>> Oh Felina, wie schön dich mit Männerbesuch zu sehen. Ganz die Mama. << Grinsend kommt ein gottverdammter Fae die Treppe runter, ihnen entgegen und baut sich auf der steinernen Stufe auf wie eine Mauer. Sie dachte wohl tatsächlich sie würde ihm einmal entkommen. Falsch gedacht, mal wieder. >> Fenrys... wie schön dich zu sehen. <<Schmollend streicht er sich eine helle Strähne aus dem Gesicht und verschränkt wie ein kleines Kind die Arme vor der Brust. Manchmal benimmt er sich wirklich wie ein fünfjähriges Gör, aber das macht meistens sogar Spaß. >> Also etwas Freude hatte ich schon erwartet. Man sieht dich ja nicht alle Tage hier in dem Schloss. << Wie wahr. Aber sie hätte trotzdem gern verhindert, dass Nino in die Fänge eines gequälten Faes kommt, besonders in Fenrys' Fänge. Er ist manchmal viel zu sehr... in Spiellaune. Und so wie er Nino angrinst, denkt er sich im Moment die passenden Spiele aus.
>> Dein Gefährte bräuchte ein Bad und möglicherweise neue Kleidung. <<
Demonstrativ mit den Augen rollend manövriert sie ihren Freund um ihn herum. >> Ach was, ich dachte, in Beeren getunkt ist der neueste Schrei unter den Männern. << Lachend folgt ihnen Fenrys ins Innerste des Palastes, bleibt jedoch immer einen Schritt hinter ihnen. Im Gang wird geschwiegen. Allein das regelmäßige Plätschern des Regens, der an die Scheiben trifft, ist zu hören. Fenrys ist still und Nino flucht wahrscheinlich innerlich wie ein betrunkener Wirt, doch endlich streitet sich niemand. Lyra ist sonst wo und macht hoffentlich nichts Dummes. Es liegt in ihrer Verantwortung dafür zu sorgen, dass egal was passiert, sich ihre Eltern nicht einmischen. Sobald sie die Information von Aelin haben, die sie brauchen, verschwinden sie wieder von hier. Ganz einfach. Wenn sie je wieder nach Hause kommen, dann hat sie sicher ewig Hausarrest. >> Na hoffentlich lohnt sich das ganze Drama, << seufzend murmelnd bugsiert sie Nino in ihr Schlafzimmer und sperrt ihren alten Freund aus. So leise, wie es ihr möglich ist, beginnt sie zu flüstern, >> Wir unterhalten uns heute Nacht Fenrys. Du, ich und Lyra. <<
Leise lachend klopft er dreimal an die Tür und macht sich auf seinen Rückweg. Heute Mitternacht also. Davor wird Felina Aelin noch einmal einen Besuch abstatten. Vielleicht ist ihr bis dahin eingefallen, wer dieser Mistkerl eigentlich ist. Eine schöne Jagd steht ihnen bevor. Fae jagen soll ja so einfach sein und so gut für die Gesundheit. Aber niemand sonst würde dumm genug sein, also müssen sie es machen. Felina und ihre tolle Bande. >> So, und wenn du genug gegrübelt hast, würde ich gerne erfahren was in deinem Kopf vorgeht. <<
Taschen packen, Taschen wieder auspacken. Am besten packen sie erst gar nicht aus, das würde weniger Arbeit machen. Doch es ist gut um sich abzulenken. Blue versorgen, alles reisefertig machen und abwarten. Sie werden nicht lange bleiben. Ein, zwei Tage höchstens. >> Immer noch so im Stress Lyra? << Rowan. Sie hat sich schon gewundert wie lange er da noch rumstehen will. Ihr beim Packen zuzusehen ist sicher spannend, aber keine Beschäftigung für einen König. >> Kann ich dir helfen Rowan? << Mit den Gedanken immer noch bei ihren Tätigkeiten, dreht sie sich zum König von Terrasen um und bringt ein halbwegs freundliches Lächeln zu Stande. Ihr kläglicher Versuch fröhlich zu wirken, wird mit einem Nicken quittiert. Er ist kein Mann großer Emotionen, wenn es nicht gerade um Aelin geht. >> Ihr wollt also nicht warten, bis Manon und Dorian hier eintreffen, sehe ich das richtig? <<
Es ist nicht nötig darauf eine Antwort zu geben, er weiß es genau. Also macht sie sich auch nicht die Mühe eine Lüge aufzutischen, die er ihr sowieso nicht glauben würde. Einen unsterblichen Fae anzulügen ist so oder so eine wirklich schlechte Idee. Im Moment hängt Lyra noch sehr an ihrem Leben. Sie wird ihm Bescheid geben, wenn es anders ist. >> Nun, dein Vater würde sich freuen dich wieder zu sehen. << Rowan tritt neben sie und nimmt ihr die Taschen aus der Hand und lässt sie achtlos neben den Tisch fallen. Sie hat wohl keine andere Wahl, als ihm zuzuhören, auch wenn ihr nicht gefallen wird, was kommt. >> Geht es dir immer noch schlecht, Lyra? << Es ist nicht Mitgefühl, das ihn dazu treibt diese Frage zu stellen. Nein, es ist taktischen Ursprungs. Er muss sich ausrechnen wie weit sich das auf sein Königreich auswirkt, auf seine Familie, ins besonders auf seine Kinder. Und dank ihnen ist seine jüngste Tochter entführt worden. Wirklich fantastisch.
>> Ja, ja mir geht's immer noch so schlecht. Es ist auch nicht fair die Geschichten hüten zu müssen, mit all ihren Schmerzen. << Das hat sie nun davon, dass ihr Vater ein Magier mit einer Vorliebe für Bücher ist. So etwas gab es bis jetzt noch nicht und die Bluebloods sind vollends verzückt. Eine Hexe ist wie immer etwas Besonderes und sie ist wohl der Rubin unter all dem Rosenquarz. >> Es wird besser. Du wirst damit umgehen können, irgendwann. << Toll, sie muss also noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte warten, während sie verrückt wird, bis sich alles normal anfühlt. Ein wirklich deprimierendes Gefühl, aber den einzigen Hoffnungsschimmer, den sie hat. >> Danke Rowan. << Der König nickt nur und drückt ein letztes Mal ihre Schulter um danach aus dem Raum zu verschwinden. Wenige Sekunden danach fällt die schwere Tür zurück in ihre Angeln und lässt den lauten Aufprall in ihren Knochen widerhallen. Tolle Sache diese Hoffnung. Sie macht den ganzen Tag gleich so viel schöner, für eine Weile zumindest. Aber diese Zeit will sie nicht mit Packen verschwenden.
>> Nicht weglaufen, später komme ich wieder. << Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verlässt sie die winzige Kammer und stößt direkt auf Felina. Irgendetwas sagt ihr, dass ihre schöne Regenbogenzeit jetzt vorbei ist. Angenehm war die halbe Minute, sie war sehr erholsam. >> Sag mir nicht, dein Freund ist auch entführt worden, denn wenn, so leid es mir tut, fange ich an zu lachen. << Doch da Felina schmunzelt und keine Panik schiebt, ist dem wohl nicht so. Gut, wenigstens muss man sich um ihn keine Sorgen machen. Der Mensch, so wenig sie ihn auch mag, ist der Einzige hier, der unbeschadet ist. Einfach mal abgesehen von der Beerendusche natürlich. >> Nein, mit Nino ist alles in Ordnung. Aelin ist eingefallen was mit Aaron ist. Wir sollen zu ihr kommen. Sie ist im Rosengarten. << Hm, da ist es kalt, nass und stürmisch. Wunderbares Wetter, zumindest für eine Hexe, auch wenn ihre Lederrüstung dann wie ein begossener Hund riecht. >> Na dann auf geht's. << So schneller sie den Mistkerl identifiziert haben, umso schneller finden sie ihn.
Grüne Täler. Bäche aus fließendem Regenwasser und Menschen, Fae sowie Gestaltwandler tummeln sich in den Dörfern dazwischen. Ein reges Hin und Her und trotzdem sind sie im Einklang. Aber dazwischen, irgendwo, läuft etwas gewaltig schief. Doch ihre Tochter, gemeinsam mit ihren Freunden, will gegen dieses Übel antreten. Und diese Freunde stehen endlich hinter ihr, abwartend und bis zum Äußersten gespannt. Es hat keinen Grund sie länger auf die Folter zu spannen. Sie selbst wäre sich schon an den Kragen gegangen. Geduld, das haben sie wohl besser gelernt als Aelin. Aus Fehlern lernt man, nicht wahr? Bei den Kindern macht man es eben besser. >> Aaron ist Fenrys Bruder, Halbbruder, um genau zu sein. <<
Ein kurzes Schlucken später und die Tür schlägt zu. Aelin könnte nicht stolzer sein.
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Princess of Fire and Darkness ToG FF
FantasyAelin rettete die Welt, sorgte für Frieden und Wohlstand und auch ihre Tochter wuchs behütet mit Lysandras und Manons Tochter auf. Doch die tiefen Schatten der Nacht hatten ihre Haustiere entlassen und sie wollen spielen und sie fürchten nur die Erb...