KAPITEL 𝟛

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Wieder einmal schritt ich zügig durch die trostlosen Gefängniszellen, doch diesmal hatte ich Begleitung. Hinter mir folgten vier Männer vom selben Kaliber: groß, muskulös und alle hegten einen immensen Hass auf Hux. Sobald wir vor der Zellentür des Generals angekommen waren, drehte ich mich zu den Vier und sagte:

„Sie warten bitte hier draußen. Vielleicht hat der General es sich anders überlegt und redet freiwillig. Andernfalls wissen Sie ja was zu tun ist."

Alle nickten nacheinander und der Letzte meinte:

„Verstanden General."

Nachdem ich sie nochmal dankbar angelächelt hatte, drehte ich mich um und tippte den Code ein. Bevor die Tür sich öffnete, ließ ich mein Lächeln verschwinden und setzte meinen Gesichtsausdruck auf, bei dem selbst Poe manchmal einknickte.

Mit erhobenem Kinn und kerzengerade betrat ich die Zelle und fragte ohne Umschweife:

„Haben Sie sich entschieden?"

Ein Paar hasserfüllter smaragdgrüner Augen sah mich an, doch sonst reagierte Hux nicht.

„Anscheinend nicht." Dann rief ich nach draußen: „Colel, Sie sind dran."

Als der Größte der Gruppe in die Zelle kam und den General packte, ging ich hinaus und wartete noch kurz darauf, dass keine Zwischenfälle passierten. Da Colel allerdings einen Griff aus Stahl hatte – und Hux nicht einmal versuchte freizukommen – konnte ich die Männer ihren Job machen lassen.

In meinem gewohnten Eiltempo ging ich in die Zentrale des Gefängnisses, von der aus ich Zugriff auf jegliche Kamera hier drin hatte. Dort wurde ich bereits von einer jungen Frau erwartet, die erst vor wenigen Tagen hierher versetzt worden war.

Nachdem diese mit ihrem Kopf eine Verbeugung angedeutet hatte, teilte sie mir mit:

„General, die Gruppe ist ohne Störung mit Hux im Verhörraum angekommen."

„Gut", meinte ich und sah auf den großen Monitor an der einen Wand der Zentrale: „Legen Sie bitte die Kamera davon hier rauf."

„Natürlich.", schnell tippte die Frau etwas am Hauptrechner ein und im nächsten Moment erschien das Bild des Verhörzimmers auf dem Monitor. Hux war mittlerweile auf dem „Spezial"-Stuhl festgebunden. Da in dem Raum in jeder Ecke eine Kamera stand, konnte ich das ganze Szenario aus allen möglichen Winkeln betrachten. Die vier Männer hatten alle die Arme vor der Brust verschränkt, doch während drei von ihnen nur finster dreinblickend am Rande des Raumes standen, ging Colel vor Hux langsam auf und ab und begann zu sprechen:

„General, es würde uns allen das Leben vereinfachen, wenn Sie uns jetzt die Informationen geben, die wir verlangen. Andernfalls..." Er zückte eine kleine Fernbedienung und ließ sie elegant durch die Finger gleiten. Da der General nichts erwiderte, sprach er weiter: „Nicht dass Sie das falsch verstehen, es wäre eine außerordentliche Freude für mich, Ihnen Schmerzen zuzufügen. Viele Schmerzen. Denn etwas anderes haben Sie auch nicht verdient. Aber das Leben meiner Kameraden ist mir wichtiger." Nun beugte er sich vor: „Also, das ist Ihre letzte, schmerzfreie Chance, zu kooperieren."

Wieder einmal sagte Hux kein Wort, sondern sah meinen Kollegen nur abschätzig an. Ich sah Colel noch einen Schritt zurückmachen, als mein Komlink plötzlich aufpiepte und ich schnell den Anruf annahm:

„Was gibt es?"

„Ein uns unbekanntes Schiff nähert sich der Atmosphäre, General."

„Lassen Sie es nicht landen. Konnten Sie Kontakt mit dem Piloten aufnehmen?"

„Noch nicht, General."

In diesem Moment flackerte der große Monitor auf und die Aufnahme der Überwachungskamera brach ab.

Luck ~ a General Hux FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt