I. Ankommen

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Karasuno prangte an einem großen metallenen Schild am Eingang. Nervös zupfte ich an meinem schwarzen Rock. Der Herbstwind blies mir meine roten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ein Frösteln überkam mich und mit eiligen Schritten betrat ich das Schulgebäude.

Die Gänge waren erfüllt mit Stimmengewirr. Einige Sportler saßen auf der Treppe. Schuhe quietschten auf dem Linoleum. Vor dem Sekretariat hielt ich inne. Behutsam strich ich über die weiße Bluse und versuchte sie so etwas zu glätten.

Einen kurzen Moment nur noch. Ich zwang mich dazu, ruhig ein- und auszuatmen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, einfach umzudrehen und zu flüchten. Mit einer Handbewegung schob ich diese Idee beiseite.

Nachdem ich geklopft hatte, wurde mir die Tür von einer freundlich dreinschauenden Dame geöffnet. Meine Fingernägel krallten sich fest in meine Tasche.

„Guten Morgen, mein Name ist Misaki Sariwara. Ich möchte gerne meine Bücher abholen. Heute ist mein erster Tag." Meine Stimme zitterte leicht. Die Nervosität war mir deutlich ins Gesicht geschrieben.

Die Dame nickte wissend, verschwand in einem kleinen Nebenraum und kam einige Sekunden später mit einem Haufen Bücher wieder zurück.

„Herzlich willkommen auf der Karasuno-Oberschule. Hier deine Bücher. Wir werden zudem angehalten, die Schüler auch für Club-Aktivitäten zu begeistern. Ich lege dir eine Liste mit dazu, damit du dich informieren kannst. Die Kombination für deinen Schließschrank findest du hier. Das ist dein Stundenplan! Folge mir, ich zeige dir alles."

Dankend verbeugte ich mich.

Zusammen liefen wir über die Schulflure. Die Gänge hatten sich geleert. Der Unterricht hatte bereits begonnen. Die Dame zeigte mir meinen Spind. Eilig überflog ich meinen Stundenplan und versuchte nur die für den Tag wichtigen Bücher mitzunehmen. Fast wäre mir der Stapel runtergefallen. Das Zittern meiner Hände nahm zu. Kälte- und Hitzewellen durchströmten mich. Mir wurde fast etwas schlecht bei dem Gedanken, gleich meine neuen Klassenkameraden kennenzulernen.

Vor der Tür meines Klassenzimmers hielten wir inne.

„Ich wünsche dir alles Gute. Solltest du noch etwas benötigen, komm gerne vorbei", verabschiedete sich die Sekretariatsdame lächelnd.

Ich nickte dankbar.

Gerne hätte ich mir noch ein bisschen Zeit genommen, um mich zu beruhigen, doch die Dame klopfte an die Tür und schob mich durch den Spalt.

Und dort stand ich nun. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich unterdrückte ein Zittern. Der Lehrer nickte mir aufmunternd zu.

„Du musst die neue Schülerin sein. Stelle dich gerne kurz der Klasse vor."

Ich schluckte. „Hallo, mein Name ist... Ich bin... Misaki Sariwara", stammelte ich. Die Röte stieg in meine Wangen. „Ich komme von der Aoba Johsai..." Was sollte ich noch sagen? Reichte das? Ein unsicherer Blick zum Lehrer. Dieser nickte erneut aufmunternd.

„Auf eine gute Zusammenarbeit!", begrüßte er mich.

„Auf eine gute Zusammenarbeit!", wiederholte ich mechanisch.

„Dein Platz ist dort in der linken Reihe." Mein Lehrer zeigte auf einen freien Tisch in der Mitte.

Ein Tuscheln ging durch den Raum, als ich darauf zusteuerte. Ich spürte, wie mir die Augen folgten. Ich versank in einem schwarzen Tunnel, die Augen nur auf meinen Platz geheftet.

Erleichtert ließ ich mich auf den Stuhl fallen. Atmen. Das Schlimmste war überstanden.

Im selben Augenblick drehte sich der Junge vor mir um. Er grinste frech. „Hi! Ich bin Shoyo Hinata!" Seine braunen Mandelaugen glänzten fröhlich. Seine orangenen Haare standen in wilden Strähnen vom Kopf ab.

Nicht genug (Kageyama x OC) | Haikyuu Fanfiction | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt