Wie interessant, sie reagiert tatsächlich auf Berührungen, die nicht die seinigen sind. Leider ist es genau das, was er nicht will. Sie sollte nicht so reagieren, er kann diese Verbindung nicht gebrauchen. Nicht, wenn er seinen Plan durchziehen will. Es würde ihn umbringen sie zu opfern und sein Plan würde somit ins Wasser fallen. Die Verbindung, er muss sie leugnen, sie untergraben so gut er kann, sonst würde er nie wieder eine Frau auch nur ansehen können, ohne sie rasend zu machen. Ach ja stimmt, da war noch was. Er sollte diesen...Aaron legt den Kopf zur Seite und mustert die Person, die auf dem Boden kniet. Ja, es ist ein Mensch. Er kann sich nicht gegen sie wehren, niemand kann das, nur er. Zum Glück haben sie einen guten Tag bei ihm erwischt, er wird ihnen also helfen.
Heldenhaft wie in den ganzen Geschichten springt er durch die dünne Glasscheibe direkt ins Schlafzimmer seines Kätzchens. Und sofort sind alle Blicke auf ihn gerichtet. Es ist ungewohnt im Mittelpunkt der gesamten Aufmerksamkeit zu stehen, doch er blendet es aus, vergisst jeden um ihn herum, nur sie nicht. >> Komm schon Kitty, lass das Menschlein los. << Doch sie weigert sich, sieht ihn nicht einmal an. Na schön, wenn sie stur sein will, soll sie das. Er hat Geduld, immerhin wartet er schon Jahre darauf sie endlich in die Finger zu bekommen. Weitere Schritte sind schon eingeleitet, sie warten nur darauf, dass er das Rad zum Laufen bringt. Sobald das geschieht wird das Schicksal seinen Lauf nehmen und sein Bruder wird frei sein. Die Hölle ist nichts für einen Mann des Gesetzes, auch nicht, wenn er Fenrys tot sehen will. Immerhin gehört er zur Familie, auch wenn es nicht dasselbe Blut ist, das in ihnen fließt. Also wird er härter durchgreifen müssen um sie hörig zu machen. Schweren Schrittes marschiert er auf sie zu.
Wie im Nebel erkennt sie seinen Geruch, diese herbe Note nach Kiefer, Leder und Mann würde sie überall wiedererkennen und sie hasst sich dafür. Es sollte nicht so sein, nicht dieser Mann und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt. Also ignoriert sie ihn, verstärkt den Griff um das Handgelenk bis sie ein feines Knacken hört. >> Hör auf Cora! << Felinas Schrei übertönt Ninos wimmernde Stimme fast komplett, doch der Schmerzenslaut ist überdeutlich und so klar, dass ihre Sinne darauf anspringen. >> An deiner Stelle hätte ich den Mund gehalten mein Freund, sie scheint deine Stimme zu mögen. Was für ein Jammer, ich dachte ich hätte meinen eigenen Groupie. << Ein weiterer Aufschrei unterbricht das anhaltende Wimmern und Nino ist frei. Nur langsam kann sie ihre nun leere Hand wieder bewegen. Nacheinander zuckt ein Finger, bis sie erfolgreich eine Faust gebildet hat. Aaron hat ihr etwas weggenommen. Diesen Gedanken bewahrt sie sich, sperrt ihn in einen goldenen Käfig um das ja nicht zu vergessen, denn er bräuchte sie nur mit seinen schwarzbraunen Augen anzusehen und sie würde ihm vergeben. Noch hat sie nicht die Willenskraft ihrer Mum sich dagegen zu wehren, denn erst jetzt fällt ihr auf wie schwach sie ist. Doch das wird sich ändern.
>> Du wagst es hierherzukommen, in das Haus meiner Familie? << Cora wendet sich von ihren Freunden ab, schiebt Nino mit ihrem Fuß weiter nach hinten. Ehe er sie dafür schlagen kann, geht sie auf Aaron zu, tut alles um ihm nicht in die Augen zu schauen. Und siehe da, er weicht zurück. >> Bist du bei klarem Verstand Kitty, du siehst wütend aus. Komm Kätzchen, zeig mir deine Krallen. <<
Eine blendende Feuereruption und dann nichts mehr. Aaron ist weg, schon wieder. Dort wo er gestanden hatte, prangt jetzt ein Kreis aus Asche. Innerlich freut sie sich, dass er es überlebt hat, doch der andere Teil von ihr, der noch rational denken kann, verflucht ihn dafür. >> Aaron du Mistkerl, komm her! << Voller Wut tritt sie gegen einen Bettpfosten, der entzwei bricht und der halbe Baldachin in der Mitte durchhängt. Resigniert sieht sie den dunkelgrünen Stoff an, das wird Aedion nicht gefallen. Gefangen in ihrem eigenen Gedankenrad, starrt sie den Schaden an, den sie angerichtet hat. Verkohlter Holzboden, Ascheflecken an den Wänden und auf der Bettwäsche, sowie ein zerstörter Bettpfosten. Das alles in einer Stunde. In dieser kurzen Zeit verbrennt sie Ninos Arm und zerstört ihr Zimmer und das nur wegen eines gottverdammten Faebastards. Sie hätte wirklich auf ihre Mum hören sollen, als sie meinte, allen vorher in den Arsch treten und dann Fragen stellen. >> Wir müssen ihn suchen, sofort. << Gereizt dreht sie sich zu den anderen um, die sie schmunzelnd ansehen und einfach nur den Kopf schütteln. Nino sieht zwar noch etwas grimmig aus, doch das würde sie auch sein, wenn man sie verbrannt hätte. Eine einfache Entschuldigung wird da nicht mehr helfen. Scham breitet sich in ihr aus wie ein Lauffeuer und zwingt sie wegzusehen. >> Der Wyvern steht bereit. Lasst uns losfliegen, bevor... <<
>> Dein Onkel reinkommt? Zu spät Kleines. <<
Natürlich. Warum sollte sie auch Glück haben nach diesem katastrophalen Morgen? Es ist kalt, sie hat schlechte Laune und Nino behält sicher Narben von ihrer Hand. Schlimmer kann es nicht mehr werden, dachte sie bis vor zwei Minuten noch und dann kommt ihr Onkel rein und vervollkommnet diesen wunderschönen Morgen noch. Langsam lässt er seinen Blick über die ruinierte Einrichtung gleiten und sieht dann sie an. >> Hast du dazu was zu sagen Cora, oder muss ich es mir selbst zusammenreimen. << Interessiert hebt er Ninos Arm und betrachtet die Brandwunde aufs Genauste. Cora kann sich nur vage denken was in ihm vorgeht, doch egal auf was für ein Ergebnis sie kommt, es ist nie gut. Es endet mit Fragen auf die sie nicht antworten will. Ja, er weiß, dass Aaron sie entführt hat, nein, er kann ihr nicht sagen an wen er sie erinnert. Und deswegen kann er ihr auch nicht helfen. Ganz einfach ist das. Alleine die Suche nach Aaron wird ihr helfen, auch wenn sie ewig dauert. >> Cora rede mit mir. Was ist hier passiert? <<
Dieses Mädchen macht ihn noch wahnsinnig. Erst, als er alle anderen rausgeschickt hat, rückte sie mit der Sprache heraus. Dieser Aaron war schon wieder hier, in diesem Haus. Nichts wurmt ihn mehr, als dass er hier eindringen konnte und seine Familie bedroht hat. Aedion hat ihr versprochen, dass sie hier sicher ist und wieder muss er eines seiner Versprechen brechen. Aelin konnte er damals schon nicht beschützen, als sie ihn am Nötigsten gebraucht hätte, daher wollte er es bei ihrer Tochter anders machen, sie von Schwierigkeiten fernhalten. Aber wie es aussieht, hat es nicht geklappt. Er hat versagt und jetzt kann er den selben Schmerz in ihren kiefergrünen Augen sehen wie in Aelins damals. Mit dieser Aufgabe hat er versagt. Es bleibt ihm nur noch eins übrig, dafür zu sorgen, dass sie nicht so kaputt wird wie ihre Mutter. Aelin in allen Ehren natürlich.
>> Du weißt, was das zwischen dir und diesem Aaron ist? << Im schwachen Sonnenschein kann er ihr sanftes Nicken erkennen, ehe sie sich zum hell erleuchteten Fenster umdreht und die Sonne beobachtet. Ihr scheint es mehr als bewusst zu sein. Es liegt in ihrer Art so zu fühlen, doch so... impulsiv? Erneut lässt er seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Ihre Kräfte sind enorm, wie schon bei seiner Cousine, aber Cora ist nicht dafür trainiert anderen Schaden anzurichten. Sie soll Gutes in die Welt bringen, weshalb er ihre Reaktion nicht versteht. >> Wieso muss es er sein? Es ergibt keinen Sinn, er hasst mich und ich hasse ihn. << Für Aedion hat sich das zwar vorhin anders angehört, aber lassen wir das einmal so stehen. Sie würde ihm jetzt sowieso nicht glauben, dass keiner von ihnen so fühlt. Jetzt hat sie ganz andere Probleme, bei denen er ihr nicht helfen kann. >> Ich werde euch so lange nicht verraten, bis ihr aus Terrasen raus seid. Ihr habt vier Tage, dann muss ich deine Mutter informieren. <<
Mehr an Gefallen kann er ihnen nicht bieten, auch wenn er wollen würde. Manon würde ihn sonst umbringen und seine Frau würde sich mit Aelin anschließen. Kurz und knapp, das würde er nicht überleben. Selbst Dorian und Rowan könnten ihm da nicht mehr helfen. Aber jetzt würde er ihnen so gut helfen wie er kann. Schweigend holt er aus dem Schrank neben der Tür eine Schachtel und überreicht sie ihr. >> Vielleicht hilft dir das. Deine Mum wollte dir das zu deinem Geburtstag geben, aber jetzt kannst du es besser gebrauchen. << Misstrauisch schließen sich ihre Hände um die schmale Schachtel und er kann spüren wie die Magie darin auf sie reagiert. Ein Beben geht davon aus und erfüllt die Luft um sie herum mit einer feurigen Hitze. Schmunzelnd sieht er sie an, ihr Blick gefesselt auf die mattleuchtende Glasscheibe. Der Inhalt ist nicht zu sehen, aber es ist auch nicht schwer zu erraten. >> Goldryn... <<
>> Ja, richtig. Dieses Schwert wird dir helfen. << Behutsam nimmt er den Deckel ab und weiß, dass sie jetzt wie ein kleines Kind quietschen würde, wäre er nicht anwesend, und legt es grinsend weg. Ehe sie es noch in ihr alte Schwertscheide stecken kann, reicht er ihr eine goldene. >> Tu mir den Gefallen und nimm die, sonst muss ich beleidigt sein. <<
Leise lachend nimmt sie beides an sich und hängt das Schwert an ihre Hüfte. Ja, jetzt sieht sie definitiv aus wie ihre Mutter. Hoffentlich ist das ihre einzige Gemeinsamkeit. Das Drama von damals kann er echt nicht gebrauchen. >> Und jetzt geh schon, bevor deine Freunde noch durch die Tür fallen. << Demonstrativ öffnet er die Schlafzimmertür und sieht zu wie drei überraschte Freunde hereinfallen und aufeinander landen wie kleine tollpatschige Welpen. Schuldbewusst blicken sie zu ihm auf und lächeln reumütig, doch er weiß genau, dass sie, sobald sie aus seinem Haus raus sind, gackern werden wie die Hühner. Kinder, einfach noch zu jung für sowas. >> Na, wen haben wir denn da? Nino, Junge, lass dir von Felina einen Verband geben bevor ihr geht. << Und so marschiert Aedion hinaus, in dem Wissen, dass sich seine Tochter und Nichte in größte Gefahren begeben werden. Jetzt hilft nur noch Alkohol, viel davon, in einem großen Krug.
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Princess of Fire and Darkness ToG FF
FantasyAelin rettete die Welt, sorgte für Frieden und Wohlstand und auch ihre Tochter wuchs behütet mit Lysandras und Manons Tochter auf. Doch die tiefen Schatten der Nacht hatten ihre Haustiere entlassen und sie wollen spielen und sie fürchten nur die Erb...