Kapitel 7 - Vivian

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Vivians PoV:
Ich schaltete mein Handy aus und legte es auf meinen kleinen Nachttisch neben meinem Bett ab. Ich starrte mit leerem Blick gegen die Zimmerdecke und krauelte gedankenverloren Lucies Kopf. Ich seufzte und richtete meinen Blick von der Decke auf meinen Digitalwecker.
Es war 21:03 und ich sollte mich langsam mal anfangen Bettfertig zu machen. Ich zog mir also meine schwarze Jeans und meinen schwarzen Pullover aus und kuschlete mir dafür meinen flauschigen Häschen-Schlafanzug an.

Danach ging ich in die Küche, um mir eine Tasse Tee zu machen. Ich trank jeden Abend Tee, auch im Sommer. Tee hat einfach eine beruhigende Wikung auf mich und wenn ich ihn trinke hilft es mir dabei besser über Dinge nachzudenken, daher habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht jeden Abend eine Tasse zu trinken.

Während der Teeziehen musste setzte ich mich zu Karo aufs Sofa. Sie schaute eine dieser Serien, bei denen man sich echt fragt, wie schlecht man eigentlich nur Schauspielern kann.
„Warum schaust dir das an?", fragte ich sie belustigt.
„Keine Ahnung. Wahrscheinlich um meinen Kopf ein wenig frei zu kriegen.", antwortete sie mir schwerfällig.
Ich runzelte verwirrt die Stirn, aber erwiderte nichts. Ich hielt nicht besonders viel von diesen Serien, aber manchmal sind sie schon wieder so schlecht, dass sie wieder gut sind.

Ich schob meine Abneigung gegen solche Serien zur Seite und schaute einfach mit. Vielleicht half es den Kopf frei zu kriegen.

Die Story der Folge war echt mies. Es war mal wieder irgend so ein rebellischer Teenager, der von seiner Mutter aus der Wohnung geworfen wurde und nun ohne Geld und einen Platz zum Schlafen auf der Straße leben musste. Sobald die Mutter ihren Sohn rausgeschmissen hatte, machte sie sich an seinen besten Freund ran und dem gefiel das auch noch.

Irgendwann bekam dann die Lehrerin des Teenagers mit, dass er nicht mehr zu Hause lebte und sprach dann mit der Mutter. Nach ein paar sehr schlecht gespielten Diskussionen durfte der Junge wieder zu Hause einziehen und die Mutter verstand, dass sie den besten Freund Ruhe lassen sollte.

Naja, man kennt es halt, weil jede zweite Folge nach diesem Prinzip aufgebaut war. Es half auch nicht den Kopf frei zu kriegen, aber immerhin vergaß man mal alles, worüber man sich zuvor den Kopf zerbrochen hatte. Da ich nun nicht mehr an meine Probleme dachte und mir der Kopf darüber zerbrechen konnte, dachte ich darüber nach, wer bei soetwas freiwillig mitspielte. Man macht sich doch sowieso nur zum Affen und ist dann nur als der Idiot, aus dieser dähmlichen sendung, bekannt. Ich hörte auf darüber nachzudenken, denn ich würde es dennoch nicht verstehen.
Mein Tee war fertig und ich fügte noch ein wenig Milch und Zucker hinzu, dann wünschte ich Karo eine gute Nacht und zog mich in mein Zimmer zurück.

Immer noch lag Lucie auf meinem Bett und war anscheinend eingeschlafen. Schade für sie, denn ich musste sie jetzt wecken und aus meinem Zimmer werfen. Sie war nicht so erfreut darüber und verließ träge trottend mein Zimmer.

Ich trank in Ruhe meinen Tee und las dabei eine Geschichte auf meinem Handy. Die Geschichte hieß „Unsere Stimmen" und ich fand sie echt gut. Sie war zwar noch nicht abgeschlossen, aber es wurden regelmäßig neue Kapitel hochgeladen, darum störte mich dies eher weniger.

Als ich das momentane letzte Kapitel erreicht und meinen Tee ausgetrunken hatte, ging ich mir die Zähne putzen und dann ins Bett.
Ich machte mein Handy in den Flugmodus, um nachts nicht gestört zu werden und schaltete das Licht aus.

The Girl in my headWo Geschichten leben. Entdecke jetzt