Katleen kann sie mal, wenn es nach ihr geht. Dazugehört hat sie nie. Ihr war sie immer dann recht, wenn sie etwas gebraucht hatte. Damit hat sie abgeschlossen, also lässt sie diese kleine Bitch warten. Nino muss sowieso noch instruiert werden. Sie müssen hier weg, oder Katleen einfangen, was sicher schwieriger ist. Also fliehen, wieder einmal. Wie sehr sie das doch hasst. Weglaufen ist so gar nicht ihre Art.
>> Cora hat das Messer.
Lenk sie ab, irgendwie und stirb bei bestem Fall nicht. << Eine trauernde Felina ist unleidlich und ab da zu nichts mehr zu gebrauchen. Also sollte ihr Liebhaber besser am Leben bleiben. Doch der sieht sie nur äußerst skeptisch an, bemüht den Schmerz in seinem Brustkorb zu überspielen. Aber sie wäre eine miese Hexe, wenn sie die Schwäche nicht merken würde. Also wartet sie, bis er wieder Luft geholt hat. >> Du musst aufstehen und auf sie losgehen. << Das ist wohl ihr einziger Plan, nicht der Beste, aber mehr haben sie nicht. Er scheint auch nicht viel davon zu halten. Denn selbst die Rinde der Eiche wirkt im Gegensatz zu ihm robuster und sie ist halb abgefallen durch das Feuer. >> Wie soll ich das überleben? <<>> Das ist gerade nicht mein Problem Menschlein. << Sie klopft ihm auf die Schulter und springt mit ausgefahrenen Eisenkrallen aus ihrem kleinen Versteck und grinst den Valg vor ihr an. >> Na? Lange nicht gesehen. << Lächelnd streicht sie sich über die Wange, hinterlässt winzige Schnitte auf ihrer Porzellanhaut, die langsam zu bluten beginnen. >> Also ich würde dir gerade zu gern an die Gurgel gehen, wäre ein tolles Spiel, nicht? <<
Und Katleen lacht leise, ein Geräusch, das ihre Krallen in Lyras Gedanken schlägt und nichtmehr rausgeht. Vor Wut das Gesicht verzogen, knurrt sie den Valg vor ihr an, doch der legt nur den Kopf schief. >> Sie muss dir ja sehr vertrauen, wenn sie ihre Kampfkätzchen rauslässt. << Ihre Stimme zu einem Schnurren umgewandelt, lehnt sie sich gegen den nächsten Stamm und wartet grinsend ab. Sie hier und jetzt anzugreifen wäre nicht klug, aber es wäre so unglaublich befriedigend, ihr die Nägel in die Kehle zu jagen. Das Gefühl von warmen Blut kehrt in ihre Gedanken zurück. Zu einer fernen Erinnerung, die schon Jahre zurückliegt. Schreie und literweise Blut auf einem Parkettboden eines Stadthauses. Noch immer kann sie die flehenden Stimmen einer alten Freundin hören, bis das Gurgeln ihres eigenen Blutes ihre Worte erstickt hatte. Diese Schuld, die ihr wie Blei auf der Seele liegt, wird sie auf ewig verfolgen. Aber das war die Sache wert. Ihre Art zu schützen ist lebenswichtig, auch in anderen Teilen... der Welten.
>> Du solltest froh sein, dass sie das Kätzchen rausgelassen hat. << Lyra bleckt ihre in der Sonne blitzenden Zähne, als sie gerissen grinst. Sie kann es kaum erwarten losgelassen zu werden. Denn egal wie gut sie befreundet sind. Lyra, Felina und jetzt auch Nino gehören zum Hof von Cora. Die anderen Jungs jetzt nicht beachtend. Und deshalb kann sie über ihre Kräfte verfügen, über ihr Handeln bestimmen, auch wenn sie das kaum tut. Doch in diesem Moment, da erinnert sie sich an ihre Macht und lächelt schwach und Lyra sieht es als ihr Zeichen, dass sie weiter reden kann.
>> Denn sie hier, da hinten, hält die Leine. <<Für einen Moment, kaum eine Sekunde, wird sie blass und starrt zwischen den drei Mädchen hin und her.
>> Sie hat Recht. << Cora lächelt, ein kleines grausames Lächeln. Denn diese Maske muss sitzen. Nichts darf verrutschen. Eine Maske der Gleichgültigkeit, die ihr etwas Zeit verschaffen soll. Zeit, um irgendeinen Plan zusammenzubauen, der sie nicht alle umbringen wird. >> Katleen, dir muss eins klar sein. << Leise lachend streicht sie sich eine Strähne ihres goldenen Haars aus dem Gesicht und blickt den Valg an, der in der jungen Frau steckt und erkennt nur noch ihn in ihr. >> Du hast zwar meinen Hof verlassen, aber geschwächt... << Ihre Lippen verziehen sich zu einem listigen Lächeln, das ihr wie Säure im Gesicht brennt. >> Nein, geschwächt hast du mich nicht. << Und nur um dramatisch zu wirken, um den Effekt nicht verstreichen zu lassen, hebt sie eine Hand und nicht nur Lyra stürmt vor, sondern auch Nino. Der Mann stürmt direkt auf Katleen zu, Angst in den Augen, aber auch Entschlossenheit. Weder Cora noch Felina bringen ein Wort heraus, als Katleens Maske des Schocks verschwindet und ein gehässiges Grinsen auf ihre Lippen tritt. Siemacht einen Schritt zur Seite, lässt hinter ihr den Fels, der eigentlich inOrynth sein sollte, auf den Nino geradewegs zuläuft, erscheinen. Cora öffnet den Mund um ihm etwas zuzurufen. Eine Warnung, die ihn nicht mehr retten würde, gleitet über ihre Lippen, lautlos, denn Felinas Schreie würden sowieso alles übertönen. Ihr verzweifeltes Nein! hallt in ihrem Kopf wieder wie ein Donnerschlag. Und dann wandelt sich der Stein. Wird zu einem hohen schwarzen Kessel, der immer noch leuchtet wie der Fels und verschluckt Nino mit einem Schmatzen.
Katleens Lachen mischt sich mit dem gellenden Schrei der Gestaltwandlerin, die schreiend und weinend zu Boden geht. Sie weiß nicht was genau mit ihm passiert ist. Aber sie kann ihn nicht mehr spüren. Kein Wispern seiner Schritte auf dem Waldboden und kein leises Atmen hinter ihr. Nino ist weg, absolut und sie weiß nicht wohin. >> Schrei so viel du willst. << Ihre gurrende Stimme durchbohrt sie wie ein Speer und doch reagiert sie nicht darauf. Felina kann nur Lyra ansehen, die mit ihm gesprochen hat. Über den Inhalt ihres Gesprächs weiß sie nichts, doch so wie ihre Freundin Katleen ansieht, so voller Hass und Schuld, will sie gar nicht wissen was sie besprochen haben.
>> Er kommt nicht mehr wieder. <<Ihre Augen bohren sich in Felinas, die sie unter Tränen anstarrt. Eine Leere in ihrem Inneren, die mit nichts gefüllt werden kann, reißt auf und wird für immer Spuren hinterlassen. Und als sie lacht, über ihren Schmerz lacht, verkrampft sich ihr Innerstes zu einem bleiernen Ball.
>> Finde dich damit ab... << Wieder lacht sie leise, ignoriert Lyra, die herumwirbelt und wieder auf sie losgeht. Felina wird sie nicht aufhalten. Sie sieht zu. >> Finde dich damit ab, dass er nie, nie, nie wieder zurückkommen wird. <<Und dann spritzt es. Dunkles Blut regnet auf Felinas Gesicht herab, wie ein Nieselregen. Tropfen aus schwarzem Blut laufen ihr aschfahles Gesicht hinunter, vermischen sich mit ihren eigenen Tränen. Sie kann sie röcheln hören. Hört, wie Lyras Nägel Muskel, Sehnen und Knochen durchtrennen, bis ihr Kopf mit einem widerlichen Schmatzgeräusch an einem Stein abprallt und im Gras liegenbleibt. Und schon geht ihr fallender Körper in Flammen auf, verbrennt bis er zu Asche zerfällt und vom schwachen Wind davongetragen wird.
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Princess of Fire and Darkness ToG FF
FantasyAelin rettete die Welt, sorgte für Frieden und Wohlstand und auch ihre Tochter wuchs behütet mit Lysandras und Manons Tochter auf. Doch die tiefen Schatten der Nacht hatten ihre Haustiere entlassen und sie wollen spielen und sie fürchten nur die Erb...