>> Hat sie was gesagt? << Das Gespräch so schnell wie möglich vergessen wollend, konzentriert sich Felina einfach auf etwas, das weniger wehtut. Der schreienden Spinne zusehen wie sie versucht durch Coras Flammen zu kommen. Sie und Lyra sind bedeckt mit dem Blut von Maeves Dienerin und sie wirkt auch ganz zufrieden, wie sie da ihre Haut mit einem Stofffetzen reinigt.>> Nach einem Bein weniger schon. Sie meint, unter Protest natürlich, dass nur Maeves Geist hier in dieser Welt ist, sie aber nicht das große Übel ist, was wir erwarten. << Toll, noch eine Antwort die keinem wirklich hilft. Vor Frust aufschreiend tritt sie gegen die nächste Säule, die nur vibriert, ob des zu leichten Schlags, doch Felina reicht es. Sie würde am liebsten auf etwas anderes einschlagen um dieses Etwas zur Vernunft zu bringen, aber das kann sie natürlich nicht machen. Wehgetan haben sie ihr schon genug. Mit etwas von ihrer übrig gebliebenen Vernunft kämpfend, lehnt sie sich an die gerade eben getriezte Säule und atmet einmal tief durch. Für alles gibt es irgendwann eine Lösung. Diese ist nur wer weiß wo gelandet. >> Und weiter? Sollen wir dieses Übel jetzt suchen oder... << Auf einmal geht das Vieh in einem grellweißen Licht in Flammen auf. Ihre markerschütternden Schreie gehen in dem Brutzeln ihres Körpers unter, der in wenigen Sekunden vollends zu Asche zerfällt. Die darauffolgende Stille ist gespickt mit Unbehagen, aber was sollen sie tun? Die Spinne ist tot, Cora ist irgendwie anders und Felina selbst weiß nicht ganz was sie jetzt tun soll. Lyra ist auch nicht wirklich eine Hilfe bei dem, was bevorsteht. Sie ist eine tolle Freundin, ja das ist sie wirklich, doch in Sachen Gefühlen ist sie nicht die beste Ansprechpartnerin. Also muss sie wohl mit einem anderen reden. Einem Faekrieger namens Rowan, der ihnen sicher helfen wird. Sie wollte gerade Cora bitten in ihrem Zimmer zu warten, doch sie ist schon gar nicht mehr da. Ganz toll.
>> Lyra? << Die Hexe sieht sie für einen Moment voller Widerwillen an, doch dann sacken ihre Schultern nach unten und sie wirft murrend das blutige Tuch weg. >> Schon auf dem Weg. Cora, bleib stehen! << Mit hochgeworfenen Händen läuft sie der Prinzessin hinterher und ruft immer wieder ihren Namen. Bis ihre Stimme und die Schritte beider Mädchen verklingen, bleibt sie stehen. Der Saal wirkt noch leerer, als vorhin, aber um einiges lebendiger, auch wenn immer noch die verbrannten Überreste den Boden verschmutzen. Dass sie etwas tun müssen ist klar, aber wie schnell werden sie es tun können? >> Lass mich raten Felina. Cora ist nicht mehr die, die du kennengelernt hast? << Wie gerufen steht Rowan in der Tür und beäugt den Aschefleck auf dem Boden, der träge hin und her geweht wird. Wäre es nicht so verdammt wichtig, würde sie heulen vor Erleichterung ihn nicht extra suchen zu müssen. Sein sanftes, wissendes Lächeln zeigt wohl wie schlecht sie ihre Gefühle verbergen kann. Es ist einfach ein langer Tag gewesen, obwohl es kaum Mittag ist. >> Da hast du wieder einmal den Nagel auf den Kopf getroffen. Weißt du was hilft? << Wahrscheinlich sind ihre Augen gerade so hoffnungsvoll wie die eines Babydackels. Aber sie braucht einfach dringend eine nützliche, genaue Antwort. Ohne die ist sie aufgeschmissen. Doch Rowan antwortet ihr nicht sofort. Beinahe grob packt er sie am Ellbogen und zieht sie bestimmt in die Küche nach unten. >> Ich habe keine Zeit für... <<
>> Eine Tasse Tee? Doch hast du sicher. << Diese Art kennt sie von ihm absolut nicht. Trinkt er überhaupt Tee? Sie hat keine Ahnung. Doch er bittet die Köchin ihr eine Tasse Früchtetee zu machen und setzt sich ihr gegenüber an den Tisch. Eine Weile sieht er sie einfach nur an. Aus seiner kühlen Art lässt sich nichts schließen. Er könnte neugierig, genervt oder auch fröhlich sein, sie würde es nicht wissen und das macht sie nervös, was er sicher zu bezwecken gedenkt. >> Es ist wie Folter, wenn der Gefährte weg ist. << Dankend nimmt er der Köchin die dampfende Tasse ab und gibt sie Felina in die Hand, ehe er sanft lächelnd den Ehering auf seiner Hand ansieht. >> Man versucht alles, wirklich alles um die Leere zu füllen. Aber nur er, also in diesem Fall Aaron, kann dieses Loch füllen. Also liegt die Antwort auf der Hand, was ihr jetzt tun solltet, auch wenn er noch so ein Mistkerl ist. << Toll, genau den Satz, den sie nicht hören wollte. Sie zu diesem Arsch zu lassen, ist das Letzte, was sie tun wollte. Aber anscheinend ist es das Einzige, was ihr hilft. >> Wie ich sehe, bist du zu einem Entschluss gekommen. Wie lautet er? <<
Die dampfende Tasse auf Ex trinkend, verbrüht sie sich ihre Zunge gewaltig und ist erst einmal gezwungen durchzuatmen um nicht vor Schmerz an die Decke zu gehen. Wie damals, als sie auf einen Suppentopf gegriffen hat, nur tausendmal schlimmer. Keuchend Luft holend krallt sich Felina in den Tisch, den amüsierten Blick von dem König ignorierend. >> Kein Wort dazu bitte. Diese Idee ist furchtbar. Aaron hat sie dreimal entführt, dabei ist sie einmal fast gestorben. << Wissend nickt er und füllt ihre Tasse noch einmal nach, hält sie aber fest, als sie danach greifen will, um sich erneut den Mund zu verbrennen. Der Tag soll einfach nur aufhören. Mit seinen Kräften kühlt er den Tee auf eine angenehme Temperatur ab und nimmt dann die Hand weg. >> Jetzt kannst du trinken, aber jetzt zu dem, was du gesagt hast. << Langsam lehnt er sich vor und sieht sie aus den selben Augen an, wie seine Tochter sie auch hat. >> Egal was er ihr angetan hat, ohne ihn wird sie ewig unglücklich sein. << Wahrscheinlich hat er Recht. Der Plan steht also. Die Welt retten und Aaron wieder finden. Was Einfacheres haben sie wohl nicht gefunden.
>> Kommst du da bitte runter? << Ist sie da jetzt ernsthaft raufgeklettert nur um nervig zu sein? Sie hätten definitiv Wichtigeres zu tun, als Äffchen zu spielen. Doch Cora lässt sich nicht beirren und starrt von dem Baum aus auf die weiten Täler von Terrasen und ignoriert sie beinhart. Ihr ist egal, dass sie klatschnass ist und auch das man ständig ihren Namen ruft, aber Lyra geht das langsam aber sicher auf die Nerven. >> Was siehst du dir da überhaupt an? << Genervt tritt sie näher an den Baum und zieht sich an den unteren Ästen nach oben, bis sie vor Schreck beinahe losgelassen hätte. Da ist tatsächlich etwas. Ein Fels, geformt wie eins der Wyrdzeichen, die sie immer noch nicht versteht, aber es leuchtet in einem sanften Blau. Kaum zu bemerken bei diesem Regen, aber die Prinzessinnen starren dieses seltsame Fluoreszieren wie gebannt an.
>> Siehst du es jetzt Lyra? << Vorsichtig nickend, zieht sie sich noch etwas höher, bis sie auf ihrem Ast Halt macht und sich hinsetzt. Dieser Stein war vorhin noch nicht da. >> Weißt du was dieses Ding bedeutet? << Kopfschüttelnd beobachtet die Kleinere einfach weiter, während ihr Körper bereits zu zittern beginnt. Sie sollten rein, bevor sie sich noch erkältet, oder sich im nächsten Wasserbecken ertränkt. Keine der beiden Varianten ist besonders gut. >> Egal was es ist, gut ist es auf jeden Fall nicht. << Dabei würde sie ihr zustimmen, wenn sie nicht mit einem Satz vom Baum springen würde. Ihre Stiefel landen mit einem feuchten Schmatzen im nassen Gras, doch sie wartet auf Lyra, stillschweigend, aber sie tut es. Eine Hand auf die Schulter der jungen Fae legend, zeigt sie ihr, dass sie für sie da ist, doch sie sieht Lyra einfach nur an und Lyra blinzelt dreimal. Geht es dir gut? Eine Sprache, so einfach sie auch ist, schon verwendet wurde, als Aelin in Gefangenschaft geraten ist. Und sie springt darauf an und antwortet ihr mit einmal Blinzeln. Ja. Doch Lyra verdreht nur die Augen und straft sie mit sechsmal Blinzeln. Lügner. >> Wieso fragst du mich, wenn du es sowieso weißt? < <
>> Weil ich wissen will, ob du mich anlügst oder nicht. << Und sie hat gelogen. Sie beschützt sich selbst. Das wundert sie nicht. Zu lügen ist reiner Selbstschutz, eine Art, wenn man innerlich zerbrochen ist. Ein Zeichen von Gefühl. Somit weiß sie zumindest, dass Cora noch welche hat.
>> Also hast du deine Antwort. << In mehr als einer Hinsicht.
Bemüht sie sanft anzulächeln, sieht Lyra auf sie herab und schiebt sie vorsichtig und mit dem geringsten Abstand zurück ins Schloss.
DU LIEST GERADE
Princess of Fire and Darkness ToG FF
FantasyAelin rettete die Welt, sorgte für Frieden und Wohlstand und auch ihre Tochter wuchs behütet mit Lysandras und Manons Tochter auf. Doch die tiefen Schatten der Nacht hatten ihre Haustiere entlassen und sie wollen spielen und sie fürchten nur die Erb...