sie in das Zelt. Von innen war es um einiges Größer, als von außen... Zauberei eben. Das Zelt war in viele verschiedene Bereiche eingeteilt, die allesamt durch graue Vorhänge abgetrennt wurden. Auf jedem Vorhand war in großer, weißer Schrift der Name jedes Spielers aufgedruckt.

Melody und ihre Mutter standen Hand in Hand mitten im Zelt als sie plötzlich immer lauter werdende Jubelschreie von außen hörten. Wenige Sekunden später kamen auch schon die ersten Spieler in rosafarbenem Trikot durch den Eingang.

,,Das war Großartig, Jungs!" sagte Adrien Fournier, einer der Treiber der Mannschaft. Er ging ohne weiteres an Melody und ihrer Mutter vorbei zu seinem Abteil der Garderobe. Immer mehr Spieler betraten das Zelt, doch Melody interessierte sich für keinen von ihnen. Sie wartete nur auf einen einzigen.

,,Papa!" quiekte sie freudig auf, als Raphaël Moreau in das Zelt kam und lief freudig auf ihn zu. Ihr Vater empfing sie mit einem freudigen Lächeln und hob sie in die Höhe, um sie einmal herumzuwirbeln.

,,Hallo, Prinzessin!" sagte Moreau erfreut und hielt seine kleine Tochter fest im Arm.

,,Du warst großartig!" murmelte Melody, während sie ihren Vater immer noch umklammert hielt.

,,Danke, mein Schatz!"

Mit Melody in den Armen ging er hinüber zu seiner zweiten Lieblingsdame. Er beugte sich zu seiner Frau hinunter und gab ihr einen Kuss.

,,Gratuliere! Du hast dich heute selbst übertroffen." sagte Melodys Mutter.

,,Ach, was..." seufzte ihr Vater lediglich und gemeinsam gingen die beiden in das Abteil, welches ihm gehörte. Melodys Mutter zog den Vorhang zu.

,,Das war heute die beste Leistung, die du seit Langem abgeliefert hast! Außerdem der dritte Rekord, den du im letzten Halbjahr aufgestellt hast! Und ein neuer Erfolg für die Quafflepunchers!" meinte Melodys Mutter eifrig, während ihr Mann Melody auf einem Stuhl absetzte und sich sein Trikot auszog.

,,Ja... Und Laurent hat mich noch immer nicht zum Kapitän gemacht..." murmelte er griesgrämig. Melodys Mutter begann seufzend die Lippen zu kräuseln als sie die Frustration in der Stimme ihres Ehemannes hörte.

Laurent war der Besitzer der Quiberon Quafflepunchers. Er war derjenige, der entschied wer ins Team kam, wer rausflog... und eben auch, wer der Kapitän der Mannschaft war. Und diese Position wurde schon seit sechs Jahren von Maurice Laurent ausgeübt. Von seinem Sohn... Wer hätte es gedacht... Melodys Mutter seufzte und blickte geknickt zu ihrem Mann.

,,Er wird dich zum Kapitän machen! Ganz bestimmt! Du bist der beste Spieler der Mannschaft!" versuchte sie ihm Mut zu machen.

,,Alison..." meinte er lediglich seufzend.

,,Kopf hoch, du wirst schon sehen! Das wird bestimmt bald-..."

,,Alison!" unterbrach Raphaël seine Frau mit gerunzelter Stirn.

,,Solange sein Sohn Quidditch spielt, hat keiner eine Chance auf den Posten... Das kann ich vergessen..." murrte er.

,,Warum nicht, Papa?" meldete sich Melody zu Wort. Ihr Vater stieß einen langen Seufzer aus.

,,Weißt du..." begann er und hockte sich neben sie zum Stuhl.

,,Manchmal ist die Welt ungerecht. Das ist nunmal so. Das Wichtigste ist, sich davon nicht unterkriegen zu lassen!"

Melody nickte. Auch wenn sie noch immer nicht ganz verstand, was er ihr damit sagen wollte.

,,Das Stadion ist morgen Früh leer. Was ist, spielen wir eine Runde?" fragte Melody's Vater seine Tochter zwinkernd. Ihre Augen leuchteten augenblicklich erfreut auf.

,,Ja!" rief sie fröhlich und warf sich ihrem Vater wieder um den Hals.

,,Okay! Abgemacht!" lachte er.

Melody löste sich von ihrem Vater, während er zurück zu seiner Frau ging, um sich weiter über Laurent und seinen Sohn zu unterhalten. Seine Tochter blickte ihm voller Bewunderung hinterher. Melody war mit Abstand sein größter Fan! Ihr Vater war ihr großes Idol! Schon seit sie ihn das erste Mal spielen gesehen hatte, sprach sie von nichts anderem mehr, als von Quidditch!

Und irgendwann... irgendwann würde sie genauso gut spielen, wie er!

Reach for the Sky (HP/Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt