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>> Und ihr vertraut diesem Rhysand? << Skeptisch blickt Nino aus dem Fenster. Mittlerweile ist es Nacht in Prythian. Dutzende Sterne funkeln am tiefschwarzen Nachthimmel und verheißen Frieden, auch wenn man ihnen gesagt hat dieses Haus nicht zu verlassen. Aus Sicherheitsgründen meinte der stillschweigende Fae ehe er wieder verschwand, eine Platte mit Essen in seiner Hand. Jemand der schweigt hat meist die größten Geheimnisse und ist am gefährlichsten, weshalb er die Tür abschließt, sobald er ihn nicht mehr hören kann. >> Aelin vertraut ihm, deshalb sollten wir es auch tun. << Felina kommt gerade aus dem kleinen Badezimmer. Ihre Haut noch nass von dem heißen Bad, das man ihr versprochen hat. Der weinrote Stoff ihres Morgenmantels klebt an den feuchten Stellen zwischen ihren Brüsten, an ihrem Bauch und knapp oberhalb ihrer Scham. Er muss zugeben, so gefällt sie ihm besser. Sie verdient den Luxus eines High Lords, doch den kann er ihr nicht bieten, auch wenn er es noch so sehr für sie will. >> Aelin hat auch nicht immer Recht. << Seufzend packt er die Enden der dunkelblauen Bettdecke und zieht sie weitgenug zurück, dass sich Felina hinlegen kann, das Gesicht zu ihm. Er bleibt am Rand stehen, während sie am Bauch liegt, ihre Hände unter ihr Kinn geklemmt. 

>> Sie hat meistens Recht Nino. Aber das beschäftigt dich nicht, oder? << Ihr brauner Blick verfolgt ihn durch den Raum, als er Waffen und Kleidung feinsäuberlich auf die abgewetzte Kommode neben dem Fenster legt. Doch eine Weile kann er sie nicht ansehen. Sein Mädchen würde den Zweifel in seinen Augen sehen und erkennen um was es geht. Also sucht er sich eine dünne Leinenhose aus einer der Schubladen und streift sie über. Und als er sich umdreht, erwartet sie ihn bereits, ihr Blick auf seine Brust geheftet. Die Wärme ihrer braunen Augen erleichtert es ihm den drückenden Schmerz in seinem Herzen zu unterdrücken, ihn weg zu atmen. >> Erzählst du mir, warum du mich nicht mehr ansehen kannst? Du weichst meinem Blick aus, seit wir hier eingezogen sind. << Auffordernd klopft sie mit ihrer rechten Hand neben sich auf die weiche Decke und lässt sie dann dort liegen, als er sich langsam in Bewegung setzt und auf das einladende Bett zugeht. Felina robbt etwas zur Seite und setzt sich auf. Ihre dunklen nassen Locken fallen ihr keck ins Gesicht, als sie zu ihm aufblickt. >> Sag es mir bitte. <<

Dem Bedürfnis nachgehend diese vorwitzigen Strähnen zu berühren, streicht er sie sanft hinter ihr Ohr. Seine Finger verharren an ihrer Haut, ziehen Kreise an ihrem Hals, während ihm genau bewusst ist, dass sie ihn ansieht. >> Gefällt es dir hier Prinzessin? << Ihren Blick meidend, spielt er mit ihren Haaren und wartet angespannt auf eine Antwort, die lange auf sich warten lässt. 

>> Ja, schon, aber was willst du wirklich fragen? << Bestimmt hält sie seine Hand fest, richtet sich soweit auf, dass sie ihm in die Augen sehen kann. Wenn er wollen würde, könnte er sich in diesen Augen verlieren, hier und jetzt. In ihnen brennt keine Rachsucht oder Funken mörderischen Verlangens. Es ist einfach nur Freiheit, die darin strahlt. Frieden, der ihm die Tränen in die Augen treibt. >> Willst du das hier? Dieses... Leben? << Erst als er leuchtendes Verständnis in diesem Braun aufblitzen sieht, wendet er seinen Blick ab. Das bunte Landschaftsbild erregt seine Aufmerksamkeit. Die ineinanderlaufenden Blau- und Lilatöne verzaubern den oberen Abschnitt in den schönsten Sonnenuntergang, der je auf eine Leinwand geprägt wurde. Ein Spiel von Licht und Schatten verzaubert die Stadt unter dem aufgehenden Mond in ein Märchen. Das muss Feyre gemalt haben.

>> Nino ich bin bereits in dem Leben, das ich will. Du bist darin und das reicht mir. << Sanft aber bestimmt dreht sie seinen Kopf wieder zu ihm und sieht ihn an. In ihren Zügen funkelt der Glanz der Sterblichkeit gemischt mit der Wildheit ihrer Existenz. Eine Gestaltwandlerin könnte jeden haben. Könige und Priester, sogar Prinzen würden sich um sie streiten. >> Aber du könntest alles haben Felina, aber ich... <<

>> Hör zu! << Ihr Griff verstärkt sich um sein Gesicht und in ihren braunen Augen entfacht ein aufrichtiges Feuer. >> Ich will dich, versteh das doch, nur dich. Egal in welche Welt du stolperst ich werde dich finden, immer. <<

>> Du solltest etwas essen Cora. << Er hat sie beobachtet, die ganze Nacht lang. Draußen zu sein bei Amren ist Cassians Job, worüber er wirklich froh ist. Obwohl sie jetzt eine Fae ist, übertrifft sie niemand in ihrer Blutrünstigkeit. Sie trinkt es nicht mehr und trotzdem genießt sie den Anblick der roten Spuren in den welken Blättern nahe des Flusses. Aber hier ist weder Blut noch Leben, wie das des Flusses. Es ist ruhig und kalt und mittendrinnen sitzt Cora, eingeschlafen auf einem Stapel Bücher. Erst vor wenigen Minuten hat er ihre geschlossenen Augen bemerkt. Das Essen auf der Platte ist bewusst nicht heiß gewesen. Eine kalte Platte muss man nicht wieder aufwärmen. >> Deine Schatten sind schlimmer, als meine Prinzessin. << Leise flüsternd tritt er an sie heran und hebt sie aus dem gepolsterten Stuhl heraus. Ihr goldenes Haar fiel in einer wallenden Kaskade über seinen Arm, als er sie an seine Brust birgt und ihr leise seufzend ins Gesicht sieht. >> Irgendwann wird sich die Dunkelheit deinem Feuer beugen. <<

Auf leisen Sohlen, damit er niemanden weckt, schleicht er aus der Bibliothek nach oben in ihr Zimmer. Feuer lodert in dem Kamin auf, als er ihr Schlafzimmer betritt und somit weiß, dass sie wach ist.

>> Schlaf ruhig weiter Prinzessin. Du hast noch ein paar Stunden Zeit, bis die Sonne aufgeht. << Und trotzdem ruht ihr Blick weiter auf seinem Gesicht. So viele Fragen stehen in diesen kiefergrünen Augen, wo sie weiß, dass er sie ihr nicht beantworten kann.

>> Az kannst du noch etwas hierbleiben? << Man sieht ihr an, das sie diese Frage nur ungern stellt, doch er lächelt einfach nur und legt sie in ihr Bett und deckt sie zu. Er muss erst in den frühen Morgenstunden losfliegen, also kann er diese wenigen Stunden auch dazu nutzen ihr Gesellschaft zu leisten. Schlaf wird sowieso meist überbewertet. Es sind sowieso nur endlos lange Episoden seiner früheren Taten und Erinnerungen an Stunden, die er lieber vergessen würde. Also macht er es sich auf einer dunkelgrünen Chaiselongue bequem, zieht seine dunklen Flügel eng an seinen Körper und schenkt ihr ein Lächeln, das kaum jemand zu Gesicht bekommt, nur Mor und noch seltener Rhys und Feyre. Cassian der Idiot versucht es immer so lange, bis er leise lacht oder ihn einen Idioten nennt. Aber Cora braucht das jetzt. 

>> Ich bleibe hier. Du kannst dich ein wenig entspannen. << Unsicher schweift ihr Blick über die vielen Kerzen, die auf jeder Oberfläche aufgestellt wurden. Rote, grüne und blaue Kerzen. Manche bereits halb runtergebrannt, viele noch wie nagelneu. >> Lass sie brennen Az. Nur das Feuer hilft. << Langsam nickt er und löscht kein einziges der Lichter, auch wenn ihm schleierhaft ist wie sie dabei schlafen kann. Doch sie tut es nach wenigen Minuten. Ihr Atem geht ruhiger und ihr hektischer Herzschlag wird zunehmend langsamer, bis er nicht mehr das Gefühl hat, sie wird an ihren Gedanken und Gefühlen zugrunde gehen. >> Er wird zu dir zurückkommen. << 

Princess of Fire and Darkness ToG FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt