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Alarmiert liefen wir zu deren Schlafzimmer und fanden Yunho friedlich schlafend vor, jedenfalls schien es so. San schüttelte ihn und würde immer verzweifelter, da Yunho einfach nicht reagierte. Seonghwa kam rein und spritzte ihm Wasser ins Gesicht, doch Yunhos Augen blieben geschlossen, der Gesichtsausdruck entspannt.

"Das ist nicht normal, Yunho wird normal vom kleinsten Geräusch wach... er hatte noch nie einen besonders tiefen Schlaf." meinte Hongjoong, der sichtlich gestresst versuchte, Yunho durch leichte Schläge auf die Wangen, aufzuwecken.
"Hört auf, das wird nichts bringen." befahl ich ihnen mit brüchiger Stimme. Ich erinnerte mich an die Nachrichten von gestern Abend, wie nannten sie es noch?

"Dornröschen-Syndrom." murmelte Yeosang und unsere Aufmerksamkeit lag direkt auf ihm.
"Oh mein Gott, nein... bitte nicht." Mingis Stimme klang verzweifelt.
"Haben wir denn nicht schon genug zu verkraften? Warum das jetzt auch noch?" jammerte Juhee.
"Ich rufe Dr. Park an." schlug ich dann vor, da mir sonst keine andere Lösung einfiel und verließ den Raum.

Sie versprach sofort vorbei zu kommen und brauchte auch tatsächlich nur eine halbe Stunde. Sie injizierte Yunho was, hörte ihn ab und schaute sich seine Pupillenreaktion an. Seufzend sah sie uns an.

"Es ist ein leichtes Koma, ein Nebeneffekt der Impfung. Leider passiert das momentan recht häufig. Die Gute Nachricht ist, er brauch nicht beatmet zu werden, er muss lediglich an den Tropf, damit er seine Nahrung intravenös bekommt. Sie werden sich um ihn kümmern müssen. Es gibt nicht mehr genug Pflegepersonal. Die schlechte Nachricht ist... es wird noch weitere von euch treffen. Ich betreue gerade 4 Entertainments und das ist heute schon der siebte..."

Sie legte ihm eine Infusion und ließ ihre Assistenten eine Kiste mit Infusionsbeuteln bringen. Dann zeigte sie uns, wie man diese korrekt wechselte und gab die Anweisung, ihm diese dreimal täglich zu verabreichen.
Wir wurden alle rausgeschickt, als sie ihm einen Katheder legten und danach wurde uns auch da gezeigt, wie der Beutel gewechselt wurde, sobald er voll war.

"Ich komme 2x die Woche zur Kontrolle, den Rest müsst ihr selbst schaffen. Falls noch wer nicht aufwacht, ruft mich."
"Wird er sterben?" fragte San leise.
"Das glaube ich nicht, wir müssen nur herausfinden, wie wir ihn aus dem Koma rausholen können. Wir wissen leider noch zu wenig darüber. Aber in Gefahr schwebt er schonmal nicht." versuchte sie uns zu beruhigen.

Ehe sie ging, rief sie Juhee und mich, im Flur kurz zu sich.
"Ich fürchte, es gibt Lieferschwierigkeiten mit dem neuen Impfstoff. Es kann bis zu drei Wochen dauern." traurig sah sie Juhee an, für die das die endgültige Bestätigung war, dass es für sie keine Rettung mehr gab.

Klar hatte Dr. Park bemerkt, dass Juhee krank war. Sie nahm Juhees Hand und gab ihr eine Ampulle.
"Die letzten Stunden können schmerzhaft und unwürdig werden... damit geht es schneller und schmerzloser" flüsterte sie, damit die anderen nichts hörten und Juhee nickte betreten, während ich mit den Tränen kämpfen musste.

Als die Ärztin gegangen war, umarmte ich meine beste Freundin und weinte ihre Bluse nass. Sie fuhr mir beruhigend über den Rücken und ich spürte die Hitze, die von ihrem Fiebergeplagten Körper ausging. Es war nur eine Frage der Zeit, ehe ich sie verlieren würde.

Dornröschen-SyndromWo Geschichten leben. Entdecke jetzt