Ich verlor mich in seinem Visier, senkte den Blick und stand nun planlos vor ihm rum.
Die Kälte durchzog mich und erinnerte mich wieder daran, dass auch ich sterblich bin.
Auf einmal spürte ich auf meinen Schultern seine Hände und ich sah wieder zu ihm hoch.
"Lass uns zurück zum Kreuzer. Ich helfe dir bei deiner Liste." sprach Wolffe leise und ich schwieg einen Moment.
"In Ordnung." antwortete ich knapp, er löste sich von mir und wir gingen zum Kanonenboot.
"Wo bleibt Plo?" fragte ich und sah zu ihm als wir ins Kanonenboot einstiegen.
"Er hat noch eine Besprechung mit dem Rat. Wir sollten schon einmal zurück." antwortete Wolffe und ich nickte.
Das Kanonenboot hob ab, zurück zum Kreuzer.
Auf dem Flug sah ich hinaus und sah mir das regnerische Coruscant an.
Wolffes Blick lag auf mir, das konnte ich spüren, ignorierte es aber und sah weiter verträumt in die Ferne.
Ich konnte nicht sagen, was ich lieber mochte. Die Stille unendliche Weite des Universums, so ein belebter Stadtplanet wie Coruscant oder die einsamen weiten der wilden Natur eines unbewohnten Planeten.
Nie machte ich mir Gedanken darüber, wo ich mich einmal nieder lassen wollte.Ich wusste nicht einmal, was ich in einer Woche erreichen wollte.
Kein Wunsch, kein Ziel.
Klar, mich aus den Fängen von Lazarus retten und ein für alle mal zu vernichten war mir ein wichtiger Punkt.
Doch ich kenne mich nicht wirklich.
Ich kenne nicht die echte Nicami, welche hemmungslos sie selbst sein kann.Nach all den Jahren muss ich anfangen, mich mit mir selbst auseinander zu setzen, mich kennenzulernen und mich zu finden.
Das Kanonenboot landete im Hangar des Kreuzers, Wolffe und ich stiegen aus und liefen schweigend nebeneinander her.
Er lief nah neben mir, sodass wir uns ab und an kurz berührten.
Ich störte mich nicht daran, Wolffe ist sehr attraktiv und... Halt Stop! Nicami, Konzentration!An meinem Quartier angekommen, öffnete ich die Tür und ging hinein.
Ich nahm meinen nassen Umhang ab und hängte ihn zum trocknen ins Bad.Als ich aus dem Bad heraus kam und durch die offene Tür zu Wolffe starrte, fragte ich mich innerlich was sein Problem gerade war.
"Wieso kommst du nicht rein?" fragte ich ihn irritiert.
Die Situation war etwas komisch, als er dann endlich mein Quartier betrat.
"Ich beiße schon nicht." gab ich trocken von mir und sah ihn irritiert mit verschränkten Armen an.
"Was ist los?" fragte er und sah mich durch sein Visier an.
"Was ist los Wolffe?" fragte ich ernst und mit besorgtem Blick.
"Sonst bist du auch nicht so zurückhaltend und du hast immer noch deinen Helm auf." fügte ich hinzu."Es ist nichts." sagte er knapp, nahm seinen Helm ab, ging zu meinen Schreibtisch und legte ihn dort ab.
"Ich sehe doch, dass es dir überhaupt nicht gut geht." sagte ich sanft und trat an ihn heran.
Er sah etwas traurig auf seinen Helm vor sich und rührte sich nicht.
Ohne groß drüber nachzudenken stellte ich mich neben ihn, legte meine Hand um seinen Oberarm und versuchte ihn dazu zu animieren, sich zu mir zu drehen.
Diese Geste schien zu wirken und er drehte seinen Kopf zu mir.Er sah immer noch so fertig aus und sein Blick war niedergeschlagen.
Wir sahen uns einen Moment lang tief in die Augen und ich genoss diese Nähe zu ihm."Wie kommst du auf die Idee, das es mir nciht gut geht?" fragte er leise und hielt mich mit seinem Blick fest.
"Du schaust furchtbar aus." entgegnete ich.
"Oh danke auch, so schlimm?" fragte er und spielte beleidigt."Nein... Das meinte ich nicht so... Du schaust sehr gut aus... Ich..." antwortete ich und schüttelte innerlich meinen Kopf, vor meiner eigenen Blödheit. Jetzt weiß er definitiv, dass ich ihn attraktiv finde.
Ich fasste mir mit meiner freien Hand an die Stirn und Strich mir einmal durchs Gesicht.
Nach einem seufzten versuchte ich es anders."Du scheinst ewig nicht vernünftig geschlafen und gegessen zu haben. Noch dazu solltest Du mal wieder deine Frisur retten und Dich mal rasieren. Das kenne ich so von Dir überhaupt nicht und ich bin ja jetzt doch schon ein bisschen bei euch." sagte ich und versuchte das vorher gesagte zu überspielen.
Nun sah er mich nachdenklich an.
Er drehte sich nun auch mit seinem Körper zu mir und wir standen uns ganz nah gegenüber.
Meine Hand klebte immer noch an seinem Oberarm, jedoch hatte ich das gar nicht mehr auf dem Schirm.
Ich sah ihn einfach nur an und fühlte mich wie im Traum, ihm so nah zu sein.
Wolffe senkte etwas seinen Kopf, schlang langsam seine Arme um mich und zog mich ganz nah an ihn heran.
Ich spürte sein warmes Gesicht an meinem Gesicht und Hals angelehnt und seinen warmen Atem.
Langsam realisierte ich es, was hier gerade geschah, lief rot an und ein starkes Kribbeln machte sich in meiner Magengegend breit.
Etwas zögerlich legte ich meine Arme um seinen Oberkörper und zog ihn näher zu mir.
Es wäre schöner gewesen, ohne seine Rüstung, jedoch genoss ich diesen innigen Moment und seine Wärme.
Mein Herz schlug bis in meinen Kopf und ich betete dafür, dass er es nicht hörte.In diesem Moment wurde mir erst so richtig bewusst, wie viel größer er eigentlich als ich war. Wolffe musste sich schon ziemlich runter beugen und ich in dieser Umarmung konnte immer noch nicht richtig über seine Schulter schauen.
Das war mir sympathisch.
Ich schloss meine Augen und grub unbewusst mein Gesicht in seinen Hals.
Anschließend reagierte er darauf und seine Umarmung wurde ein wenig fester.Und so standen wir nun eine ganze Weile und ich hätte mich am liebsten nie wieder von ihm gelöst.
Bis mir einfiel, was wir noch zu erledigen haben! Verdammt!
"Du, Wolffe?" murmelte Ich und hörte von ihm nur ein grummeln."Wir haben noch unglaublich viel zu tun...", sagte ich und wir standen noch immer unverändert.
Ich hörte ein tiefes genervtes seufzten neben mir.
Langsam wurde seine Umarmung lockerer jedoch löste er sich nicht von mir.
Er schien zu überlegen.
War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Und wieso machte ich mir Gedanken drüber? Er sieht mich sicher nur als eine gute Freundin.~1027 Wörter

DU LIEST GERADE
Nicami - the lone white raven - a Star Wars TCW story
FanfictionDie Klonkriege sind im vollen Gange, als eine Elitekriegerin einer privaten militärischen Organisation auf die Suche nach einem gefährlichen Virologen geschickt wird. Sie hatte die gleiche Mission wie Meister Plo Koon und so kreuzten sich ihre Wege...