Im nächsten Moment lagen seine Weichen Lippen auf meinen, was ich mit einem tiefen Seufzen quittierte.
Er hob mich hoch und drückte mich mit sanfter Gewalt gegen die Wand. Als wir uns kurz von einander lösten, grinste ich ihn frech an. Gerade als wir uns wieder küssen wollten ertönte ein Räuspern.•Legolas•
„Ich störe ja nur ungern, aber dein Vater will dich sprechen, Legolas."
Ein belustigtes Funkeln war in Ferens Augen zu sehen.
„Warum werden wir beide eigentlich immer gestört", fragte Calen genervt und warf dem Berater meines Vaters einen vernichtenden Blick zu. Doch dann gab sie mir noch einen kleinen unschuldigen Kuss und flüsterte: „Geh ruhig. Ich rede mit den Zwillingen."
Ich ließ sie runter und folgte Feren. Immer wieder spürte ich seinen Blick auf mir.
„Warum schickt er dich und nicht einfach eine Wache?", fragte ich ihn schließlich.
Feren beantwortete meine Frage nicht, sondern stellte eine Gegenfrage.
„Dieses Mädchen hat dir ganz schön den Kopf verdreht, nicht wahr?"
Verwirrt sah ich an. Ada und er waren wie Elros und ich. Sie kannten sich seit sie klein waren und waren beste Freunde. Ein kleines Grinsen huschte über das Gesicht des Mannes.
„Verübeln kann man es dir ja nicht. Sie ist wirklich schön."
Wenn seine Frau, Elros Mutter, das hören würde, würde sie das sicherlich nicht so lustig finden.
„Schön ist kein Wort."
Ich liebte diese Frau abgöttisch.
„Sie ist aber ziemlich...wie soll ich sagen..", sprach Elros Vater.
„Ungezogen?", ergänzte ich Grinsend, bewusst, dass der Berater meines Vaters meine Anspielung verstanden hatte.
„Ich kann es mir vorstellen."
Wir waren an den Gemächern meines Vaters angekommen. Anscheinend schien es etwas privates zu sein, denn Feren verließ uns, als er mich bei meinem Vater abgeliefert hatte.
„Ah, îon nîn, da bist du ja", begrüßte mein Vater mich, was ich mit einem kurzen Nicken quittierte.
„Worüber wolltest du mit mir sprechen?"
„Es gibt zwei Dinge. Dein Bruder wird in zwei Tagen hier eintreffen und ich möchte, dass du dich ein bisschen mehr um ihn kümmerst. Er ist in einem schwierigen Alter und braucht jetzt jemanden, der ihn ein bisschen in der Spur hält und nicht gerade sein Vater ist."
Überrascht nickte ich. Mein Halbbruder Aldon war ein uneheliches Kind meines Vaters. Seine Mutter verweilte immer noch als Mätresse, die offizielle Geliebte meines Vaters, am Hof.
„Hast du Gefühle für sie?", fragte Ada nach kurzem Schweigen.
„Für wen?"
Ich stellte mich dumm, obwohl ich wusste, dass er Calen meinte.
„Du weißt, wen ich meine."
Als ich nicht antwortete, wiederholte er seine Frage.
„Nein." Im selben Moment verfluchte ich mich selbst für diese Antwort. Warum fiel es mir nur so schwer über meine Gefühle zu sprechen??
„Legolas, lüg mich nicht an! Wir beide bleiben hier sitzen bis du dich entschieden hast mir die Wahrheit zu sagen."
Die Stimme meines Vaters war leise, aber scharf.
Es kostete mich sehr viel Überwindung, doch ich gab nach.
„Ja, du hast Recht."
Auf einmal wurden seine Gesichtszüge so weich wie schon lange nicht mehr.
„Das ist schön", lächelte er und als er meinen Blick bemerkte fügte er hinzu: „Immerhin habe ich fast zwei Jahrtausende darauf gewartet."
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Die Macht der Liebe || Legolas FF
FanfictionDie junge Elbin Calen hält nicht viel von den Regeln, die ihr Leben bestimmen. Mit ihrer Schönheit kann sie das Herz jedem Mannes erwärmen, doch ihr Herz lässt sich von niemandem erobern. Jedoch sollte sich das eines Tages ändern... ~Diese Geschicht...