15 Kapitel

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Wut wich schnell dem Entsetzen. Wie konnte er nur so etwas tun? Ich sah durch einen Schleier aus Taubheit, wie Hände geschüttelt, Leute verabschiedet wurden. Dann war es vorbei. Sie kamen die kleine Treppe an der Seite des Sets hinab. Ich hatte nur Augen für Zayn, der die Hände tief in den Taschen seiner Jeans vergraben hatte. Er blieb unschlüssig auf halben Weg zu mir stehen. Die Anderen wandten sich ab, um uns etwas Privatsphäre zu geben. "Was sollte das eben?", fragte ich grob und verschränkte die Arme vor der Brust. "Weiß nich." Zayn warf mir  einen kurzen Blick zu. "Ach du weißt es nicht? Naja ich glaube du hast gerade gesagt, dass du single bist. Nach was willst du denn noch suchen? Nach dem nächsten Pin-Up-Girl?", griff ich gekonnt seine schmierige Interviewzeile auf. "Weißt du was, Lucy? Du verstehst das nicht." Er ging an mir vorbei in richtung Tür. "Was hast du ihm gesagt?", zischte Louis Simon hinter meinem Rücken zu. Ich ging mit großen Schritten meinem Freund nach. War er denn noch mein Freund? Egal, auf jeden Fall war diese Unterhaltung noch nicht zu Ende.

Er stand draußen an eine Wand gelehnt und rauchte. Der eklige Geruch aus zusammengepressten Schadstoffen stieg mir in die Nase. Das machte mich nur noch wütender. "Lauf nicht vor mir weg!" Ich stand ein paar Meter von ihm entfernt und sah ihn herausfordernd an. "Brauchte frische Luft."-"Das nennst du frische Luft?! Du atmest gerade mehr Scheiß ein, als ganz London. Du weißt, dass ich Raucher hasse!" Ich schlug ihm die Zigarette aus der Hand und trat sie aus. Jetzt wurde er auch wütend. "Tut mir Leid, Lucy! Tut mir Leid, dass ich nicht dein Märchenprinz sein kann! Ich bin nicht perfekt. Akzeptier das oder lass es." Er trat gegen eine Blechtonne, die mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufprallte. Dann ließ er mich stehen.

Ich merkte erst das ich weinte, als hinter mir die Tür auf ging. Louis bestürztes Gesicht spiegelte in etwa mein Gefühlschaos wieder. Ohne weitere Worte schloss er mich in die Arme. Ich vergrub das Gesicht in seiner Halsbeuge und ließ die Tränen über meine Wangen rollen. Sie hinterließen eine dunkle Spur auf seinem Shirt. "Ist schon gut. Es wird schon wieder alles werden. Ich habe mit Simon geredet und er wollte einfach nur vorsichtig sein. Rede mit Zayn, dann wird sich alles wieder klären." Er strich mir über meine blonden Locken.  "Danke, dass du für mich da bist", presste ich hervor und wischte mir mit dem Ärmel über die Augen. "Das ist doch klar. Du bist wie meine kleine Schwester." Er lächelte. Ich blickte auf, als ich die anderen Jungs im Türrahmen erschienen. "Hey, ich hab hier alles im Griff. Liam, kannst du bitte Zayn zu vernunft bringen?" Louis würgte sie ab, bevor einer von ihnen überhaupt den Mund aufmachen konnte. Ich war unendlich dankbar dafür. Ich hatte jetzt nicht die Kraft, irgendwelche Fragen zu beantworten. Liam nickte einmal knapp und sie verschwanden wieder im inneren des Gebäudes. "Ich seh doch sicher schrecklich aus oder?" Ich lehnte mich an Louis Schulter, wir hatten uns mitlerweile auf eine kleine Treppe gesetzt. "Man sieht es kaum", sagte er sarkastisch und gluckste. Ich knuffte ihn gegen den Arm. Ich wusste nicht wie, aber er schaffte es immer mich zum lachen zu bringen. Trotzdem hatte ich immer noch keine Ahnung, wie ich das mit Zayn regeln sollte.

----ZAYN----

Ich war so unglaublich wütend auf mich. Wiso hatte ich sie da stehen lassen? Ich hatte alles noch viel schlimmer gemacht, als es eh schon war. Ich konnte doch nichts dafür. Simon war unser Manager. Er hatte mir klar gemacht, was alles passieren konnte, wenn ich unsere Beziehung öffentlich machte. Wir waren gerade mal eine knappe Woche zusammen. Sie würde in wenigen Tagen wieder nach Hause fahren. Ich sollte nichts öffentlich machen, was sich nicht halten würde. Es war sicherer für sie. Vor allem Liams Beziehung wäre fast an den Meinungen und dem Hass zerbrochen. Ich wollte ihr das nicht an tun. Aber wie konnte ich es ihr sagen? Ich musste doch sicher gehen. Und ich liebte sie wirklich.

Ich saß ein paar Querstraßen weiter auf einer blau gestrichenen Bank und rauchte. Ich wusste, dass ich damit aufhören sollte, nicht zu letzt, weil Lucy es nicht mochte, sondern auch, weil es nicht gut für meine Stimme war, aber es beruhigte mich. Ich sog den Rauch tief in mich ein und ließ ihn dann langsam zwischen den Zähnen hervor quellen. Mein Handy vibrierte. Liam. Er machte sich sorgen. Suchte mich. Ich drückte seinen Anruf weg. Ich wollte jetzt nicht mit ihm reden. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis er mich fand. Ich war mitlerweile bei meiner vierten Zigarette angelangt. Die Stummel lagen vor mir auf dem Boden. Irgendwie war ich dem Moment froh, dass er mich gefunden hatte. Er setzte sich neben mir auf die Bank und wir schwiegen eine Weile. "Wie hast du mich gefunden?"-"Leute reden, weißt du. Ich musste nur nach einem wütenden, schwarzhaarigen Rocker fragen, dann gings ganz leicht." Ich piekste ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und spuckte auf den Boden. "Lass das", sagte er ruhig und nahm mir gelassen die Zigarette aus der Hand. "Genug geschwiegen, jetzt wird geredet." Er warf sie zu den anderen auf den Boden. Ich starrte eine Weile auf den glimmenden Kopf und seufzte. "Ich glaube, ich hab einfach überreagiert. Ich wollte ihr nicht weh tun, ich wollte sie schützen. Bei dir und Danielle habt ihr erst nach fast zwei Monaten gesagt, dass ihr zusammen seid. Ich will ihr nicht irgendetwas aussetzen, für was sie noch nicht bereit ist, verstehst du?" Ich öffnete und schloss die Malboro-Schachtel in meinen Händen, während ich sprach. "Verstehen tu ich das schon, aber das musst du nicht mir sagen, sondern ihr. Sie ist vorhin mit den anderen ins Hotel gegangen. Wollen wir dann?" Er grinste mich von der Seite an. Liam fand einfach immer die richtigen Worte. Ich stand entschlossen auf und warf die Schachtel in einen nahestehenden Mülleimer. "Na dann los." Er legte mir einen Arm freundschaftlich um die Schulter, während wir uns auf den Weg zum Hotel machten. "Du bist übrigens n richtig guter Freund, weißt du das?", sagte ich beiläufig und sah ihn von der Seite an. "Ich weiß." Er lachte.

----LUCY----

Sie hatten mich bei Niall einquatiert. Ich lag zusammengerollt auf dem Sofa und schaute mir irgendeine belanglose Show im Fernsehen an. Es war eine Stunde her, seid Zayn von mir weg gelaufen war. Ich vermisste ihn schrecklich. Es tat mir unendlich Leid, was ich gesagt hatte. Ich konnte nicht zu viel von ihm verlangen. Es war eben anders, einen Popstar zu daten. Harry hatte mir eine heiße Schockolade bringen lassen, an der ich hin und wieder nippte. Louis saß neben mir und strich mir sanft über Rücken, um mich zu beruhigen. Es half nicht wirklich, obwohl ich es wirklich süß fand, wie sie sich alle um mich kümmerten. Das Problem war nur, der Einzige, der mich glücklich machen konnte, war auch der Grund, warum ich unglücklich war. Harry und Niall flüsterten irgendetwas im Hintergrund, was ich jedoch nur halb verstand. Nialls Stimme riss mich aus meiner Trance. "Liam hat ihn gefunden. Sie sind auf dem Weg hier her." Ich setzte mich plötzlich kerzengerade auf, was Louis aufschrecken ließ. "Sie sind auf dem Weg hier her?" Ich stand auf und fing an, nervös hin und her zu laufen. Was sollte ich sagen? War er noch sauer? Würde er mit mir Schluss machen? "Lucy, mach dir mal keine Sorgen, du läufst noch eine Furche in den Teppich." Harry lachte. Ich setze mich wieder auf die Couch und wippte mit den Beinen vor und zurück. "Wann kommt er?" Ich sah aufgeregt rüber zu Niall. "Er hat mir vor Fünf Minuten geschrieben. Ein bisschen musst du dich noch gedulden."

Ein paar Minuten später flog die Tür auf. Zayn kam ins Zimmer gestürzt und sah sich um. "Wo..?" Er erblickte mich auf der Couch neben Louis und eilte auf mich zu. Er ließ sich neben mir nieder und ergriff meine Hand. "Lucy, es tut mir so Leid. Ich wollte das nicht. Es ist nur.."-"Nein mir tut es Leid, ich hätte solche Sachen nicht sagen sollen. Du hast schon deine Gründe für die Dinge, die du tust. Ich vertraue dir." Ich lächelte, als ich ihn in die Arme schloss. Gott, hatte ich seinen Geruch vermisst. "Jungs, gehen wir mal lieber, bevor mir alles hoch kommt." Harry zog die anderen lachend aus dem Zimmer und zog lachend die Tür hinter sich zu. Wir waren alleine.

"Es tut mir wirklich Leid", flüsterte Zayn, ganz nahe an meinem Ohr. Sein Atem ließ mich erschauern. Er war wirklich unwiederstehlich. "Schhh", unterbrach ich ihn in einem erneuten schwall von Entschuldigungen und zog ihn vor mein Gesicht, um ihn zu küssen. Seine Zunge glitt sofort zwischen mein Lippen hindurch und erkundete meinen Mund. Sein Geschmack explodierte auf meiner Zunge und ließ mich für einen Moment aufstöhnen. Ohne mich von ihm zu losen, setze ich mich auf seinen Schoß und schlang die Arme um seinen Hals. Meine Hände spielten mit dem kruzen Haar in seinem Nacken, während seine meine Taile rauf und runter wanderten. Er vertiefte den Kuss. Ich presste mich noch fester an seine muskulöse Brust. Ich hatte das unglaubliche Verlangen ihn komplett für mich zu haben. Ihn wirklich und wahrhaftig zu spühren. War jetzt der große Zeitpunkt gekommen? Ich nästelte an den Knöpfen seines Hemdes, dass er bei der Show getragen hatte. "Nicht hier. Das ist Nialls Zimmer", raunte er ganz nah an meinen Lippen. Seine Stimme war dunkel und sexy, was mir nicht gerade half. Ich nickte nur und zog ihn an der Hand hinter mir her zur Tür.

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Also das kam mir gerade noch so spontan :)

Viel Spaß noch und keine Sorge. Die Geschichte dauert noch ein bisschen.

Lucie X

to love a bad boy (zayn malik fanfic deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt