Kennt ihr das? Ihr wollt euer Fleisch schneiden, es geht nicht und dann fällt euch auf, dass ihr gerade mit dem Löffel zu schneiden versucht? Bei mir ist es schon fast obligatorisch, immer das Falsche zur Hand zu haben.
geschrieben
Auch das ist mir schon mehrmals passiert: Ich bin am Telefon, jemand diktiert mir eine Nummer oder eine Adresse. Ich habe bereits einen Zettel in der Hand und suche verzweifelt das Telefonregal ab – nach meinem Notizblock. Ein Stift wäre da wohl hilfreicher.
Auch musste ich schon öfters feststellen, dass Strick- und Häkelnadeln sehr schlecht schreiben.
geöffnet
Wenn schon Alkohol, dann trinke ich eher Wein als Bier. Was wohl erklärt, warum ich einmal vergeblich versuchte, mit dem Korkenzieher mein Malzbier zu öffnen.
beworben
Damals musste ein Lebenslauf noch mit der Hand geschrieben werden. Ich wollte mehrere Bewerbungen absenden und machte mir zunächst Notizen, was ich alles brauche, schrieb einen Probe-Lebenslauf auf weißem Papier mit druntergelegtem Linienblatt, kontrollierte anhand eines Handblattes zur Bewerbung, ob ich alles richtig hatte und mit einer Tabelle von der Post, welches Porto ich brauchte. Gerade, als ich den letzten Umschlag füllen wollte, bat mich meine Mutter, den Tisch freizumachen, weil es jetzt Essenszeit war. Ich beendete meine Arbeit also in Windeseile, klebte alles zu und warf die Bewerbungen am nächsten Tag ein.
Tage später fand ich wieder interessante Stellenanzeigen, wollte mich auch dort bewerben, konnte aber meine Hilfszettel und –tabellen nicht finden. Nun, es ging auch so, trotzdem wunderte ich mich, wo ich alles gelassen hatte.
Die Erklärung kam einige Wochen später: Ich hatte alles auf dem Tisch zusammengerafft, in einen Umschlag gesteckt und dem verdutzten Arbeitgeber geschickt. Netterweise sandte er mir mit der Absage alles wieder mit.
markiert
Meine Tochter ging da planvoller an die Sache heran. Sie notierte sich, was in jede Bewerbung gehört und bei wem sie sich bewerben wollte und hakte dann einen Punkt nach dem anderen ab. Jedes fertige Schreiben kam dann sofort in den bereits adressierten Umschlag und vor dem Zukleben überprüfte sie noch einmal, ob alles – und zwar das richtige – enthalten ist.
Dann warf sie erleichtert die Bewerbungen in den Briefkasten. Kaum waren sie drin, fiel ihr ein, was sie vergessen hatte – die Briefmarken.
genadelt
Es war extrem heiß und meine Haare sind gute 60 cm lang. Irgendwann nahm ich sie zusammen, wirbelte einen Dutt daraus und steckte ihn fest. Jetzt war mir erheblich kühler.
Zwei Stunden später hatte ich meine Arbeit fertig und wollte zum Kunden fahren. Kurz vor der Tür erwischte mich mein Chef: „Könnten Sie bitte die ganzen Bleistifte aus ihren Haaren nehmen, bevor Sie da aufkreuzen?"
Ich hatte keine Haarnadeln dabeigehabt und von alleine halten die Haare nicht. Übrigens wäre es gar nicht so schlimm gewesen, wenn ich so gefahren wäre – ich wollte nämlich zu der Firma, dessen Buchhalterin mir den Trick mit den Stiften verraten hatte.
geputzt
Ich musste mich in aller Eile fertig machen, ergriff also die Zahnbürste, versah sie mit der Paste, packte mit der anderen Hand die Haarbürste, um mich gleichzeitig zu kämmen – und versuchte dann vergeblich, die Haarbürste in den Mund zu bekommen.
Wenigstens ging mir mein Fehler auf, bevor ich mir die Zahnpasta in die Haare schmierte.
gebacken
Manchmal backe ich „schnelle Teilchen". Fertigblätterteig auslegen, mit einer Fertig-Kuchenfüllung (Mohn, Hasel, Walnuss, Kokos ...) bestreichen, zur Schnecke aufrollen und in Scheiben schneiden. Diesmal wollte ich alle Füllungen aufbrauchen, die noch herumlagen, Blätterteige hatte ich auch noch im Kühlschrank und einen Hefeteig, den ich mit Dosenfrüchten und Kokosfüllung zum Blechkuchen verarbeiten wollte.
Ich schnappte mir also einen Teig nach dem anderen, rührte eine Füllung an, bestrich, rollte und schnitt. Der dritte Teig allerdings war irgendwie seltsam – für einen Blätterteig zu dick und zu fluffig, vor allem zu klebrig. Er roch und schmeckte aber noch gut, also nahm ich ihn trotzdem her.
Danach wollte ich mich an den Blechkuchen machen. Ging aber nicht – der „seltsame" Teig war der Hefeteig gewesen – ich hatte es nicht bemerkt.
Die Hefeteilchen schmeckten übrigens auch gut und brauchten auch nicht mehr Backzeit als die Blätterteigteilchen.
aufbewahrt
Meine Tochter räumte die Wäsche in Ermangelung eines anderen Behälters in einen leeren Karton, um sie dann im Garten aufzuhängen. Beim Hereinkommen fragte sie, ob wir nicht einen Korb speziell nur für die Wäsche kaufen können. Ich klärte sie darüber auf, dass wir sowas schon haben. Sie erkundigte sich, welcher das wäre. Meine Antwort: „Der, in dem du gerade deine kaputten Kopfhörer, die Sherlock-DVDs, die Micky-Maus-Zeitungen deines Bruders und die Fahrradpumpe abgelegt hast."
Bei uns wird jede freie Fläche und jeder leere Behälter ganz schnell belegt. Mit ein Grund dafür, dass ich jede Kommodenoberfläche mit Deko vollstelle und die Behälter mit gestickten Bändern versehe, auf denen ihre Verwendung steht.
gehackt
Mein Mann las ein Rezept, welches ich in Eile aufgeschrieben hatte und fand die Zeile: „Peter, Major und Basil fein hacken."
Es handelte sich nicht etwa um einen Krimi, ich hatte nur die drei Kräuter abgekürzt.
gesendet
Der erste Arbeitgeber meiner Tochter brauchte noch so etliche Unterlagen von ihr. Sie beschaffte alles Verlangte von den Ämtern, füllte die mitgesandten Formulare aus und kontrollierte mehrere Male, ob sie auch nichts vergessen hatte. Dann rannte sie zur Post, um das richtige Porto feststellen zu lassen und den Brief abzusenden.
Fünf Minuten nach ihrem Abgang rief sie mich an. Sie hatte vergessen, die Adresse auf den Umschlag zu schreiben und wusste die natürlich nicht auswendig.
Früher hieß es, was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben. Heutezutage muss man nur über genug Handyguthaben verfügen.
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Gänzlich verpeilt! 📌
HumorIch bin ein Chaot. Nun kann ich drüber verzweifeln - oder über mich selbst lachen. Schon lange habe ich mich für das letztere entschieden und meine Verpeiltheiten kurzerhand notiert. Hier sind sie - für alle, denen es ähnlich geht wie mir - damit i...