Kapitel 103

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„Was denkst du, was das neue Jahr bringen wird?“ Unterbrach Riku die Stille. „Wer weiss das schon?“ - „Manche Dinge, kann man auch steuern, Samu.“ Drehte sich Riku zu Samu um und zeichnete kleine Kreise, auf dessen Brust. „Das ich auf dich und unsere Liebe, Acht geben werde, ist das Eine.“ Riku lächelte und hauchte Küsse zu den Kreisen, die er zeichnete. „Das wirst du bestimmt wunderbar hin bekommen.“ - „Ich werde mir die grösste Mühe geben, nicht noch einmal alles zu versauen.“ Hing Samu wirklich immer noch in diesen Gedanken herum? „Schatz.“ Riku stützte sich auf seinen Arm, damit er Samu richtig ansehen konnte. „Dafür, brauchst du dir bestimmt keine Mühe geben. Das wird ganz von alleine passieren. Genau so, wie es war, bevor wir unvorsichtig waren und quasi in den Beziehungsknast gesteckt wurden. Es war doch erst danach schwierig. Davor, warst du der beste Partner, den ich mir hätte wünschen können. Genau wie jetzt.“ Rikus Stimme, war nur noch leise, da er eine Spur an Küssen, über Samus Schläfe zog. „Du wirst es nicht versauen. Ich weiss es. Weil du mich mehr liebst, als sonst jemand dies tut.“ Riku liess sich auf die Matratze zurück sinken und zog Samu mit sich. Jetzt lag dessen Kopf auauf seiner Brust. Rikus Herzschlag, ging wieder ruhig und gleichmässig. „Mach dir über die Zukunft unserer Beziehung, keine Gedanke. Die wird grossartig.“ Samu konnte es in Rikus Stimme hören, dass er jedes Wort, genau so meinte, wie er es sagte. „Über was, soll ich mir den sonst Gedanken machen, wenn nicht über dich?“ - „Über die Musik. Das schönste Geschenk, neben uns, das wir besitzen. Jenes, welches wir an andere weiter geben können und auch sollten, um sie glücklich zu machen.“ Von Samu kam darauf nichts. Er sah nach draussen und den feinen, kleinen Schneeflocken, die wieder aus dem Himmel fielen, dabei zu, wie sie sich auf die Fenster setzten. „Erinnerst du dich an all die glücklichen Gesichter im Publikum? Erinnerst du dich daran?“ Riku langte nach seinem Handy, welches er, im Vorbeigehen, vom Tisch nahm, als sie hoch gingen. Er tippte ein paar Mal darauf herum, bis er das Richtige gefunden hatte. Es war das Video, welches die Fans in Berlin, für ihn aufgenommen haben. An dem Tag, an dem Riku neben Samu hätte stehen sollen, um ihn aufzufangen. Samu kannte das Video, er hatte es sich schon so oft angesehen. Immer und immer wieder. „Jukka, hat mir noch ein anderes geschickt.“ Erstaunt, sah Samu ihn an. Es zeigte die Szene drum herum. Das, was die Fans Samu sagten und Samus Reaktion, als sie Mikko das Video aufnahm. „Sie wollen uns zurück. Egal was war und ist. Weil es ihnen um die Musik geht. Zumindest den meisten. Nicht darum, wen wir lieben. Und auch wenn, spielt es für sie keine Rolle, ob du nun eine Frau liebst und mit dieser in einer Beziehung bist. Oder nun halt mit deinem sexy Gitarristen, der dazu auch noch dein bester Freund ist.“ Samu entwich ein Tränen ersticktes Lachen. „Mein allerbester Freund. Und der beste Ehemann, den ich hätte abbekommen könne.“ - „Das stimmt allerdings.“ Schmunzelte Riku und wischte ein paar Tränen von Samus Wangen.

„Hilfst du mir...bei diesem einen Song, den ich nicht so ganz auf die Reihe bekomme?“ Samu nickte, ohne zu zögern. Es gab früher einmal nichts Schöneres und gehörte für Samu, zum Inbegriff an erfüllter Zweisamkeit dazu. Wenn er mit Riku im Mökki oder in ihrem Haus, sitzen konnte und sie gemeinsam Musik machten. Einfach so drauf los spielten. Oder an neuen Ideen feilten. „Bin gleich wieder da!“ Löste sich Samu von Riku und krabbelte aus dem Bett. „Zieh dir etwas an.“ Flog eine Boxer nach oben. „Ich kann auch runter kommen.“ - „Nein. Bleib da, wo du bist. Da habe ich dich am liebsten.“ Lächelte Samu, als sein Kopf erschien und er Riku die eine Gitarre reichte. Der perfekte Ort, in dieser Wohnung, um einen Song entstehen zulassen. „Zeig mal, was du schon hast.“ Forderte Samu Riku auf, ihm vorzuspielen, was schon bestand. Es war schon ziemlich viel. Eigentlich eine komplette Melodie, für einen Song. Die Melodie war so unglaublich lieblich. Und Riku wäre nicht Riku, wenn er nicht sogleich wieder vollkommen darin versunken wäre. Wie damals. Samu schloss die Augen und sah den braunen Lockenkopf vor sich, wie er total unsicher und dennoch davon überzeugt davon, hier jetzt vorzuspielen, vor ihnen stand. Sein Blickwinkel wechselte in den Aufnahmeraum. Riku versank genau so im Song, den Samu anfing zu spielen, wie jetzt. Das allein, faszinierte Samu so sehr an Riku, dass er ihn haben wollte. Er wusste schon damals, dass Riku ihm sicher wieder die Musik näher bringen könnte. Dies, aus dem einzigen Grund, weil Riku sie lebte und liebte. Samu öffnete die Augen. Dieses jetzige Bild, wie er mit den etwas kürzeren Haaren, die nicht mehr so süss gelockt waren und seinem perfekten, nackten Oberkörper, hier sass, vermischte sich mit dem von damals. Und Samu hatte das Gefühl, dass er sich vielleicht schon damals in den leicht verpeilten, aber dafür umso liebenswürdigeren Menschen, verliebt hatte. Könnten auch die heutigen Gefühle sein, die gerade wieder mit aller Macht, über ihm herein brachen. „You are beautiful, the way you are...“ Sang Samu leise. Es waren die ersten Worte, die ihm in den Sinn kamen, als er Riku hier so vor ihm sitzen sah. Riku tauchte aus seinem Spiel auf und sah Samu fragend und erstaunt an. „Das bist du nun mal. Von innen und von aussen.“ Vergrub Samu seine Finger in Riku Haaren. „Und ich liebe dich so sehr!“ Riku legte die Gitarre beiseite und schloss Samu, der offensichtlich mal wieder von seinen Gefühlen überrannt wurde, in seine Arme. „Ich liebe dich auch, Grosser!“ Vergrub Riku sein Gesicht in Samus Haaren. „Ich habe dich eben wieder vor mir gesehen, als du zu uns ins Studio gekommen bist. Und es hat sich angefühlt, als hätte ich mich schon damals in dich verliebt.“ Auf Rikus Gesicht, legte sich ein warmes Lächeln. „Vielleicht war das auch so. Einfach ganz, ganz tief drinnen, wo wir es nur noch nicht fühlen konnten. Aber vielleicht, waren es auch die heutigen Gefühle, die dich das fühlen liessen. Egal was von beidem stimmt. Die Hauptsache ist, dass wir uns lieben. Und wir ein so tolles Umfeld haben, dass sie uns darauf gebracht haben. Es so unglaublich gut aufgenommen und einfach so akzeptiert haben. Es hat uns, viele Jahre, so einiges erleichtert.“ - „Und ist dir aufgefallen, dass es immer wieder die Frauen waren, die dies machten?“ Riku nickte. „Für sie, sollte der Song auch sein. So hatte ich es im Kopf. Und dein Satz vorhin, passt perfekt dazu!“ - „Hast du etwa schon einen Text dazu?“ Riku nickte und nahm erneut sein Handy und hielt es Samu hin. „Es sind mehr Ideen und noch kein kompletter Song.“ - „Das ist toll!“ Gab Samu ihm einen Kuss. „Spielst du mir noch einmal die Melodie vor?“

I am living in the AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt