Die Tochter des dunklen Lords (Harry Potter Fanfiction)

Hogsmeade mit Harry

Am Samstag bevor die Schüler und Schülerinnen aus Beauxbaton und Durmstrang in Hogwarts ankommen würden, machten sich Harry und ich auf nach Hogsmeade. Nur wenige verließen zu diesen Tagen das Schloss, da die oberen Jahrgänge alle furchtbar viel für die Schule zu tun hatten und es außerdem sowieso nur ein Thema gab: Das Trimagische Turnier.

Als Harry und ich bereits ein paar Minuten stumm nebeneinander gegangen waren, fragte Harry mich: "Hast du schon alle Hausaufgaben für Montag fertig?"

"Nein, wie könnte ich", fragte ich und stellte fest, dass es mir plötzlich ganz leicht fiel, mit Harry zu sprechen. "Wir haben so viel auf, dass man dafür bestimmt zehn Stunden braucht."

Harry stimmte mir zu und so sprachen wir noch mehrere Minuten über die Frechheit, dass wir von allen Lehrer auf einmal so viel zutun bekamen.

In Hogsmeade klapperten wir alle Läden ab und kamen auf das Thema Trimagisches Turnier zu sprechen. Wie hätten wir denn auch nicht auf dieses Gesprächsthema zu sprechen kommen können?

Harry war sich recht sicher, dass Cedric Diggory aus Hufflepuff der Champion von Hogwarts werden würde und gab Preis, wie wenig er davon hielt. Ich wusste, dass es Harry immer noch wurmte, dass Cedric ihn letztes Jahr beim Quidditch geschlagen hatte.

"Ich bin schon gespannt, wie die Schüler aus den anderen Schulen sind", meinte ich. Vor mir tat sich ein langes Regal mit vielen unterschiedlichen Schreibfedern auf. Ich nahm eine besonders schöne lange Feder, dessen Tinte keine unbeabsichtigte Flecken hinterlassen konnte, in die Hände.

"Ja, ich auch", meinte Harry, der scheinbar keine neue Feder kaufen wollte, "ich weiß so gut wie nichts über die anderen Schulen."

Ich nickte und ging mit der Feder zur Kasse. Harry folgte mir und überlegte dabei laut, ob er dazu kommen würde, mit einem Schüler aus Durmstrang oder Beauxbaton zu sprechen.

Wir unterhielten uns sehr gut in der Zeit, die wir gemeinsam in Hogsmeade verbrachten. An Harrys Eifer mir zu antworten und sein häufiges Lächeln war ich mir auch sicher, dass nicht nur ich so empfand.

Als es zu dämmern begann - das tat es zu dieser Jahreszeit jedoch schon am späteren Nachmittag - beschlossen wir, in den Drei Besen zu gehen. Nachdem wir uns beide besorgt gestanden hatten, dass wir dachten, morgen vielleicht nicht mit den Hausaufgaben fertig zu werden, hatten wir uns darauf geeinigt, heute am Abend noch zusammen für Snape nach Gegengiften zu forschen. Wenn es heute später werden würde, war das schließlich nicht tragisch, da wir am nächsten Tag ohnehin keine Schule haben würden.

Während wir an unseren Butterbieren nippten, kamen wir schließlich auf das Thema zu sprechen, weshalb wir überhaupt zusammen hierhergegangen waren: Uns.

"Erzähl mir von deiner Familie", bat mich Harry. Er war im Laufe des Tages viel selbstbewusster geworden und stotterte zum Glück nicht mehr so oft, wie ich es sonst von ihm gewohnt war.

Ich war nicht sonderlich froh über diese Bitte und doch hatte ich in den letzten Jahren viel darüber nachgedacht, welche Familiengeschichte ich angeblich haben könnte. So atmete ich tief durch und begann mit der Lüge: "Ich heiße Alecto Summer und bin die Tochter eines Muggels und Phoebe Gamp. Mein Vater ist von Todessern umgebracht worden und meine Mutter ist verschwunden. Ich denke aber, sie ist ebenfalls tot."

Harry schwieg betreten. Mein Herz klopfte hart gegen meinen Brustkorb. In letzter Zeit hatte ich mehr denn je das Gefühl, Menschen zu verletzen. Erst Hermine und jetzt Harry. Wenn meine ganze Lügengeschichte in sich zusammenbrechen würde, würde ich nicht nur mir das Herz brechen.

"Wann wurdest du adoptiert?"

Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Dass ich meine Eltern zur selben Zeit wie Harry verloren hatte? Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dafür. Harry könnte es ganz leicht selbst herausfinden und auch so war das Datum nicht besonders ungewöhnlich. Viele Kinder wurden zu dieser Zeit von ihren Eltern getrennt, da die übriggebliebenen Todesser wütender denn je waren, nachdem mein Vater getötet wurde. "Anfang November 1983."