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>> Bitte was?! << Felina und Lyra laufen dieser kleinen Irren hinterher, die das Unmögliche geplant hat. Wie will sie das durchführen? Es ist nicht auszudenken ihren Eltern sowas zu verheimlichen. Dieser Plan ist undurchführbar. Keiner von ihnen will ihre Eltern anlügen, die schon auf dem Weg nach Orynth sind. Das ist verrückt, doch Cora scheint das ganz locker zu sehen. Schnurstracks klackert die Faeprinzessin durch die Hallen ihres Schlosses und hält direkt auf ihr Zimmer zu. Ihre beiden Freundinnen haben Mühe mitzuhalten, doch sie hören Cora, als sie meint, >> Ich meine es ernst. Sowas wie vor achtzehn Jahren wird nicht wieder passieren. << Und so treten sie in das geräumige Schlafzimmer, das vor Rosen nur so übergeht.

Man kann Coras Skepsis beinahe greifen, als sie eine Augenbraue hochzieht. >> Also es ist mir ja klar, dass er ein Date will, aber das ist übertrieben. << Und schon hat sie wieder das Thema gewechselt. Es ist lästig, dass sie nie über das spricht, was gerade wichtig ist, wenn andere es wollen. Also spielen sie einfach mit, tragen die vielen Rosen in den Garten und pflanzen sie dort ein. Aelin wird sich freuen, wenn sie die neue Frische sieht. Weniger wenn herauskommt, was ihre reizende Tochter vorhat.

Von diesem Plan bekommen sie jetzt schon Bauchschmerzen.

>> Au! Verfluchte Dornen! << Lyra schüttelt ihre Hand so heftig, dass sie Felina in die Hecke stößt und so geht es weiter, bis alle Drei überseht sind mit Dornen. Blut rinnt über Arme und Beine. Keine von ihnen will aufstehen. Jede Bewegung wird ziehende Schmerzen zur Folge haben.

>> Auf drei? << Lyra sieht in die Runde. Missmutige Blicke werden hin und her geworfen. Keiner ist sonderlich erpicht darauf, doch zu riskieren, dass Aelin sie in ihren geliebten Rosen findet....

Niemand von ihnen will herausfinden wie sie darauf reagiert, also zählt Lyra an, bis sich alle auf drei erheben und knapp einen Schmerzensschrei unterdrücken können. >> Und das alles nur wegen einer Hexe, die sich an einer Dorne gestochen hat. << Grimmig murmelt die Angesprochene vor sich hin, als sie sich zurück ins Zimmer aufmacht. Doch, weil sie so viel Glück haben, versperrt eine Wand ihnen den Weg. Eine braungebrannte und silberhaarige Wand, die mit grimmiger Miene und eisigen grünen Augen das Chaos mustert, das die drei Freundinnen erschaffen haben. >> Deine Mum wird nicht erfreut sein, wenn sie das hier sieht. <<

Schuldbewusst scharrt Cora im grauen Kies unter ihren Füßen und starrt ihren Vater an. Rowan ist wohl nicht bester Laune.

Muss er wieder neben Aelin in der Ratssitzung stehen und schicke Kleidung tragen?

So scheint es zumindest. Also sind sie alle ziemlich am Arsch, wenn er ihnen eine Strafe aufbrummt. Denn, wenn keiner ihrer Eltern hier ist, dürfen Coras Eltern auch über sie entscheiden und umgekehrt. Und Rowans Strafen sehen immer sportlich aus. Meistens einmal quer durch das Flachland laufen. Da war es ihm egal wie lieb er seine kleine Prinzessin hat oder wie viel Regen gerade fällt. Er wird dafür sorgen, dass sie es durchziehen, also halten sie jetzt lieber die Klappe und schieben sich schweigend hinter Cora. >> Ich weiß, das war keine Absicht. << Rowans Blick bleibt unverändert. Das dunkle Kiefergrün wirkt immer noch eisig, als er die zerschundene Haut mustert, die schon blutverkrustet ist. >> Ihr solltet eure Wunden versorgen, bevor sie zuwachsen. << Er sieht Cora an, die wissend nickt und kurz vor ihm knickst, ehe sie mit ihnen hineineilt.

Nachdem jede der Mädchen mit Verbänden ausgestattet ist und frische Kleidung trägt, machen sie sich über die Mahlzeit her, die man herauf gebracht hatte. Frischer Schweinsbraten, gefüllt mit verfeinerten Semmelknödeln und Kartoffeln als Beilage. Besser als jeder Kerl, da sind sie sich einig. Sobald jedes Bisschen aufgekratzt wurde, kommen sie wieder zum eigentlichen Thema zurück. Doch es bringt nichts sie frontal anzugreifen. Sie ist stur und wenn man sie bedrängt, macht sie dicht. So setzen sie sich um das blonde Mädchen, das sie nur ruhig ansieht. In ihren kiefergrünen Augen schimmert pure Entschlossenheit. Wenn sie ihr also nicht helfen, würde sie es alleine durchziehen. Alleine in die Schlacht reiten, um ihr Königreich zu beschützen und bei dem Versuch sterben. Schlimmstenfalls namenlos in einem tiefen Graben. Es bleibt der Hexe und der Gestaltwandlerin nichts anderes übrig, wenn sie ihre Freundin lebend behalten wollen. Sie müssen zustimmen.

Princess of Fire and Darkness ToG FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt