Kapitel 18 ~ Entführung

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Meine Lieder flatterten und ich fühlte mich, als hätte man mich überfahren.
Mein Schädel brummte und ich sah mich vollkommen orientierungslos um.
Ich spürte, dass ich auf einem Bett lag, als ich mich jedoch auf setzten wollte musste ich feststellen, dass ich gefesselt war. Ich konnte mich auf dem Bett frei bewegen allerdings nicht hinunter...
Panik stieg in mir auf.

"Guten Morgen!" Jemand riss an irgendwelchen Vorhängen, was dafür sorgte, dass ich nichts als weiss sah.
Das Licht blendete mich dermaßen, das die Kopfschmerzen nur noch schlimmer wurden.
Die Stimme, die sprach kam mir bekannt vor allerdings keineswegs vertraut. Eher als hätte ich sie nur ein oder zwei Mal gehört.
Schockiert blickte ich auf die Gestalt, die mir den Rücken zu wandte und vor dem Fenster stand.
Es war Logans Vater...
Ich erkannte ihn sofort trotz der schemenhaftigkeit, die das Licht verursachte.
Das war auch der Moment in dem ich realisierte, dass ich mich erinnerte. An alles!
Ich durchforstete meine Erinnerungen und konnte feststellen, das ich mich an alles erinnerte. Ich hatte keinerlei Gedächtnis Lücken.
Im Gegenteil, es war als würde ich alles viel klarer sehen, viel intensiver fühlen.
Ich dachte automatisch an Logan.  Wusste er wo ich war? Würde er mir zur Rettung kommen?
Jedoch stutzte ich bei meinen Gedanken an ihn.
Ich fühlte in mich hinein.
Nichts...
Als wäre keine Verbindung vorhanden...

"Ich war sowieso überrascht, das Logan es so lange aufrecht erhalten konnte..."
Sprach nun die dunkle Gestalt.
Man konnte ihn kaum anders beschreiben, denn obwohl er im Licht stand schien es, als würde er es schlucken und nichts als Schatten hinterlassen.
"Was genau meinst du?" Mein blick fixierte ihn, meine Augen hatten sich langsam an die Helligewöhnt.
"Na die Verbindung... oder das Gefühl einer Verbindung... Er war schon immer sehr begabt im Kontrollieren von Gefühlen, dafür habe ich gesorgt.
Aber der Zauber der deine Kräfte zurückhielt wurde gebrochen. Nicht ganz aber es reichte um dir genug Stärke zu geben um ihm zu wiederstehen.
Du wurdest von Tag zu Tag stärker, also tat ich das einzig richtige ich brachte dich her bevor deine Kraft die ganze Wahrheit ans Licht bringen würde.
Die Barriere hat verhindert das du erkennst.... das du wahrhaftig siehst und fühlst!
Sie hat verhindert das du die Fake-Verbindung entlarvst"
Er trat nun zu mir ans Bett.
Ich hört seine Worte, verstand den Sinn aber nicht. Vermutlich verdrängte ich deren Bedeutung.

Logan hatte mich manipuliert... Die ganze Zeit über?!
Wieder fühlte ich nach und konnte keine Verbindung spüren.
Ich erinnerte mich an all die Momente, in denen wir uns nah waren. Sie fühlten sich nicht mehr schön an und voller Liebe, sondern seltsam, aufgezwungen...
Er hatte recht. Nun wo die Barriere fort war sah ich meine Erinnerungen wie in einem andere Licht.
Mir stockte der Atem.
Wie konnte er nur?! War er wirklich so ein Arschloch?!

"Du solltest lernen nicht so laut zu denken... Logan hat dich verraten ja. Aber nicht so freiwillig wie ich es gern gehabt hätte.
Ich musste ihn dazu zwingen. Seine Gedanken manipulieren. Der Echte Logan, hätte vermutlich nie bei meinem Plan geholfen ohne zu viele Fragen zu stellen.
Ich wollte dich gefügig machen, dich an unser Rudel binden...
Aber dein dummer Vater, musste ja an der Barriere herumpfuschen!"
Er spuckte die letzten Worte förmlich vor sich.
"Und dann noch dieser andere Alpha... wie hieß er noch gleich? Liam? Er machte es nicht gerade einfacher! Während es mir gelang Jamie aus deinem Kopf zu streichen und für Logan Platz zu machen. War es bei ihm schwieriger..."
In mir zog sich Übelkeit zusammen. Mein Leben war die Letzten Monate eine Lüge gewesen! Alles was ich dachte oder empfand!
Dank der durchbrochenen Barriere konnte ich wenigstens fühlen wo man mich beeinflusst hatte.
Wut sammelte sich in meinen Bauch, gemeinsam mit Enttäuschung und Verwirrung.
Er stellte sich direkt vor im und packte mich unsanft am Kinn.
"Ich habe es geschafft meinen Sohn zu Manipulieren, also werde ich auch nicht an dir scheitern! Du darfst nicht zu einem anderen Rudel überlaufen, dafür bist du zu wertvoll..."
Er sah mir tief in die Augen und ich konnte förmlich spüren wie er seine Kraft nach mir austreckte. Wie er sich in meinen Kopf bohrte.
Es fühlte sich an als würde man mir eine Nadel durch den Kopf pieksen sehr subtil dennoch spürte ich es.
Ich kämpfte dagegen an. Versuchte meine Erinnerungen zu verdrängen, zu verstecken, sodass er  sie nicht verändern konnte. Ich kämpfte auch gegen diese Macht an. Versuchte ihn aus meinem Kopf zu schieben.
Mein herzraste vor anstrengung und ich konnte ihm ansehen, dass es ihm ähnlich ging.
Plötzlich verschwand das Gefühl, als hätte er aufgegeben.
"Ich habe dich deutlich unterschätzt...," brachte er gepresst hervor.
"Ich muss dich wohl erst noch Schwächen, bevor ich das zuende bringe..."
Mit einem Mal lag ein grinsen auf seinen Lippen.
Er holte aus und landete einen Kräftigen Schlag in mein Gesicht.
Schmerz pulsierte augenblicklich durch meine Wange und Tränen schossen mir in die Augen.
Ich hätte am liebsten zurück geschlagen aber ich war noch immer angekettet.
Er lachte bloß und verließ den Raum.

Ich zerrte an den Ketten bis meine Handgelenke Wund waren und ich erschöpft zurück ins Kissen sank.
Was hatte er gesagt? Er wollte mich Schwächen?
Ich sollte ihm vermutlich nicht so sehr entgegen kommen und mir meine Kräfte besser einteilen...
Kaum hatte ich das gedacht öffnete sich die Tür ein weiteres Mal.
Überrascht hob ich die Augenbrauen und für einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich Hoffnung.
Als ich ihr bistiges Lächeln erkannte erlosch diese aber.
"Du hast ja keine Ahnung wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe... all diese geheuchelte Freundlichkeit..."
Sie rollte mit den Augen und kam auf mich zu.
"Wenn ich will könnte ich dir das Gesicht zerkratzen" Sie kicherte und musterte mich ausgiebig.
Noch nie hatte Savannas blick etwas derartig boshaftes an sich.
Ein kleiner Schauer lief mir über den Rücken.
Ein weiterer Betrug, eine weitere Lüge in meinem Leben...
"Schickt er dich etwa für die drecksarbeit? Sollst du mich nun Schwächen?"
Fragte ich sie gerade heraus.
"Naja genau genommen habe ich mich freiwillig gemeldet. Ich wollte deinen Blick sehen wenn du realisierst, das ich dich nie leiden konnte obwohl ich dir eine so gute freundin war..." wieder kicherte sie.

AlphasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt