Liam
Ich schloss dir Tür hinter mir und musste grinsen. Mila's lächeln, mit dem sie mir die Tür geöffnet hat, spielte sich immer wieder in meinem Kopf ab. Es kam mir so bekannt vor als hätte ich es schon Millionen Mal gesehen. Seltsam. Das gleiche Gefühl hatte ich heute auch schon auf dem Campus. Ich beschloss sie später im Club mal darauf an zu sprechen, vielleicht ging es ihr ähnlich wie mir.
Ich sah auf die Uhr. Nur noch fünfundzwanzig Minuten bis wir los fahren. Das würde gerade noch so für eine Dusche reichen. Also ging ich erst duschen und suchte mir dann ein frisches T-shirt aus. Ich trug Parfüm auf (im Club würden sowieso alle besoffen sein und keiner würde es merken aber man weiß ja nie) und stylte meine Haare. Als ich das nächste mal auf die Uhr schaute musste ich feststellen, dass ich nur noch fünf Minuten hatte. Also zog ich meine Sneaker an, suchte mein Geld und Autoschlüssel zusammen und ging zu den Mädchen rüber. Als ich klopfte, öffnete mir Theresa strahlend die Tür. Sie sah echt perfekt aus. Ich könnte schwören, dass kein Typ ihr heute Abend widerstehen wird.
„Milaaaa kommst du?? Liam ist da!", rief Theresa in die Wohnung. Ich musste schmunzeln. Theresa musterte mich von oben nach unten. Ihr Blick blieb bei meinem Sneakers hängen. „Sind das wirklich die Jordan 1 OG Chicago von 1985?!", fragte sie mich während ihr Blick immer noch auf meine Schuhe gerichtet war. «Nicht schlecht, das Mädchen hat Ahnung», dachte ich. „Jap das sind sie", antwortete ich. Ich versuchte lässig zu klingen - als wäre es kein großes Ding für mich - was es aber war. Ich träumte schon seid der Highschool von diesen Schuhen. Mehrere Wochen hatte ich gearbeitet um mir die Sneaker leisten zu können und seit dem trug ich sie so gut wie jeden Tag. Theresa pfiff leise. „Echt nice Kumpel!"
„Was ist nice?", fragte Mila die soeben hinter Theresa aufgetaucht war. „Ich hab nur gerade Liam's Schuhe begutachtet", antwortete sie. Mila sah auf meine Schuhe und lächelte. Als sie bemerkte, dass ich sie beobachtete erlosch ihr Lächeln. Warum hatte sie gelächelt? Mila hatte irgendetwas geheimnisvolles an ihr und ich nahm mir vor heraus zu finden was es war.
„Wollen wir jetzt los oder stehen wir noch ne Weile hier im Flur?", fragte Theresa. „Lass uns los gehen", sagte ich.Als wir vor meinem Auto standen sagt Mila zu mir: „Hättest du was dagegen wenn ich vorne sitze? Mir wird immer schlecht wenn ich hinten sitze".
„Ja klar, kein Problem", antwortete ich und öffnete ihr die Tür zum Beifahrersitz. Sie lächelte mich an. Ich hatte keine Ahnung wie, aber das, was ihr Lächeln in mir auslöste, verbreitete eine angenehmes Kribbeln in meinem Bauch.
Theresa räusperte sich. Ich sah sie an und merkte wie ich etwas rot anlief. Vielleicht hatte ich Mila ein paar Sekunden zu lang angeguckt. „Machst du mir auch noch die Tür auf oder muss ich das alleine machen?", fragte mich Theresa witzelnd. Ich lachte und ging zu der Tür vor der sie stand. „Bitte Mylady", sagte ich mit einer einladenden Handbewegung. „Ich fühle mich geschmeichelt Mylord", erwiderte sie schmunzelnd.
Nachdem ich auch eingestiegen war startete ich den Motor. „Und wohin geht's jetzt?"
„In's Chesters. Das ist in der Nähe vom Campus. Fahr erstmal da hin und dann geben wir die weitere Anweisungen", kam es von der Rückbank. Ich nickte und fuhr los.
Während der Fahrt war es sehr still. Ich wusste nicht worüber ich mit ihnen reden sollte und ihnen ging es scheinbar genauso. Mila starrte die ganze Autofahrt lang gerade aus und bewegte sich keinen Zentimeter. Sie bemerkte nicht mal, wenn ich sie ansah. Über dieses Mädchen gab es so viel, was ich wissen wollte und nicht erklären konnte, dass ich nicht mal wusste wo ich anfangen sollte.
Als wir nach knapp zehn Minuten den Campus erreichten, meldete Theresa sich wieder. „Du musst jetzt dort vorne rechts und dann nochmal links, dann sind wir da". „Ihr Wunsch sei mir Befehl".
Schon als ich in die Straße einbog, sah man von weiten eine lange Warteschlange vor dem Club und grell leuchtende Neonlichter, die außen an das Gebäude angebracht waren. „Da, wo ich herkomme, gibt es keine Clubs, die einzige Möglichkeit zu feiern war bei unseren Dorffesten", sagte ich plötzlich. Auch wenn mein Blick immer noch auf den Club geheftet war, merkte ich wie Mila mich das erste Mal ansah, seit wir ins Auto gestiegen waren. Ich glaube, es hatte etwas mit dem zu tun was ich soeben gesagt hatte - zumindest kam es mir so vor. Und wieder einmal war es mir ein Rätsel was sie gerade gedacht hatte.
Als ich eine Parklücke direkt vor dem Club fand und eingeparkt hatte, sprang Theresa direkt aus dem Auto. Ein paar Leute kamen in unsere Richtung und ich nahm an, dass es Freunde von Theresa und Mila waren. Nachdem auch Mila aus dem Auto gestiegen war, schloss ich es ab und ging auf Theresa zu, die schon mit den anderen ins Gespräch gekommen war.
Als Theresa mich sah, winkte sie mich zu sich und sagte: „Das ist unser gut aussehender, neuer Nachbar, Liam."
Dass ich die Situation etwas unangenehm fand, lies ich mir nicht anmerken.
DU LIEST GERADE
Say you want me too.
Teen FictionNach einem Vorfall lässt Mila alles hinter sich und fängt ein neues Leben an. 3 Jahre läuft alles gut, doch dann taucht Liam auf und erst dann werden ihr die Folgen ihrer Taten bewusst...