-Kapitel 3-

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Kapitel 3

Jason

»Cindy steht draußen. Oder soll ich ihr Bescheid geben, dass es heute nicht so passt?«, fragte mein jüngerer Bruder Cole. Ich sah Phoebe noch einen Moment hinterher, erst als sie um die Ecke in Richtung Ausgang verschwand, wandte ich den Blick ab.

»Sag Cindy ab, ich habe heute keine Lust«, entgegnete ich und begab mich wieder in die Umkleide, packte meine Sporttasche und hängte sie mir über die Schulter. Auch wenn es verlockend klang, dass sie bereitwillig mit mir in die Kiste steigen würde, war mir die Lust vergangen. Cindy wartete öfters nach einem Kampf draußen auf mich. Aber es würde sich irgendwie falsch anfühlen.

»Heute, oder?«

Ich sah zu Cole hinüber und schüttelte den Kopf. »Generell, ich will sie nicht.«

Cole zog die Augenbrauen zusammen. »Wegen ihr?«, fragte er und nickt in die Richtung, in die Phoebe gerade verschwunden war.

»Das verstehst du nicht«, sagte ich nur und mache mich auf die Suche nach Jerry. Er schuldete mir noch meinen Verdienst für heute. Außerdem müsste hier noch irgendwo mein Coach Logan stecken.

»Ich versteh es schon, sie ist hübsch. Allerdings glaube ich nicht, dass sie sich auf eine schnelle Nummer mit dir einlässt.«

Ich fuhr zu ihm herum und kniff die Augen zusammen. »Ich will auch nichts Schnelles mit ihr.«

Ich hatte keine Ahnung, was sie da in mir erweckt hatte, aber ich wollte sie auf jeden Fall wiedersehen. Sie kennenlernen. Sie war nicht wie Cindy oder sonst irgendein Groupie.

»Na, wenn du das sagst.« Cole zuckte mit den Schultern. »Allerdings glaube ich, dass sie einen festen Freund hat.« Ich blieb mitten auf den Gang stehen.

»Woher willst du das denn überhaupt wissen?«

Cole zuckte erneut mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe er den Abstand zwischen uns wieder aufholte.

»Sie geht auf meine Uni und wenn ich sie sehe, ist sie eigentlich ständig mit einem anderen unterwegs.«

Ich runzelte die Stirn und presste die Lippen aufeinander. Es würde mich nicht wundern, wenn jemand wie Phoebe tatsächlich schon in festen Händen wäre. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Und wenn sie wirklich schon vergeben war? Ich musste mehr erfahren, meine Chance nutzen.

»Erzähl mir mehr!«, forderte ich ihn auf.

Nun musste Cole doch lachen. »Mehr weiß ich auch nicht, sie ist eher unscheinbar, ist viel mit diesem Jungen zusammen, ich glaube mehr Freunde hat sie auch nicht«.

Ich ballte unbewusst die Hände zu Fäusten und ließ die Knöchel knacken.

»Dann muss ich wohl mehr über sie herausfinden.«

»Bist du dir sicher, dass sie gleich Schluss hat?«, fragte ich. Cole saß neben mir auf dem Beifahrersitz in meinem Jeep.

»Ich weiß es nicht genau, aber am Montag endet der letzte Kurs immer um diese Zeit«, entgegnete er und sah ebenfalls aus dem Fenster in Richtung Haupttür der University of Phoenix.

»Wieso hast du ihr nicht einfach eine SMS geschrieben?«, fragte er gelangweilt. Er verstand mein Verhalten nicht, zumindest nicht ganz. Cole wusste, wie ich war. Impulsiv und besitzergreifend. Oftmals war das nicht von Dauer, oft befriedigten irgendwelche Frauen einfach dieses Gefühl. Aber diesmal war es etwas anderes, das musste ich ihm nur noch klar machen. Hoffentlich würde Logan es auch einfach verstehen.

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