Kapitel 100

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Der Whirlpool, war tatsächlich der helle Wahnsinn. Er hatte eine blau, violette Beleuchtung. Und es war einfach nur unglaublich romantisch. Jeden Abend, sassen die beiden, wenn sie sich ihren kleinen Schlummertrunk, nicht in der Ice Bar genehmigten, im Whirlpool und liessen den Tag ausklingen. Dabei warteten sie jedes Mal auf die Nordlichter. Einmal, hatten sie diese erst gesehen. Als sie nach einer unglaublichen Liebesnacht, in der Samu Riku wieder einmal nur so mit seiner Liebe überschüttete, um den Verstand brachte und wortwörtlich liebte, eng aneinander gekuschelt im Bett lagen und durch das Glas Dach, in den Himmel sahen. Der Orgasmus war noch nicht ganz abgeflacht. Einfach perfekt. Wie der ganze Urlaub es war.

Heute war wieder Whirlpool Abend. Nach ihrem temporeichen Tag, mehr als nötig. Der Dampf, stieg in den Nachthimmel. Von drinnen, drang nur ein schwacher Lichtschimmer nach draussen, von der Lampe, die sie im Eingangsbereich brennen liessen. Die Gläser mit dem Rotwein, auf den sie statt dem Champagner tranken, klirrten leise, als sie an einander stiessen. „Ich habe das Gefühl, schon ewig hier zu sein.“ Küsste Samu Rikus Schläfe. Die Haare, waren leider unter der Mütze versteckt. „Du siehst auch viel entspannter aus, als wo wir wegfuhren. Und du fühlst dich genau so an.“ - „Das fühlst du?“ Riku nickte. „Deine Muskeln, sind jetzt viel entspannter, als am Anfang. Du hast bestimmt auch keine Rückenschmerzen mehr.“ Samu verneinte mit einem Kopfschütteln. „Wusste ich, dass es der Stress war.“ - „Und du, bist ohnehin das beste Wundermittel!“ Wurde Samus Griff um Riku, etwas fester. Seine Nase, liess er eben dort entlang gleiten, wo vorher noch seine Lippen ruhten. „Mein süsser Schatz.“ Riku schloss kurz die Augen. Auf seinen Lippen, lag schon seit sie hier waren, dieses unbeschreiblich schöne Lächeln. Welches seine Augen regelrecht zum Strahlen brachte. „Schau mal, Rik.“ Holte Samus leise Stimme, Riku von der Schwelle weg, von der aus er in die Liebe versunken wäre. Er öffnete die Augen und traute ihnen kaum. „Die Nordlichter meinen es gut mit uns.“ Rikus Stimme, war voller Freude. Es wäre für ihn, insgeheim der perfekte Abschluss gewesen, sie hier draussen, auch noch zu sehen. Heute war es so weit. Ihnen blieben danach noch zwei Abende und genau heute, zeigten sie sich ihnen. „Hätte man diesen, unseren Liebesurlaub, genau so geplant, wäre er sicher nur halb so romantisch und perfekt gekommen. Es passt einfach alles. Doch am Schönsten ist er, weil ich ihn mit dir erleben darf!“ Drehte Samu Rikus Gesicht dem seinen zu und gab ihm einen sanften Kuss. „Ist dir kalt?“ Dies war die Standartfrage, wenn sie ihr draussen waren. „Deine Liebe wärmt mich. Und wenn es mir noch so kalt wäre, würde ich hier nicht raus und dieses Spektakel verpassen.“ Rutschte Riku tiefer ins Wasser. Eine Weile, sassen sie schweigend da und staunten einmal mehr, über dieses Farbenspiel. Die Natur war schon etwas sehr beeindruckendes.
„Rik?“ Küsste sich Samu über Rikus Schläfe und Wange. „Hmm?“ Schloss Riku die Augen und genoss diese kleinen Liebkosungen. „Würdest du mein Mann werden wollen?“ Flüsterte Samu beinahe so leise, dass Riku ihn kaum verstand. Es überkam ihn einfach so. Dieser ganze Moment, war einfach nur magisch. „Fragst du mich gerade, ob ich dich heiraten möchte?“ Riku stellte sein Glas und das von Samu, zur Seite. Samu nickte leicht. Was war denn das für ein Antrag? Einer für Anfänger, schlug sich Samu, innerlich gegen die Stirn. „Dich überkommt es auch immer in den perfekten Momenten.“ Lächelte Riku. „Ich würde nicht nur wollen...Ich will es unbedingt! Nichts, möchte ich mehr!“ Legte Riku seine Lippen auf Samus und forderte einen Kuss. Vergessen, waren die Nordlichter. „Tatsache?“ Löste sich Samu, nach Atem ringend, von Riku. „Was ist das für eine Frage? Das weisst du doch.“ Bedeckte Riku Samus Lippen mit Küssen. „Ja?“, fragte Samu, an Rikus Lippen, noch einmal nach. „Ja, Schatz. Ja. Ja, ich möchte dein Mann werden!“ Wieder lagen Rikus Lippen auf Samus. „Du hältst gerade den glücklichsten Menschen im Arm.“ Schmiegte sich Riku wieder an Samu. „Und du kuschelst dich an den glücklichsten Menschen.“ Liess Samu seine Finger unter Rikus Mütze, in den weichen Haaren verschwinden. „Soll ich dir etwas verraten?“ War Rikus Blick, wieder in den Himmel gerichtet. Die Lichter verblassten schon langsam. Von Samu kam keine Antwort. Der schien gerade das Gekraule durch Rikus Haare, zu sehr zu geniessen. „An Samis Hochzeit...Ich habe mir so sehr gewünscht, dass wir dort vorne stehen. Du, in genau diesem umwerfend schicken Anzug, den du damals getragen hast. Mit deiner zerzausten Frisur. Du sahst so verdammt heiss aus.“ Knabberte Riku an Samus Wangenknochen. „Das hast du dir gewünscht?“ Samu konnte es nicht fassen. „Nicht weich zu werden und dir komplett zu verfallen, in deiner Gegenwart, war verdammt schwer.“ - „Aber du...“ - „Die Enttäuschung und vor allem die Angst davor, dass sich nichts ändert, waren einfach zu gross. Hielten mich und meine Gefühle fest im Griff.“ Samu wusste es schon damals. Er spürte Rikus Kampf ganz deutlich. „Für dich, werde ich diesen Anzug noch einmal anziehen, wenn es das ist, was du dir wünschst.“ Neigte Samu leicht sein Gesicht, um Rikus Lippen zu berühren. „Aber nur für unsere Hochzeit.“ - „Versprochen, Schatz!“ Sie würden tatsächlich heiraten. Das war etwas mehr, was sich wie ein Traum anfühlte. Riku würde doch tatsächlich noch seinen geheimen Wunsch, erfüllt bekommen. Heiraten. Kurz davor, stand er schon einmal. Dieses Dilemma, liess ihn in Samus Leben stolpern, worüber Riku, jeden Tag dankbar war. Froh, wurde aus der ersten Verlobung keine Heirat. Das wäre, früher oder später, niemals gut gegangen. Dies sah Riku irgendwann ganz deutlich. Samu war der perfekte Mensch für an Rikus Seite. Weil er genau so wenig ohne Musik leben konnte, ihn auf Händen trug, jeden Wunsch von den Lippen ablas. Ihn so nahm, wie Riku nun mal war, ihn liebte und Riku das auch zu spüren gab. Samu hatte nicht nur viel Liebe zu vergeben. Er war auch unglaublich dankbar, Liebe zu erhalten. Sein ober cooler Gefühlsmensch.
„Lass uns rein gehen.“ Flüsterte Samu und holte Riku aus seinen Gedanken. Er nickte nur und liess sich von Samu hoch zieht. „Ich liebe dich dafür, dass du mich heiraten willst, noch viel mehr!“ Zog Samu Riku an sich heran und schenkte ihm einen himmlischen Kuss. Obwohl eine wohlige Wärme durch Rikus Körper floss, zitterte er. Samu liess ihn los und, damit er in die Schuhe steigen und den Bademantel schlüpfen konnte. „Das aus dem Whirlpool steigen, ist doch jedes Mal eine Qual.“ Schüttelte Riku sich vor Kälte. „Dann schnell rauf mit dir, unter die Decke, dass dein Verlobter dich wärmen kann.“ Gesagt getan und Riku eilte die Treppe hoch. So fern man bei einer solchen Treppe, eilen konnte. Samu lachte. Hängte die beiden Bademäntel auf und löschte das Licht. Riku lag auf der Fenster Seite und sah in den Himmel, der immer noch leicht von den Lichtern erhellt wurde. Ein Lächeln, huschte über sein Gesicht, als sich die Matratze senkte. Dadurch, dass Samu zu ihm ins Bett krabbelte. Ein sanfter Kuss auf seiner Wange und das Gesicht des grossen Blonden, lag dicht bei seinem. „Schlaf schön, mein Schatz.“ Küsste Riku Samus Stirn und legte den einen Arm um ihn. Mit der anderen Hand, umfasste er Samus Hand, die auf seiner Brust lag. „Du auch, Löckchen.“ Flüsterte Samu. Hinterliess jedoch, statt zu schlafen, kleine Knabbereien an Rikus Hals. Bis dieser einstieg und sie in einer Knutscherei verfielen. Zuerst harmlos. Dann immer fordernder. Was zur Folge hatte, dass sie sich langsam und genüsslich liebten. Wer brauchte schon Schlaf, um sich zu erholen, wenn man genau das hatte.

Ausschlafen, stand täglich auf dem Plan der beiden Turteltauben. Das konnte man hier auch getrost, da sie super auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Gäste eingingen. Verbrachten viele Liebespaare ein paar Tage Urlaub hier. Am ersten Abend, füllten sie beide, einfach einen Zettel aus, was sie zum Frühstück bevorzugten. Ausser Kaffee und Tee. Da der sich in der Wohnung befand. Wenn man dann nicht im Speisesaal essen wollte, reichte ein Telefonat, zehn Minuten vorher und das Frühstück, wurde tatsächlich vor die Haustür geliefert. Mit frischen Brötchen und frisch geschnittenem Obst. Das nannten sie mehr als Kunden freundlich. Sie nutzten es natürlich aus. Fürs Frühstück, hatten sie wirklich keine Lust, sich jedes Mal ansehnlich zu machen und durch den Schnee zu stampfen. Sie liebten es doch, im Bett zu frühstücken und sich dabei gegenseitig zu verwöhnen. Es war zwar etwas kompliziert, das Essen nach oben zu bringen. Doch wie sagte man so schön? Die Not, macht erfinderisch.
„Wann müssen wir eigentlich, übermorgen los?“ Strich Samu mit seinen Fingern über Rikus Brust, der ihm zwischen den Beinen sass. Zwischendurch stibitzte er sich eine Frucht vom Tablett. „Der Zug, fährt kurz nach sechs Uhr am Abend. Davor, müssen wir noch das Auto abgeben.“ - „Also zwischen fünf und halb sechs los fahren.“ Riku nickte. „Dann sind wir ziemlich früh wieder in Helsinki. Aber wir haben wieder die Möglichkeit, zu Schlafen?“ Samu fand Zug fahren toll und die Reise hier her, war einfach nur einmalig. Aber 12 Stunden, waren dann doch eine ganze Weile. „Natürlich. Einfach gibt es etwas weniger Schlaf. Ausser, wir gehen früher ins Bett. Denn der Zug kommt kurz vor Halb sieben an.“ Samu nickte. „Aber das sehen wir ja dann. Heute und morgen, heisst es noch einmal geniessen.“ Legte Riku seinen Kopf an Samus Schulter.

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt