Endlich!
Ich saß im Büro meines behandelten Arztes, meine Eltern mussten nur noch eine Unterschrift tätigen, damit ich endlich, nach 3 Monaten aus dieser Irrenanstalt rauskonnte. Doch ich hatte das Gefühl, sie zögerten es hinaus. Mein Vater diskutierte mit dem Arzt, ob es wirklich schon Sinn ergäbe mich zu entlassen und ob ich "stabil" sei und meine Mutter?!
Meine Mutter sah mich immer mit diesem Blick an, den sie mir, als ich klein gewesen bin zugeworfen hat, wenn ich mir auf einer der Partys einen Schoko-Brownie zu viel genommen hatte. Dieser Blick sagte 'Das ist nicht meine Tochter'.
Wenn man so drüber nach denkt ist das echt bitter. Meine eigenen Eltern schämten sich für mich.
Mit einem Zug, trank ich mein Glas aus und knallte es auf den Tisch. An meine Mutter gewand brachte ich genervt heraus: "Debby, sieh mich nicht so an!"
Ich habe meine Eltern schon immer mit den Vornamen angeredet, liegt wohl daran, dass ich mein Kindermädchen Maddie besser kannte, als meine Erzeuger. Jetzt wante ich mich an Dr. Mitchell und meinen Vater: "Dr. M jetzt geben sie meinem Vater endlich die Papiere zum unterschreiben!"
Ich zog meine Kaputze tief ins Gesicht und knallte die Tür hinter mir zu. Mit großen Schritten und gesenktem Kopf ging ich auf den Ausgang zu. Ich wollte, dass mir die mitleidigen Blicke erspart blieben, deswegen drückte ich mich an den weißen Wänden entlang, ohne jemals den Kopf zu heben. Da tauchte vor mir die große braune Flügeltür auf, die letzten Meter sprintete ich und stieß kraftvoll das Tor zu meiner Freiheit und meinem alten Leben auf.
Die Sonne blendete mich, es war mir egal!
Ich hatte das 'Rose McAdams' Institute, innerhalb 3 Monaten nur 2 Mal verlassen und das wegen Krankenhausbesuchen, da die Untersuchungen hier nicht statt finden konnten. Mein Blick schweifte hinüber zum Parkplatz, wo nur 3 Autos; ein PickUp, ein Auto von dem Lieferanten, der die Medikamente brachte und ein LandRover.
Es war der LandRover!
Entsetzt starrte ich Jo und Debby an, die mittlerweile hinter mir standen.
"Du hast ihn reparieren lassen?!"
Ich war ausser mir vor Wut.
"Allie, Liebes, was hätte dein Vater denn deiner Meinung nach tun sollen?"
Wütend funkelte ich meine angebliche 'Mutter' an.
"Den Wagen ausbrennen lassen! Ihn da stehen lassen sollen! Ich wäre darin beinahe gestorben!! Was bildet ihr euch ein mich mit dem Monster abzuholen?!"
Meine Stimme überschlug sich und ich musste mich wirklich zusammen reißen, damit ich ihnen nicht an die Gurgel ging. Plötzlich hörte man das knirschen von Reifen auf dem Kies, es wäre mir egal gewesen, hätte meine 'Mutter' nicht laut auf geschluchzt und mein 'Vater' nicht mit seinem Unterkiefer gespielt hätte. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht meines Bruders....