Prolog

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Jetzt sitze ich auf der Bank. Die Bank an der so viele Erinnerungen hängen. Ich starre den Zaun an. Dahinter spielen Kinder unbefangen auf dem Spielplatz. Ich höre sie. Und wenn ich an dem großen alten Kastanienbaum vorbeischauen würde, würde ich sie auch sehen. Ich will sie aber nicht sehen. Ich höre wie glücklich sie sind. Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so kindlich glücklich war. Mein inneres, vielleicht ist das, das was man Seele nennt, fühlt sich schrecklich taub an. Das Rauschen in meinem Kopf ist ohrenbetäubende.
Mit meinen Fingern fahre ich eine Einkerbung im abgenutzten Holz der Bank nach. Ich muss nicht hinzusehen, um zu wissen was es ist. A+M. Vor langer, langer Zeit hinein geritzt. Unter einem Tränenschleier hebe ich den Kopf Gen Himmel. Er ist in gelb- , Orange- und rot-töne getaucht. “Rot wie Blut’, denke ich. Es ist vermutlich spät abends. Aber Zeit spielt keine Rolle mehr für mich. alle Zeit der Welt nicht. Und ich schlinge mich automatisch noch tiefer in den viel zu großen, grauen Pulli, denn obwohl es ein lauer Spätsommer Tag ist, fröstelt es mich.Meine Gedanken wandern zurück an den Anfang…

365 eisblaue TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt