Der Gast

79 2 0
                                    

„So?", sie zog, ganz Malfoy, eine Augenbraue nach oben und sah ihn an. Auch, wenn man ihr es nicht vom Gesicht ablesen konnte, so waren ihre Augen für den Malfoyerben ein offenes Buch. Jedoch war das, was er darin sah, nicht gerade toll für ihn. Es war Belustigung. Über ihn! Doch darüber beschweren würde er sich nicht. Sie spielte mit ihm. Schon wieder so ein Punkt, in welchen sie den gemeinsamen Eltern so ähnlich war. Unbeirrt fuhr er fort: „Die Töchter der Familie sind, so wie du es schon gesagt hattest sehr selten. Durch diese Seltenheit sammelt sich die Magie für das weibliche Geschlecht an. Dadurch haben alle Malfoymädchen mehrere starke magische Fähigkeiten. Dazu zählen unter anderem die extrem schnelle Lese- und Lernfähigkeit, angeborene Legilimentik und Okklumentik ohne Zauberstab und -spruch, leichte Beeinflussung eines Menschen, extrem schnelle Handlungen und, das ist meiner Meinung nach am krassesten, die Lähmung eines anderen Menschen per Gedankenkontrolle.
Jetzt interessiert mich aber welche Fähigkeiten du besitzt.", endete er gespannt, was ihre Antwort sein würde. „Nun...", setzte sie an und grinste, zum ersten Mal in seiner Gegenwart, frech. „Tatsächlich hat mich Mutter bei der Aufklärung meiner eigentlichen Herkunft darüber schon unterrichtet. Niemand, außer der Malfoyfamilie, weiß davon. Tatsächlich besitze ich recht viele von ihnen. Es gehören dazu die Lese- und Lernfähigkeit, wie du ja schon gesehen hast, Legilimentik und Okklumentik, die schnellen Handlungen und die Lähmung durch Gedankenkontrolle. Neben deinen Aufzählungen gehören aber auch das Apparieren ohne Zauberspruch und -stab, Telekinese, und die Kommunikation zu Tieren oder Pflanzen dazu. Diese waren jedoch nur die typischsten. Deshalb wurden auch nur diese schriftlich festgehalten. Außergewöhnliche wurden rausgelassen. Zudem werden es mehr, umso länger es her ist, dass eine Tochter den Malfoys geboren wird.", erwiderte sie dann nach einer kleinen Kunstpause. Dabei merkte Draco nicht, dass sie ihm eine der vielen verschwiegen hatte. Stattdessen setzte dieser nun zu sprechen an: „Ok. Das war sehr aufschlussreich und lehrreich, aber jetzt muss ich dir noch etwas erzählen, damit du dich darauf einstellen kannst. Hast du vielleicht schon einmal von Blaise Zabini gehört? Er ist mein bester Freund und schon fast ein Mitglied unserer Familie. Er wird deshalb auch an meinem Geburtstag da sein. Ich hoffe, das ist ok für dich?" „Ja, ich habe schon über die Familie Zabini gehört. Blaise soll eine sehr angenehme Gesellschaft sein. Ist das wahr?" „Du kannst es ja selbst herausfinden meine Schöne. Ich hoffe, ich störe nicht. Lucius, Narzissa schön euch zu sehen. Danke für eure Einladung.", damit reichte er dem Hausherren die Hand und gab frau des Hauses ein Küsschen auf jeweils eine Wange. „Hey, Draco mein alter Freund! Na, wie geht es dir?" „Hey, Alter! Gut und dir? Aber was machst du denn schon hier?", fragte angesprochener zurück. Theatralisch legte Blaise sich eine Hand auf die Stirn und sprach mit weinerlicher Stimme: „Ich habe es nicht mehr ausgehalten! Ich wäre fast gestorben ohne die Anwesenheit von dir, mein Liebster!" Alle, selbst Lucius lächelten. Nur Elladora nicht. Sie war sich der Situation noch nicht ganz sicher und behielt deshalb lieber ihre kalte Maske. Damit fühlte sie besser und konnte besser beobachten, während sie in Höchstgeschwindigkeit sämtliche Möglichkeiten durchging, sich zu schützen. Natürlich war das ein bisschen übertrieben, aber wenn man mit Harry Potter befreundet ist und viel im Krieg miterlebt hatte, dann bekam man diese defensive Seite nicht mehr weg.
Nun drehte er sich mit einem charmanten Lächeln zu dem Mädchen und meinte dann: „Und du musst Elladora sein. So hübsch und reizvoll wie ihre Mutter!". Er grinste zu Narzissa, welche in ihr Glas grinste Elladora hatte für diesen Flirtversuch nur ein eisiges Lächeln übrig. Sie kannte solche Typen und hatte keine Lust, sich auf so etwas einzulassen. Er gab ihr einen formvollendeten Handkuss und ließ sein Lächeln von ihrem eisigen Blick nicht wegkriegen. Das Essen war eh schon beendet, also zog die junge Malfoy es vor, nun in ihrem Zimmer zu verschwinden. Doch ihre Eltern machten ihr einen Strich durch die Rechnung, denn Lucius schlug nun vor: „Setzen wir uns doch auf das Sofa. Wir haben noch etwas zu besprechen. Blaise kommst du bitte auch?". Elladora wollte so schnell wie möglich aus dem Raum und hoffte auf ein -Elladora, du kannst schon einmal in dein Zimmer gehen.-, oder ähnliches. Doch es kam nichts. Einfach gar nichts.
Da saßen sie nun auf der Couch. Mehr oder weniger gespannt, was die Erwachsenen sagen wollten. Endlich erhob die Hausherrin ihre Stimme: „Nun, wir haben Blaise aus einem ganz bestimmten Grund schon früher eingeladen.".

Die verschwundene Tochter MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt