Später am Abend hatte ich mich auf die kleine Terrasse vor dem Haus verzogen um Mal einen Moment Ruhe zu haben. Ich war es einfach nicht mehr gewohnt so viele Menschen um mich zu haben. Die letzten Wochen hatte es schließlich nur mich und meine Schwester und viele Untote gegeben. Und auf einmal waren da direkt so viele Menschen, dass man mit den Geräuschen und der Nähe förmlich überschwemmt wurde.
Die Tür hinter mir öffnete sich und als ich mich umdrehte sah ich Glenn, der im Türrahmen stand mit seiner Gitarre in der Hand. „Stör ich? Dann gehe ich wieder rein zu den Anderen.“, sagte er verunsichert von der Situation.
„Quatsch. Setz dich.“, meinte ich und rutschte ein Stück zur Seite, damit er sich setzten konnte, „Warum bist du hier draußen? Du scheinst dich doch mit allen ganz gut zu verstehen. Vor allem mit Maggie...“ Ich grinste ihn an und musste leicht Kichern, als er tiefrot anlief. Der verhielt sich ja wie ein Teenager in unserem Alter, nicht wie ein Erwachsener.
„Ähm, ja ich verstehe mich auch mit allen, aber es ist auch nicht schlecht Mal ein wenig Ruhe zu haben. Außerdem nerve ich sie so nicht, wenn ich ein wenig Gitarre spiele. Also“, meinte er dann, „es sei denn es stört sich, dann lasse ich es natürlich bleiben.“ Ach Gott ist der unsicher. Soll er doch machen was er meint. Ich hatte schon so lange keine Musik mehr gehört.
„Ich würde mich freuen, wenn du ein wenig spielen würdest. Ich habe damals gerne Musik gehört, dass ist eine der Sachen die ich wirklich vermisse in diesem Leben.“, lächelte ich ihn an. Während er einige unzusammenhängende Liedpassagen spielte oder einfach nur gedankenverloren an den Saiten zupfte, entspannte ich vollkommen und sah mir die Umgebung an. Im Wald war es ruhig, hin und wieder raschelten die Blätter, aber die Idylle wurde von keinem Zombie oder ähnlichen zerstört. Mein Blick glitt zum Wohnwagen, auf dem ich eine Gestalt erkennen konnte. Nach längerem Hinsehen konnte ich die Person als Daryl identifizieren, er blickte scheinbar ganz stur Richtung Wald. Ich musste bei seinem Anblick lächeln.
„Warum warst du heute eigentlich mit ihm unterwegs? Daryl meine ich.“, unterbrach Glenn irgendwann die Stille zwischen uns. Ich glaube das beschäftigte ihn schon eine Weile, denn er hatte im Laufe des Tages des öfteren zu mir oder Daryl gelinst.
„Er hat gesagt, dass er jagen gehen will und ich habe ihn gefragt ob ich mitdarf. So einfach war das.“, klärte ich ihn auf.
„Und er hat dich einfach mitgenommen? Ich meine, das ist jetzt nichts gegen dich“, ich winkte ab, ich wusste, dass er mir nichts wollte, „aber Daryl ist sonst ehr der Einzelgänger-Typ und zieht immer alleine los. Wobei das auch nicht schlimm ist, bei seinen Launen.“ Launen? Welche Launen denn?
„Ja er hat mich einfach so mitgenommen. Welche Launen? Ich fand bisher, dass er sehr nett ist.“, antwortete ich ihm verwirrt. Ich meine, er hatte Klara und mich nicht im Wald zurück gelassen und er war auch sonst recht hilfsbereit. Gut, hin und wieder blickte er etwas mürrisch, aber das waren ja keine Launen, die besonders nervten oder so.
„Naja, er ist irgendwie so abweisend. Oder auch aggressiv, wenn es zum Beispiel um seinen Bruder geht.“, er zuckte die Schultern, als wüsste er nicht genau, was er sagen will. Vielleicht kommt das ja noch. Oder die anderen haben ihn noch nicht ganz kennengelernt. Oder habe ich ihn noch nicht kennengelernt? Wir werden sehen.
Eine Weile später beschloss Glenn reinzugehen. Ich stand auch auf, aber um zum Wohnwagen zu schleichen. Ich kletterte die Leiter hoch und setzte mich einfach still neben den Schützen. Ich war mir sicher, dass er mich schon bei meinem Aufstieg bemerkt hatte, jedoch regte er sich kein bisschen. Auch gut. Ich machte es mir gemütlich, durch die Schlurfer hatte ich es mir angewöhnt wenig zu schlafen, deshalb war ich auch noch hellwach. Die Nacht verbrachten wir so schweigend nebeneinander.
Nachdem die Sonne aufgegangen war, hatten wir uns kaum bewegt. Ich beschloss, dass es Zeit für Frühstück war und sprang leichtfüßig vom Wohnwagen herunter. Ich musste auch mal sehen, was Klara so macht und wie es ihr geht. Drinnen wurde ich von meiner Schwester gleich mit einer Umarmung begrüßt.
„Wo warst du denn die ganze Nacht? Ich habe mir Sorgen gemacht“, sagte sie im vorwurfsvollsten Ton, den ich mir bei ihr vorstellen konnte.
„Abends war ich auf der Terrasse und später habe ich mich zu Daryl auf den Wohnwagen gesetzt, der zu der Zeit Wache gehalten hatte.“, sagte ich erklärend, während ich zwei Teller mit Frühstück voll machte. Dann begab ich mich zurück zum Wohnwagen und kletterte wieder hinauf zu Daryl und schob ihm das Essen zu.
„Danke“, brummte er neben mir und dann aßen wir schweigend unser Essen. Kurz nachdem wir gegessen hatten kam Glenn, der die nächste Wache übernahm. Ich marschierte mit den inzwischen leeren Tellern in die Küche, wo ich sie schnell spülte. Nach getaner Arbeit suchte ich nach Klara, die ich bei Beth fand, wo diese die Wäsche zum trocknen auf hängten und sich dabei scheinbar gut unterhielten.
„Hallo Beth.“, begrüßte ich diese zuerst. „Klara, ich wollte dich nur kurz fragen, wie es dir geht?“
„Mir geht es wieder gut. Hershel hat gesagt, das es gehen sollte, wenn ich nichts zu schwer hebe oder mich zu schnell und ruckartig bewege.“ Das hörte sich schon mal gut an. Dann schluckte ich schwer, denn sie wusste noch nichts von der Abmachung die ich mit Hershel getroffen hatte.
„Klara, wir müssen bald weiter ziehen.“, ich sah sie ernst an und bemerkte, wie sie mich geschockt anstarrte, als wäre ich komplett durchgeknallt, „Ich habe Hershel versprochen, dass wir gehen werden, wenn es dir besser geht.“ Nun sah sie wütend aus und fing an zu schreien.
„So etwas kannst du doch nicht ohne mich entscheiden. Ich finde es schön hier und ich mag die Leute und ich bin zum ersten Mal seid langem wieder richtig sicher.“ Auch wenn sie dies vermutlich nicht beabsichtigte, schmerzten mich ihre Worte, denn sie hatte recht. Ich konnte sie nicht beschützen.
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Salve,
Na wie geht’s, wie steht's? Wie gefällt es euch?
Was glaubt ihr wird jetzt geschehen? Ich habe übrigens das Gefühlt, dass das meist genutze Wort in diesem Kapitel schweigen oder sowas ist, also falls das genervt hat, tut es mir sehr leid ;)
Valete Lina
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Forever is our today
Fanfiction"Daryl begann in eine Richtung zu stapfen. Wir folgten ihm sofort auf den Fuß." (Auszug aus Kapitel 2) Klara und Lina sind Schwestern und kämpfen sich durch die Welt während der Apokalypse. Wem sie alles Begegnen? Und ob sie beide überleben?