Ich sitze in meinem Reich in der Mitte der Welt. Hier bin ich der Kaiser und die Tauben, die auf meine Terrasse scheißen sind meine Untertanen. Am Abend geht das Hellgrau unter und das Dunkelgrau auf. Nacht gibt es nicht in meinem Kaiserreich.
Die Botschaften, die die Boten vor meinen Palast tragen verlangen nach meinem Geld. Ich soll den Arzt und meine Miete bezahlen. Die Sonne habe ich hier noch nie gesehen.
Seit ich hier eingezogen bin sind Jahrtausende vergangen. Zwischen Müll und zerbrochenen Erinnerungen verbirgt sich mein Reichtum, den ich vom Staat bekomme. Alles ist grau in meinem Kaiserreich. Grau soweit das Auge reicht – bis zum Penny um die Ecke.
In meinen kühnsten Träumen stelle ich mir vor, dass die Sonne über meinem Palast aufgeht, die Hallen flutet und mir ein Lächeln entlockt, aber die Mitte der Welt ist grau und eine Einzimmerwohnung in Berlin Neukölln, die niemals von der Sonne geküsst wurde. Niemals, niemals.
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Das Kaiserreich
Cerita PendekEine Kurzgeschichte, die ich als Schulaufgabe verfasst habe, aber trotzdem recht gelungen finde. Sie ist recht kurz, also macht eine Beschreibung keinen wirklichen Sinn... Lest einfach selbst!