Princess of Fire and Darkness ToG FF

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Mitten unter all dem Geröll und dem... Fleck, der aussieht wie Blut, ist etwas. Ein glänzender Anhänger aus Gold. Es... es ist Coras Kette. Grinsend schiebt sie Schutt und Steinchen beiseite, ignoriert den Flecken Blut, und zieht an dem feingliedrigen Schmuckstück. >> Das suchen wir. << Vorsichtig wischt sie Staub und Dreck vom Anhänger und erkennt das Wappen von Terrasen. Sie hätte die Kette niemals freiwillig abgelegt. Entweder ihr Entführer ist strohdumm, oder sie haben pures Glück. Denn diese Kette ist mit ihrer Magie verbunden. Aelin hat es ihr einmal geraten. Sie soll etwas, das sie immer bei sich trägt, immer während mit kleinen Teilen ihrer Magie füttern. Und das hat sie, so wie die brave Tochter, getan. Noch nie hat sie sich so darüber gefreut, dass sich Cora an die Regeln ihrer Mum hält.

>> Und das hilft uns genau wie? <<

Grinsend schwenkt sie das Amulett, bis es in ihrer Faust verschwindet. Darauf wird sie achtgeben, bis sie wieder da ist. >> Es wird uns zu ihr führen. Denn Magie ist eine tolle Sache. <<

Mit hämmerndem Schädel wacht sie auf, wieder einmal. Dieser Bastard macht es sich zur Lebensaufgabe ihr auf die Nerven zu gehen und ihr Angst zu machen. Doch diesmal liegt sie nicht auf grobgehauenen Steinen, sondern auf weichen Laken. Um sie herum herrscht angenehme Stille. Alleine die Vögel begleiten ihren Dämmerzustand. Aufwachen würde bedeuten, dass sie sich dem Problem namens Aaron stellen muss. Sie braucht eine Waffe und zwar schnell. Das heißt wohl, sie muss aufstehen und die Augen aufmachen um eine zu finden. >> Na dann mal los. << Die Worte gleiten so leise über ihre Lippen, dass nicht einmal sie genau versteht was sie sagt. Gut so. So zu reden muss sie sich wohl ab jetzt angewöhnen, wenn sie nicht will, dass dieser Bastard sie hört. Denn es bleiben ihr nur Selbstgespräche, wenn sie nicht mit ihm reden will.

Vorsichtig schiebt sie sich aus der viel zu schweren Decke, die sie zu umklammern scheint. Wenn sie nicht so bequem wäre, würde sie dieses Wunderwerk aus Daunen einfach abfackeln. Doch sie braucht diese Energie. Zu anfangs um eine Waffe zu finden.

Ungeachtet ihres schmerzenden Körpers wandert sie durch das spärlich eingerichtete Zimmer. Die Wände sind gestrichen in einem satten Grün. Terrasengrün. Was für eine Verhöhnung. Schnaubend sieht sie sich weiter um. Ein kleiner Wandschrank und dieses sündhaft bequeme Himmelbett schmücken den Raum aus. Unter ihren Füßen wurde ein Teppich ausgerollt. Flauschig und so vertraut, dass es ihr eiskalt den Rücken runterläuft. Dieses Ding, es kommt aus ihrem Zimmer in Terrasen. Er... er war bei ihr Zuhause. >> Was für ein kranker Bastard... <<

Schnell schüttelt sie diesen Gedanken ab. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt um wahnsinnig zu werden. Der ist wahrscheinlich nie. Das mit den Spinnen hat sie ja auch noch nicht verdaut. Doch, wenn man diese Dinger schon einmal von nahem gesehen hat, bekommt man Ideen für eine Waffe.

Entschlossen reißt sie den Wandschrank auf und schmunzelt. Entweder er ist wahnsinnig dumm, oder er würde nie auf die Idee kommen, dass man sowas als Waffe benutzen kann. Denn ein Korsett hat so wunderbare Metallelemente. Ein Foltermittel für jedes Mädchen, aber es ist praktisch und manchmal ein notwendiges Übel. Da die Stoffe dennoch wunderschön sind, sucht sie sich den hässlichsten heraus. Ein grässlicher Gelbton mit einer Bärenstickerei. Sie würde das nicht einmal anziehen, wenn sie tot wäre.

Sobald sie alle Metallstreben herausgerissen sind, verflechtet sie die Teile miteinander, bis ein einigermaßen stabiler und spitzer Strang entsteht. Damit kann sie ihn nicht umbringen, aber verletzen, damit sie fliehen kann. Bevor er zurückkommt, sollte sie das verstecken. Am besten... Sie sieht sich um. Das Zimmer bietet nicht viele Möglichkeiten etwas zu verstecken, außer...

Mit geübter Präzision wirft sie ihren mini Speer auf den Baldachin ihres Bettes. Da sollte er nicht suchen und wenn doch, ja, dann hat sie ein noch größeres Problem.