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>> Feuer, meine Kleine, jetzt. << Sie sagt nein, er sagt ja. So geht das seit einer Stunde und langsam reißt sein ohnehin schon dünner Geduldsfaden. Seine Triebe zu beherrschen wird immer schwerer. Ohne sein deutliches Zutun ist er an sie getreten. Ihr Kinn liegt in seiner Hand, festgehalten von einem starken Griff, den er nicht lockern kann. >> Nein! << Ihr Knurren undeutlich wegen des festen Griffs lässt ihn schmunzeln. Schon irgendwie süß, aber langsam reicht es. Gespielt hat sie lange genug. An den Haaren ziehend führt er sie noch weiter heran. In seine linke Hand gleitet ein schmuckloser Dolch. Der wird sie zum Reden bringen, oder in seinem Fall, zu einer Reaktion.

Ihr abgehackter Atem trifft auf seine Wange, als er die dünne Schneide an ihren Hals ansetzt. Aaron ist ihr so nahe, so unglaublich nahe, dass er den Zwang unterdrücken muss, der ihn dazu drängt sie erneut zu küssen. Jede seiner Zellen schreit danach, doch der Wille seinen Bruder zu retten, ist nur um ein Stück größer. >> Tu es, oder ich werde jeden... << Er raunt ihr die Worte direkt ins Ohr.

>> Jeden abschlachten, den du liebst. << Und sie erschauert daraufhin. Ihr ganzer Körper verkrampft sich, unfähig sich zu bewegen, bis er ihre Zustimmung hat und er wird sie bekommen. Spätestens jetzt. >> Ja... ok. << Damit hat er sie. Mit Schwung schleudert er den Dolch in die nächste Wand, hört wie er stecken bleibt und durch die Kraft noch einige Minuten weitervibriert. >> Gut. <<

Mit geschlossenen Augen lauscht sie wie er die Ketten löst, die scheppernd zu Boden fallen. Gemeinsam mit dem Eisen landet auch sie auf dem Stein. Bewegungslos wartet Cora einfach ab. Es ist kalt, rau und feucht auf dem Stein und dennoch kann sie die schweren Schritte seiner Stiefel spüren. >> Willst du nicht aufstehen Kleines? <<

Rau auflachend leckt sie sich über die Lippen, bringt die nötige Kraft auf um die Augen zu öffnen.

>> Fick dich Aaron. << Und sie macht die Augen wieder zu. Wieso mithelfen, wenn er sie sowieso zwingt? Es ihm schwer zu machen, ist einfach viel zu lustig. Er entfernt den Eisenring um ihre Taille und wirft diesen mit einem Scheppern gegen die nächste Wand. Es dauert nicht lange bis auch sie hochgehoben wird. Die Vorstellung an die Wand geworfen zu werden, ist nicht sonderlich lustig, doch erstaunlicherweise handelt er wider seines Temperaments. >> Du wirst kooperieren müssen, wenn du das hier heil überstehen willst. << Schnaubend öffnet sie ein Auge und blickt ihm so direkt ins Gesicht. >> Du wirst mich opfern. Es heil zu überstehen, ist somit nicht möglich. <<

>> Es gibt Gründe, die dich sowieso nicht kümmern. << Jetzt ist sie neugierig geworden. Ihre volle Aufmerksamkeit liegt nun auf ihm, auf seinem Gesicht, das er betont abwendet.

>> Wovon redest du? <<

>> Das hätte dir deine ach so tolle Familie erklären müssen. << Aelin hat ihr sicher alles Wichtige erzählt. Sie hat sogar all die winzigen Streitereien erklärt und eine Anekdote daraus gemacht. Cora bezweifelt also, dass ihre Mum etwas ausgelassen hat. >> Ich schätze, das hat sie. Aber das musst du etwas eingrenzen. << Mühsam richtet sie sich in seinen Armen auf, bringt sich so halbwegs auf die Höhe seines Gesichts, während er die Treppe emporsteigt. Doch er ignoriert sie, sieht sie nicht einmal an, was sie mehr verärgert als es sollte. >> Spuck es schon aus. Was hat meine ach so tolle Familie getan, weshalb ich in ein paar Tagen sterben muss? << Das auszusprechen macht es so verdammt real, dass es ihr eiskalt über den Rücken läuft, doch sie versucht es zu unterdrücken. Sie wird das überleben, egal wie. Wenn er ihr nicht in genau in diesem Moment ein Schleudertrauma verpassen würde, indem er sie mit Wucht gegen ein Tür schleudert. Eine Hand, wie immer, an ihrem Hals. Nachdem keine Sternchen mehr vor ihren Augen tanzen und sie wieder einigermaßen klar sieht, wünscht sie sich wieder verschwommen zu sehen. Denn in seinem Gesicht zeigt sich nur Wut.

Princess of Fire and Darkness ToG FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt