Mädchenabend

Mädchenqlique

Lilli, Maria und Anja lebten in einem kleinen Dorf. Sie gingen bereits gemeinsam in den Kindergarten und zur Schule. Nach der Schule erlernten sie unterschiedliche Berufe. Allerdings waren sie auch da immer zusammen. Sie waren die besten Freundinnen. Sie waren ein Trio. Alleine gab es sie nicht. Sie hatten auch immer wieder mal Freunde, die allerdings immer nur die zweite Reihe hinter den Freundinnen spielten. Alle drei waren sehr attraktiv.

Dass sie Alles zusammen machten, war allerdings auch dem kleinen Ort geschuldet, in dem sie wohnten. Es gab nicht viele Mädchen in ihrem Alter. Auch die Auswahl an passablen Männern war sehr beschränkt. Mann musste schon einige Orte weiterfahren um in der Disco Jemanden kennen zu lernen. Die vereinzelten Jungs in ihrem Ort waren für sie uninteresant oder eine der Drei hatte schon mal eine Beziehung zu dem Jungen.

Im Ort kannte Jeder Jeden. Was für Sicherheit sorgte, aber auch Nichts geheim blieb. Sie waren bekannt als freizügig und sehr lebensfreudig, was das Feiern betraf. Anfangs stellte das sicher ein Problem dar, da es immer Streit mit ihren Eltern gab. Aber in der Zwischenzeit waren Jede der Drei über 20 Jahre alt und Anja hatte sogar schon ihre erste eigene Wohnung. Diese war zwar in einem der Häuser ihrer Eltern, aber sie zahlte wie jeder andere Mieter ihre Miete für die Wohnung in dem Haus mit vier Mietparteien. Meist trafen sich die Mädchen in dieser Wohnung um sich zum Weggehen zu stylen und vorzuglühen.

Es wurde in dem kleinen Ort immer über Andere geredet. Auch das Trio wusste über Alle und Jeden Bescheid. So gab es in dem Ort in der letzten Woche einen Todesfall, bei dem Jeder jede Einzelheit über den Verlauf der Krebserkrankung kannte und auch Jeder die betroffene Person kannte. Auch wäre es eine Schande gewesen, nicht zur Beerdigung zu gehen. Auch hatte ein junger Mann im Rausch vor zwei Nächten mit seinem Auto einen Gartenzaun beschädigt, was nicht zu einer Anzeige führte, sondern von der Dorfgemeinschaft erledigt wurde, dass weder der Geschädigte, noch der Verursacher einen Schaden davontrugen (von ein paar Backpfeifen abgesehen). In der Wohnung gegenüber von Anjas Wohnung war außerdem ein junger Mann eingezogen, der nicht aus dem Ort oder näheren Umgebung kam. Mehr wusste man im Ort von dem Mann noch nicht.

So lebten die Mädchen, eigebettet in dieser Kleinbürgerlichkeit und Neugier über Andere ganz unbeschwert in diesem Dorf. Sie ließen sich Nichts vorschreiben und wollten nur Spaß und Unabhängigkeit, wie es in dem Alter üblich ist. Sie sagten immer, dass sich kein Mann zwischen sie stellen konnte oder über sie bestimmen werde. Jede von ihnen war eine sehr starke und  eigenständige Persönlichkeit.