Ich stand am Fenster und starrte in die Dunkelheit. Die Bank unter welcher sich der Goldtresor Spaniens befand, warf einen riesigen, fast bedrohlich wirkenden Schatten auf ihren gepflasterten Hinterhof. Mein Blick verschwamm. Andauernd war ich gezwungen das einigermaßen funktionierende Auge zuzukneifen, um meinem Blick zumindest ein wenig Schärfe zu verleihen. Immer wieder blendeten die Scheinwerfer der unaufhörlich kreisenden Hubschrauber durch die metallischen Gitter, welche an jedem Fenster befestigt waren. Ich ließ den Kopf sinken. Mein Blick fokussierte die verschwommen Fliesen des Gebäudes. Das brummen der Propeller war fast etwas beruhigend, und doch schossen mir ständig Nairobis Worte durch den Schädel. Jedes dieser Worte hatte mich getroffen wie eine Kugel. Mit jedem Atemzug den sie tat hatte sie mir weitere schmerzhafte Wahrheiten vor die Füße geworfen. Als stände ich in mitten eines Kugelhagels, ließ sie meine Fehler der letzten Jahre auf mich einprasseln. Ihre Ansprache hatte sich in meinem Kopf eingebrannt, und würde mich wohl auch nicht wieder los lassen. Verärgert scharrte ich mit dem Fuß den Staub auf den Fliesen zusammen. Das schlimmste an dieser ganzen Geschichte war, dass sie leider recht hatte mit dem was sie sagte. Ich war ein Feigling.Wie gegen meinen eigenen Kopf protestierend verschrenkte ich die Arme und versuchte meine Gedanken daran zu hindern sich weiter um Nairobis Aussagen zu drehen. "Verdammt..." flüsterte ich zweifelnd. Ich hob meinen Kopf und ließ meinen Blick auf den Nachthimmel überschwenken. Ich fokussierte einige der Sterne. Sie leuchteten gerade hell genug, das ich sie erkennen konnte. "...das ist doch bescheuert..." fluchte ich und überdachte, was ich gerade im Begriff war zu tun. Es kam mir so absurd vor. Ich schüttelte den Kopf und schaute wieder auf zu den Wolken. "...Andrés? Ich...- Gottverdammt." Ich atmete tief durch. "Ich... Ich muss etwas loswerden. Etwas das schon viel zu lange überfällig ist... Jahre. Viele Jahre. Du bist- du... warst die wichtigste Person in meinem Leben. ...Und du wirst es vermutlich immer sein." Meine Wangen wurden heiß. Schleichend langsam füllten sich meine Augen mit Tränen. Verwirrt stockte ich. Die Dinge die ich gerade aussprach, waren die Dinge die ich mir sonst nicht mal zu denken wagte. Ich schluckte und schüttelte wieder mit dem Kopf. "... Ich hätte nie den Mut aufgebracht es zu sagen als du mir noch gegenüber standest... Ich hätte dir das hier nie ins Gesicht sagen können. Ich hätte dir nie in die Augen sehen können und dir sagen das... ich-...Ich dich liebe. Ich werde nie aufhören können dich zu lieben. Niemals..." Kleine heiße Bäche aus Tränen bahnten sich ihre Wege bis zu meinem Kinn. "Ich liebe dich..." flüsterte ich schluchzend und an den Himmel gerichtet, während mein Blick nun völlig verschwamm. "...Du- fehlst mir. Du fehlst mir so wahnsinnig Andrés..." Zischte ich zwischen Tränen der Trauer und Tränen der puren Verzweiflung. Ich schnappte nach Luft. Meine Augen brannten, und ehe ich überhaupt realisiert hatte was um mich herum geschah, legte sich beruhigend eine bekannte Hand auf meine Schulter. Ich versuchte vergeblich einen klaren Blick zu bekommen. Seine Arme legten sich um mich. Ich verkrampfte. "Kommt alles wieder in Ordnung..." Brummte er mit dieser rauen Stimme und dem tiefen Akzent. Beruhigend legte sich seine große Hand in meinen Nacken. "Ich vermisse ihn..." sagte ich leise und hielt mich einfach an ihm fest. "Ich weiß..." flüsterte er und streichelte mich beruhigend. Ich atmate tief durch, ließ schließlich jegliche Anspannung fallen. Er zog mich in eine feste sehr herzliche Umarmung. Und während die Tränen wie in Bächen meine Wangen hinab flossen wurde es mir bewusst. Wahrscheinlich war es genau das was ich im Moment brauchte. Vielleicht war es das einzige was half. Ich brauchte jemanden der da war. Jemanden der zuhörte. Vor allem brauchte ich aber jemanden auf den ich mich verlassen konnte. Und dieser große muskulöse Teddybär, war seit langer Zeit der erste der es tatsächlich ernst meinte. Ich presste die Augen fest zusammen, ließ meinen Kopf auf seine Brust sinken und lauschte seinem unglaublich ruhigen Herzschlag.
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Hellouu, ich bin leider nicht wirklich zufrieden mit dem Kapitel / Oneshot, wollte die Idee aber unbedingt veröffentlichen.
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem ein wenig...
Luv,
~L♡︎[Wordcound: 666 words]
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LaCasaDePapel - ♡︎𝕆ℕ𝔼𝕊ℍ𝕆𝕋𝕊♡︎ (Deutsch)
FanfictionEine Reihe kleiner HausDesGeldes Oneshots...♡︎ [Ich werde in die Überschriften der Teile, die Staffel in welcher der Oneshot spielt einfügen, um Spoiler zu vermeiden.:')♡︎] ¬ [Involved Ships: BerlinXPalermo, PalermoXHelsinki] >>don't ship it, don...