KAPITEL 𝟚

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„Gute Arbeit, General.", lobte mich General Leia Organa und ich deutete eine Verbeugung an. Obwohl wir vom Dienstgrad ja eigentlich auf derselben Ebene standen, war sie trotzdem das höchste Mitglied des Widerstands:

„Nur ein so gutes Team wie dieses hat unseren ersten großen Triumph nach langem wieder möglich gemacht. Richten Sie Ihre Worte deshalb am besten zu ihnen."

Nun legte Leia den Kopf ein Stück zur Seite:

„Sie sind zu bescheiden, General. Ich bin mir jedoch sicher, dass Sie meine Glückwünsche an die Crew weitergeben werden."

„Selbstverständlich, General."

„Gut, und jetzt ruhen Sie sich aus. Die Verhöre können erst morgen beginnen, bis dahin haben Sie frei."

„Vielen Dank Leia."

„Richten Sie Poe viele Grüße von mir aus.", meinte sie zwinkernd und ich lächelte:

„Das werde ich gleich erledigen."

„Ich werde mich morgen um dieselbe Zeit wieder melden, hoffentlich haben Sie dann bereits etwas herausfinden können."

„Verstanden, General."

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Schnellen Schrittes lief ich den langen Gang des Zellentraktes entlang, in dem kaum Wachposten aufgrund fehlender Leute stationiert waren. Da nach hier unten kein einziger Sonnenstrahl durchdringen konnte, wurde alles nur von gelbem Kunstlicht beleuchtet.

Ich verringerte mein Tempo, als ich um eine Ecke bog, und mit einem Schlag alles ein wenig freundlicher wirkte. Dieser Teil des Gefängnisses war noch relativ neu und die meisten der Wände und Decken strahlten noch in ihrem hellen Weiß.

Schließlich gelangte ich zu der Zelle meiner Ziele und öffnete sie per Code. Mit einem lauten Zischen fuhr die elektrische Tür hinunter und der Blick hinein war frei.

In der Zelle befand sich einer der neuesten – und wichtigsten – Gefangenen des Widerstands. Seit dem Überfall auf das Schiff der Ersten Ordnung war bereits eine Woche vergangen, doch niemand hatte etwas aus Hux heraus bekommen können. Im Gegensatz zu einigen seiner Kollegen hatte er bisher kein einziges Wort gesagt und musterte alles und jeden lediglich hasserfüllt.

Der General drehte sich zu mir, während ich eintrat und die Tür sich hinter mir wieder schloss. Vor der Festnahme hatte ich nur von ihm gehört, doch jetzt wo ich ihn genauer ansehen konnte, hatten anscheinend die vielen Erzählungen der anderen Widerständler gestimmt: der General besaß durch seine harten Gesichtszüge und das streng frisierte, rote Haar eine ganz eigene Ausstrahlung, die auf sehr viele extrem respekt- beziehungsweise furchteinflößend wirkte. Ich hatte allerdings keine Angst vor ihm, nur einen mehr als gesunden Respekt.

„Setzen Sie sich bitte.", befahl ich in einem höflichen, aber trotzdem strengen Ton. Ein Paar smaragdgrüner Augen musterte mich einige Zeit und ich war kurz davor, nicht mehr so freundlich zu bleiben, als Hux sich doch an den kleinen Tisch in der Mitte der kleinen Zelle setzte und ich gegenüber von ihm Platz nahm.

„Mir ist zu Ohren gekommen, Sie wären bisher nicht sonderlich kommunikativ gewesen.", sagte ich beiläufig, wobei ich nebenher mein flaches Tablet zückte und es vor mir auf den Tisch legte. Dann blickte ich wieder zu dem General, der allerdings nichts entgegnete. Stattdessen sah er mich mit einer Abscheu in den Augen an, vor der ich innerlich den Hut zog. Äußerlich jedoch lächelte ich ihn an:

„Wir wissen Beide, dass die Erste Ordnung einen Planeten überfallen hat, um den möglichen Aufenthalt von Luke Skywalker herauszufinden – erfolglos. Außerdem haben Sie einige unserer Leute, die sich von der Rebellion zurückgezogen hatten, entführt und auf Ihre verschiedensten Schiffe verschleppt, um sie zu foltern und an Informationen zu kommen. Auch das blieb bislang erfolglos."

Luck ~ a General Hux FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt