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Aura hat jedes Wort mitangehört und stimmt ihr im Stillen zu. Ihr Plan muss noch überarbeitet werden. Viele ihrer Aktionen sind zu riskant um ausgeführt zu werden. Sie würde bei diesem Vorhaben sterben und die meisten ihrer Hexen auch. >> Wir sollten uns noch einmal darüber unterhalten. << Aura nickt den jungen Hexen zu und sie verschwinden zielstrebig in irgendeine Richtung und schauen nicht wieder zurück. Hier irgendwo müsst auch Elody herumlaufen, die ihre Hexen zum Lächeln bringt. Dank ihr erfahren sogar die älteren Hexen was Freude und Glück ist. Und Cora wird sich auch bald wieder daran erfreuen können. >> Ja, werden wir. << Cora nimmt Aura an die Hand und führt sie weg von all den Leuten, weg von jedem Ohr, das sie belauschen könnte. >> Du warst gut, jeder hat dir das geglaubt. << Seufzend reibt sich Cora die Augen und schafft es sich nicht auch noch den letzten Rest Make-up zu verschmieren. >> Ich bin noch nicht so gut darin solche Spiele zu spielen. << Verstehend nickt Aura und streicht sich eine feuerrote Strähne aus dem Gesicht, mit der der Wind bis eben noch gespielt hat. Jetzt in dieser Jahreszeit zeigt er seine eiskalte, mörderische Seite und fordert nicht nur einmal in den kalten Monaten ein Leben.

>> Du lernst dieses Spiel noch Cora, immerhin bist du noch jung. << Schnaubend zieht diese einen kleinen Dolch aus ihrem Stiefel und lässt sich an einer nahen Wand auf den Boden gleiten. Aura unterlässt es ihr zu sagen, dass der Boden mit Sicherheit nass ist und setzt sich einfach neben sie und wartete ab. Die Waffe trägt immer noch den Geruch eines männlichen Faes auf sich. Wahrscheinlich ihr Gefährte. Und dann erst, als sie die kleine Schneide dreht, kann sie den Rest Blut sehen, der nahe des Hefts auf der Klinge klebt. >> Lüg mich jetzt nicht an, ok? <<

>> Niemals. << Dazu braucht sie keine Zeit um nachzudenken, die Antwort ist sowieso immer klar. Cora sieht sie an, ernst und mit klarem Blick. >> Ich meine es ernst. Denkst du, wir finden Aaron lebend wieder? << Schweigend starrt Aura in den wolkenbedeckten Himmel und betet zur großen Mutter, dass irgendjemand dieses Gespräch unterbricht, doch heute hat sie kein Glück. Alle bleiben dort wo sie sind und reden. Denn niemand will die Prinzessin provozieren oder etwas Falsches sagen. Sie tanzen wie auf rohen Eiern um sie herum. >> Aura? <<

Unsicherheit schwingt in ihrer nun leiser gewordenen Stimme und wenn sie nein sagt, erholt sie sich vielleicht nicht wieder davon. Aber sie hat ihr versprochen sie nicht anzulügen. >> Die Chance, dass er lebt, ist nicht besonders hoch. << Sie blickt ihr in die dunklen Augen und schenkt ihr ein mitfühlendes Lächeln, das Elody ihr sicher entgegengebracht hätte. Doch sie sieht darin einen kleinen Teil der Prinzessin sterben, verbrennen und dann als Asche davonfliegen. Er wird wie die letzten Scherben ihres Herzens nicht so schnell wieder kommen. >> Aber egal ob er lebt oder nicht, wir finden ihn, versprochen. << Schweigend blickt die junge Prinzessin wieder auf die kleine Waffe und äußert sich in den nächsten zehn Minuten zu keinem weiteren Thema mehr, bis sie seufzend ein rot verfärbtes Tuch um die Klinge wickelt und zurück in ihren Stiefel steckt. 

>> Vielleicht sollte ich es ruhen lassen. << Ihre Stimme versagt, als sie ihre Hände anstarrt. Eine Bewegung, die sie bei jungen Hexen beobachtet hat, wenn sie das erste Mal getötet haben. Sie bereuen den Mord. Es dauert ein Bisschen, bis sie sich daran gewöhnt haben. >> Nein, das solltest du nicht. Es tut weh, ja, aber ihn im Stich zu lassen würde dich zerstören. <<

Leise schluchzend krallt sie sich in das taufeuchte Gras und starrt in den grauen Himmel, der Regen ankündigt. Wie sie es bei ihren Hexen auch tut, legt sie ihr einen Arm um die Schultern und zieht sie an sich. Worte in der alten Sprache murmelnd, beugt sie sich zu ihrem Ohr und versucht sie zu beruhigen. Ihren Arm streichelnd spürt sie ihren hektischen Herzschlag und den flachen Atem an ihrem Hals. Solche Rückfälle dauern nicht an, sie kommen und gehen, wie es bei Halluzinationen ist. Man muss nur genau hinhören, die Zeichen richtig deuten und abwarten. Sie zu drängen würde nicht helfen, es würde nur schlimmer werden. Erst als sie aufhört zu zittern, wagt Aura es mit dem leisen Murmeln aufzuhören und sie anzusehen. Ihre Augen rot gerädert und schimmernd vor Tränen richten sich nun auf sie, bis sie nach zwei Sekunden den Blickkontakt abbricht. >> Wieso kann ich nicht so stark wie sie sein? Meine Mum... meine Mum hätte einfach gehandelt und würde nicht hier sitzen und heulen wie ein kleines Kind. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. << Seufzend drückt Aura sie wieder an sich und betet zu der großen Mutter, dass dieses Mädchen Hilfe bekommt. Nicht von Aura, sondern von ihren wirklichen Freundinnen, die zurzeit dort oben stehen und warten.

Princess of Fire and Darkness ToG FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt