4 - rejection

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Ich musste einmal schwer schlucken, denn solch einen intensiven Blick hatte ich bisher selten auf meiner Haut gespürt. Es war, als würde dieser Junge mit den strahlend blauen Augen versuchen, direkt in meine Seele zu blicken. Doch gerade deshalb verstand ich nicht, weshalb er mich so abwertend musterte. Wir waren doch hier um zu helfen, um uns ihre Geschichten anzuhören und um ihr Leben vielleicht ein kleines Stück besser machen zu können. Es waren wohl doch nicht alle so begeistert davon, wie ich zunächst vermutete hatte, zumindest wenn ich den Blick richtig deutete. Mir war zwar bewusst, dass wir als Königsfamilie nicht von jedem gemocht wurden, das ist natürlich auch gar nicht möglich, und auch aus der Presse habe ich schon einmal Kritik über uns erfahren, doch so persönlich mit solch einer ablehnenden Haltung konfrontiert zu werden, war neu für mich.

Ich atmete einmal tief durch, um meinen Blick endlich von diesen zwei Jungen lösen zu können und sah stattdessen wieder die Kinder und Jugendlichen vor mir an. In meinem Kopf machte ich mir eine Liste, was ich meinem Vater später alles berichten wollte und stellte schon die ersten Vermutungen an, wie man dem Internat am besten helfen könnte, doch dafür musste ich auch noch etwas mehr über die Bewohner erfahren. Allerdings müsste sich dafür erst einmal diese große Gruppe auflösen, denn ich war mir sicher, dass die meisten sich nicht vor solch einer Menge öffnen würden. ,,Eleanor, Danielle, Taylor und Bella, richtig?", fragte ich die Mädchen, die sich gerade eben bei mir vorgestellt hatten, aber mir hatte man in den letzten Minuten so viele Namen gesagt, weshalb ich noch einmal sichergehen wollte. Sie hatten sich bisher keinen Meter von mir entfernt, als hätten sie nur darauf gewartet, von mir angesprochen zu werden, und nickten nun eifrig.

,,Ich würde gern einmal wissen, wo hier euer liebster Ort im Gebäude ist. Würdet ihr ihn mir zeigen?", fragte ich, sah kurz zu Liam, doch dieser war noch immer damit beschäftigt, die beiden rauchenden Jugendlichen im Auge zu behalten. Ihm hatten diese Blicke sicher auch nicht behagt. ,,Oh mit Vergnügen Harry", antwortete Eleanor und setzte sich sogleich mit ihren Freundinnen in Bewegung. Ich bat die anderen Kinder noch schnell hier zu warten und versprach bald zurückzukommen, bevor auch Liam, ich und leider auch meine Bodyguards den Mädchen hinterher gingen. Einen letzten Blick warf ich zurück zu den beiden Jungen und ein weiteres Mal ging mir der Blick der blauen Augen direkt ins Herz. Ich wollte auf jeden Fall noch ein Gespräch mit dem Besitzer dieser Augen führen und erfahren, was ihn umhertrieb.

Wir folgten den vier Jugendlichen in den ersten Stock, wo die Schlafräume der Mädchen waren und gelangten nach einem langen Flur in einen Raum, der fast so wie ein Wohnzimmer wirkte. ,,Zwar haben wir unten auch Aufenthaltsräume für die Gemeinschaft, aber hier dürfen nur die Mädels rein und hier halten wir uns gerne nach dem Unterricht auf, quatschen und sowas", erzählte mir Taylor, während ich mich neugierig umsah. Ich hatte gewollt, dass sie mich in einen Raum bringen, wo sie selbst sich am wohlsten fühlen, um sich sicherer dabei zu fühlen, sich mir anzuvertrauen und ich hoffte, dass das funktionieren würde. ,,Sieht wirklich gemütlich aus", murmelte ich, ein großes Sofa nahm eine ganze Wand ein, es gab ein paar Sessel, einen Sitzsack und viele Kissen. Das Mobiliar war insgesamt eher altmodisch, der Burg angepasst, und schon etwas abgenutzt aber es gab auch einen kleinen Fernseher, der an der Wand hing und einen großen Kronleuchter, der die Höhe der Decke und den damit verbundenen Platz voll auskostete.

Ich bat meine Bodyguards, vor der Tür zu warten und setzte mich dann auf das Sofa, was die vier Mädels mir sofort gleichtaten, während Liam sich weiter umsah. ,,Es hat natürlich einen Grund, weshalb meine Eltern und ich heute hier sind. Wir wollen diesem Internat und euch helfen, um euch das Leben etwas zu erleichtern", begann ich und wurde gleich darauf unterbrochen. ,,Das ist so edel von dir Harry", Danielle lächelte mir begeistert zu und ich lächelte unsicher zurück. ,,Mag sein, aber darum geht es mir nicht, wir sind einfach nur froh, wenn wir helfen können." ,,Ein richtiger Robin Hood also", sagte Bella, woraufhin ich keine Antwort mehr wusste und mir wünschte, lieber gleich mit den mysteriösen Jungen gesprochen zu haben.

Stranger To Love - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt