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Seufzend richtet er sich wieder auf und lässt seinen Nacken kreisen. Wirbel um Wirbel knackst und er stöhnt halb genüsslich, als der anhaltende Druck endlich verschwindet. >> Komm schon raus Kitty. Ich weiß, dass du alles gehört hast. << Die Tür öffnet sich mit einem leisen Quietschen und Cora tritt zu ihm, legt ihm zögernd einen Arm um die Hüfte und lehnt sich an ihn. Er muss nicht lange nachdenken und legt seinerseits einen Arm um sie, spürt sofort die Wärme, die den Geruch von Feuer mit sich trägt. >> Ich glaube nicht, dass du dich mit ihm anlegen solltest Aaron. Er ist älter als du. << Leise lachend küsst er sie auf die Stirn und genießt die Ruhe, die in dem Raum herrscht. Aaron weiß genau, dass sie nicht lange anhalten wird. Sie wird reden wollen. Über das Gespräch mit Azriel und über alles andere auch. Lieber bohrt er sich wieder seinen Dolch zwischen die Rippen, als über das andere zu sprechen. Dazu fehlen noch zu viele Variablen. Einzelteile, Details, die noch ausgearbeitet werden müssen. Der Plan, wenn man dieses Gewirr so nennen kann, würde beim ersten Versuch in die Brüche gehen.

>> Das hat deine Mutter auch nicht daran gehindert sich mit Lorcan anzulegen. << Es sollte ein wenig vorwurfsvoll rüber kommen, doch er kann den neckenden Unterton aus seiner Stimme nicht verbannen und sie hört ihn natürlich. Ein sanftes Schmunzeln tritt auf ihre blassen Lippen, während sie mit diesen wunderschönen kiefergrünen Augen zu ihm hoch sieht. >> Ich weiß schon, dass du meine Mum nicht leiden kannst, aber du hast auch schon gegen mich verloren. << Ihre Müdigkeit ist ihrem ganzen Körper anzusehen. Ihr Rücken ist überstreckt und ihre Blick stumpf, von ihren blassen Lippen einmal ganz abgesehen. Cora braucht unbedingt Schlaf. Ansonsten wird er verrückt. Sein Kätzchen so ausgezehrt zu sehen, macht ihn fertig.

Widerstandslos lässt sie sich von ihm aus dem Zimmer führen. Es geht zu leicht. Nie wäre sie so einfach zu kontrollieren gewesen. Doch ein Blick in ihre Richtung lässt jede Schlacht erkennen, die sie ausgefochten hat. Innerlich wie äußerlich und jede davon hat sie ein Stück mehr gebrochen. >> Noch genug Feuer vorhanden um über etwas zu sprechen? << Fast galant öffnet er die Tür zu ihrem Zimmer. Ihrem gemeinsamen Zimmer. Rhysand scheint wirklich zu glauben, sie lässt ihn in ihr Bett. Höchstwahrscheinlich falsch, wenn sie noch so ist wie vor ein paar Wochen.

Ihr Blick trifft auf seinen. Misstrauen bildet sich in ihrem Herzen, doch seine Augen haften weiterhin auf ihr. Abwartend. Er würde sofort verschwinden, wenn sie vorhatte ihn rauszuwerfen. Das macht es wohl besser. Irgendwie. >> Kommt darauf an worüber du mit mir reden willst Moonbeam. << Brutaler, als unbedingt nötig schüttelt sie die vielen Kissen auf ihrem Bett auf um ihren Händen etwas zu tun zu geben. Die Tür hinter sich schließt sich leise, doch man hört keine Schritte. Das muss sie ihm wohl zugutehalten. >> Seit wann sind wir denn wieder beim Nachnahmen Kitty? Ich dachte ich bin dir langsam ans Herz gewachsen. << Flüchtig schnaubend schenkt sie ihm ein schmales Lächeln, viel zu aufgesetzt um echt zu wirken. Er hat ja wirklich Nerven. >> Du meinst, seid du abgehauen bist? Ja du hast mit meinem Herzen einiges angestellt. << Frustriert bis in ihre Seele boxt sie in eines der weißen Kissen und schüttelt es dann wieder auf, nur um die Sache zu wiederholen. Immer und immer wieder.

Bis seine Hand sich um ihre schließt, die Faust aufhält, die auf den Stoff niedergehen wollte. Mitten im Schwung, aber sie hält inne und sieht ihn an. Schuld schimmert in seinen Augen, als sein Blick auf ihre Brust fällt, sich mitten durch zu ihrem Herzen bohrt. >> Ich weiß, was ich getan habe, Cora und es tut mir leid, sehr. Aber ich kann es nicht ändern und wenn es möglich wäre, würde ich es auch nicht tun. Alles was ich danach getan habe, war um dich zu beschützen. << Schnaubend entreißt sie ihm ihre Hand und knallt das Kissen mitten zwischen die anderen und marschiert in das angrenzende Bad. Aaron folgt ihr und wenn er hier rein kommt, wird sie ihm das Silbertablett um die Ohren hauen, auf dem ein Zahnputzbecher steht. >> Beschützen? Lächerlich. << Ruppig zerrt sie ihr Haarband aus den blonden Locken und wirft es auf das Waschbecken. Den Blick in den Spiegel vermeidet sie wie seit langem schon. Cora wendet sich der Wanne zu und schließt die Augen. Ruhig, ganz ruhig. 

Princess of Fire and Darkness ToG FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt