Der Junge im Moor

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Es war einmal ein Liebespaar.
Eines Tages musste die Frau weggehen. Sehr weit weg.
Als sie angekommen war, schrieb sie ihrem Mann einen Brief:
>Mein Liebster,
Da ich so weit von dir entfernt bin, habe ich Angst, dass deine Liebe zu mir erlischt. Um mir zu beweisen, dass du mich wirklich liebst, komm binnen drei Tagen zu mir.
In Liebe, deine Mary.<

Als der Mann dies las, machte er sofort sein Pferd fertig und ritt los.
Am zweiten Tag musste er einen Wald durchqueren. Es war ein dunkler Wald mit dichtem Strauchwerk und morastigem Boden.
Der Mann kam schließlich auch an ein großes Moor, bei dem er sich nicht sicher war, ob er es ohne Gefahr durchqueren konnte.
Als er gerade umdrehen wollte, bemerkte er einen Jungen, der am Rande des Moores stand. Der Mann fragte also den Jungen: "Hallo Junge! Hat dieses Moor einen Grund?"
Der Junge blickte ihn an. "Ja. Hat es."
Den Worten vertrauend, führte der Mann, in Gedanken nur bei seiner Liebsten, sein Pferd in den Sumpf. Wäre er nicht so verliebt gewesen, dann hätte er sich wahrscheinlich gefragt, wieso ausgerechnet in so einem finsteren Wald, an so einem bedrohlichen Moor, ein Junge war.
Doch so fing sein Pferd mit ihm an einzusinken. Panisch rief der Mann dem Jungen zu: " JUNGE! DU SAGTEST DOCH, DAS MOOR HÄTTE EINEN GRUND!"
"Hat er auch", antwortete der Junge ruhig. "Ihr habt ihn nur noch nicht erreicht."

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