Say you want me too.

2. Kapitel

Mila

Als wir in der Wohnung angekommen waren fing Theresa direkt mit der Outfit-Planung an. Das wichtigste am Feiern, ihrer Meinung nach. „Dein Outfit entscheidet über deinen Abend". Ich weiß nicht wie oft ich mir diesen Satz schon anhören musste. „Also die große Streitfrage: Kleid oder Jeans?" ich stöhnte auf. „Wir kennen doch beide die Antwort auf diese Frage!" Theresa entschied sich am Ende IMMER für ein Kleid da es einfach ihrer Figur mehr schmeichelte. Nicht, dass ihr Hosen nicht stehen würden (sie kann absolut alles tragen und sieht immer Bombe aus) aber dadurch kamen ihre Kurven einfach besser zur Geltung. Ich würde alles dafür tun so eine schöne Figur zu haben wie sie. „Ok stimmt, du hast recht. definitiv Kleid!", sagte sie und lachte. Blieb nur noch eine Frage offen. Was zog ich heute Abend an? Wie ich Theresa kannte hatte sie wahrscheinlich sogar schon ein Outfit für mich im Kopf. Also entschied ich mich dazu erstmal duschen zu gehen.

Als ich nach zehn Minuten wieder frisch aus dem Bad kam stand Theresa fertig angezogen vor ihrem Spiegel und zupfte an ihrem Kleid herum. „Na, was sagst du? Habe ich letzte Woche bei ‚Stefanie's' gekauft. Es war 30% runtergesetzt, da konnte ich gar nicht anders als es mit zunehmen." Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen es zu kaufen. Das Kleid war veilchenfarben und passte perfekt zu ihrem Hautton. Es schmiegt sich an ihren Körper wie eine zweite Haut und betonte ihre Kurven genau an den richtigen Stellen. Sie sah unglaublich aus. „Du siehst wunderschön aus! Wenn du heut Abend alleine nach Hause kommst wäre das schon ein Wunder." Sie lachte. „Jetzt brauchen wir nur noch ein Outfit für dich, welches alle Männer vom Hocker haut." Das würde schwieriger werden als bei ihr, dachte ich, aber behielt es besser für mich. Sie mochte es nicht wenn ich mich in ihren Schatten stellte. Aber was soll man machen wenn man so eine Granate wie sie als Freundin hat? Theresa ging schnurstracks zu meinem Kleiderschrank und öffnete ihn. Nach ein paar Sekunden zog sie ein paar Kleiderbügel heraus und legte sie auf mein Bett. Ich ging zum Bett und sah mir an was sie rausgesucht hatte, während sie sich wieder umdrehte und in den Flur ging. Ich staunte nicht schlecht, als ich sah wie sie innerhalb weniger Sekunden zwei perfekte Outfits herausgesucht hatte. Das erste Outfit bestand aus einer knappen, roten Bluse und einer eng anliegenden schwarzen Jeans. Das zweite Outfit war ein etwa knielanges, sommerlich (aber trotzdem sexy) aussehendes Kleid mit einem großzügigen Ausschnitt. Es ist eines meiner Lieblingskleider, daher musste ich nicht lange überlegen für welches der beiden Outfits ich mich entscheiden musste.

Nachdem ich mein Kleid angezogen hatte ging ich in die Küche zu Theresa, die dort in voller Lautstärke zu eines ihrer Lieblingslieder abging. Ihre gute Laune war äußerst ansteckend weswegen ich ein paar Sekunden später neben ihr tanzte und die Lyrics laut mit sang. Ich liebte Momente wie diese. In denen nichts anderes zählte als wir und die Musik. In denen mein Kopf komplett leer war und ich mich nur auf den Rhythmus konzentrierte.

Leider wurde unsere Gesangs session nach Ende des zweiten Songs von unserer Wohnungsklingel unterbrochen.

„Gehst du?", rief Theresa die noch völlig in ihrer Rolle war.

Natürlich ging ich. Ich ging immer.

Während ich zur Tür eilte versuchte ich Theresa mit Handbewegungen zu verdeutlichen die Musik leiser zu machen. Vergeblich. Ich öffnete kopfschüttelnd und lachend die Tür. Mein Lachen erfror in der Sekunde in dem ich in sein Gesicht blickte. Ich hatte mit jedem gerechnet (ok, eigentlich hatte ich nicht drüber nachgedacht), doch nicht mit ihm. Liam stand vor unserer Haustür. Er lächelte und ich hatte plötzlich alle Momente vor Augen, in denen er mich genau mit diesem Lächeln ansah. Mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen. Ich sah wie seine Lippen sich bewegten, aber ich nahm nichts von dem, was er sagte, war. Ich konnte meine Beine nicht mehr spüren, hatte das Gefühl zu fallen und mir wurde schwarz vor Augen.