Tief in seinem Inneren kann er spüren in was für Kämpfe sie innerlich steckt. Er hat zwar keine Ahnung wen Evangeline meint, doch es scheint jemand zu sein, der ihnen allen sehr wichtig ist, und genau deswegen nimmt er sie jetzt in den Arm. Minutenlang wiegt er sie sanft und küsst bedächtig die Stelle unter ihrem Ohr, was sie zum Kichern bringt. Schmunzelt macht er weiter, bis sie sich lachend aus seinen Armen befreit und ans Fenster tritt. Das blaue Mondlicht lässt ihre karamellfarbene Haut mystisch schimmern. >> Ich wusste nicht einmal, dass sie in diesem Kontinent ist. Normal schreibt sie uns vorher immer einen Brief, damit wir sie abholen. << Wortlos stellt sich Nino hinter sie und legt seine Arme um ihre Taille. Es ist wahrscheinlich besser gewesen, dass Cora und Aedion nicht anwesend waren. Immerhin arbeitet die junge Frau für ihre Mum, der Königin. Sorgen macht sich dieses Mädchen schon genug. Evangeline kann auf sich aufpassen, Aelin persönlich soll sie ausgebildet haben. >> Wieso sollte sie meine Schwester angreifen? <<>> Das weiß ich leider nicht... Baby. << Unsicher sieht er sie an, unwissend, ob sie das jetzt gutheißt oder ihn gleich ohrfeigen würde. Für einen Moment tut sie nichts davon. Sie sieht ihn einfach nur mit einem ausdruckslosen Blick an, keine Regung in ihren braunen Augen. Das war keine gute Idee, jetzt hat er alles kaputtgemacht. Niedergeschlagen löst er sich von ihr, doch ihre Hände fassen nach seinen, halten sie fest. Seine Lady dreht sich zu ihm um und lächelt ihn an, bringt das Strahlen zurück in sein Herz, lässt ihn wieder aufatmen. >> Der gefällt mir, du solltest ihn nur nicht vor meinem Vater verwenden. << Lachend lehnt er seine Stirn an ihre, fühlt ihr leises Kichern an seiner Brust und könnte sich nicht vorstellen jemals woanders sein zu wollen, als hier bei ihr in ihren Armen und das für immer. >> Keine Sorge Baby, das werde ich nicht. <<
Es könnten Stunden sein in denen Cora wachgelegen ist und gebetet hat, dass Aaron nicht plötzlich in ihrem Zimmer auftaucht. So weit ist sie immerhin nicht gelaufen und seine Verletzung kann nicht so schwer sein, dass er Tage nicht aufstehen kann. Also an Schlaf ist definitiv nicht zu denken, schon wieder nicht. Wenn das so weitergeht, wird sie noch umkippen und wird dann keine Chance mehr haben sich zu verteidigen. Aber schwammdrüber, das wird schon nicht passieren. Vielleicht sollte sie einfach etwas essen. >> Ja, es gibt doch noch den Braten von heute. << Grinsend schleudert sie ihre Decke von sich und steigt aus ihrem leider zu bequemen Bett auf den kalten Steinboden. Eine Gänsehaut überfällt sie beinahe augenblicklich, sie hat definitiv vergessen, dass der Teppich immer noch gereinigt wird. Um sich nicht die Zehen abzufrieren, huscht sie in Spitzengeschwindigkeit nach unten in die herrlich erhitzte Küche, wo sie bereits auf Rosi trifft, die sie sanft anlächelt. Ihr fehlt ein Stück ihres Schneidezahns, doch ihre fuchsroten Locken machen jeden Makel unscheinbar.
>> Hallo Liebes, kannst du etwa nicht schlafen? Setz dich doch schon mal hin, ich bring dir eine Schüssel Haferbrei und Kekse, damit kannst du gut schlafen. << Zufrieden grinsend hockt sie sich auf den wohlbekannten Holzschemel und lauscht den Geschichten der Köchin über die alten Tage in Terrasen, über die Tage nach Ende des Kriegs. Es ist nicht so furchtbar wie man es sich vorstellen würde. Die Leute waren friedlich und kümmerten sich umeinander, Fae wie Menschen und auch die Hexen haben sich gut eingebürgert für die Zeit, in der sie ihre Wunden versorgt und ihre Tiere gepflegt haben. Auf dem Platz, auf dem die Dreizehn gestorben sind, wuchsen auf einmal hunderte Blumen und die Hexen feierten ein Fest. Die Zeiten sind endlich wieder normal geworden, der einzige Schatten waren die vielen Verbrennungen. Für die Soldaten gab es eine Feuerbestattung und Gavriel bestattete man in einer neu erbauten Gruft. Ihn wird sie morgen noch besuchen, noch bevor die Sonne richtig aufgegangen ist. Um zu schätzen wie lange sie dafür noch schlafen müsste, sieht Cora aus dem Fenster. Der Himmel beginnt sich bereits zu verfärben, also nicht mehr so lange. Da lohnt sich das Schlafen auch nichts mehr.
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Princess of Fire and Darkness ToG FF
FantastikAelin rettete die Welt, sorgte für Frieden und Wohlstand und auch ihre Tochter wuchs behütet mit Lysandras und Manons Tochter auf. Doch die tiefen Schatten der Nacht hatten ihre Haustiere entlassen und sie wollen spielen und sie fürchten nur die Erb...