🎄 9. Türchen 🎄

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Ich komme für dich

Jimin POV

Mit schwerfälligen Schritten ging ich durch die Straßen, an den bunt geschmückten Geschäften vorbei, die wegen der aufgehängten Lichterketten hell beleuchtet waren.
Von überall her ertönten die Klänge der traditionellen Weihnachtslieder und hier und da stieg einem der süße Duft von frisch gebackenem Lebkuchen in die Nase.
Bald war Weihnachten und das merkte man auch an den Menschen um einen herum.
Hektisch und mit schnellen Schritten liefen sie von Geschäft zu Geschäft, um ihre letzten Einkäufe zu tätigen, bevor der Heiligabend in unmittelbare Nähe rückte.
Gut für die Inhaber der Läden, die die Zeit ausnutzten und jetzt versuchten mit jeder Möglichkeit und preiswerten Angeboten Kunden für sich zu gewinnen und ihr Geschäft anzukurbeln.
An jeder Straßenecke standen sie und verteilten kleine Kostproben aus ihrem zahlreichen Sortiment.
Lebkuchen, Kerzen, Dekorationen, Postkarten. Es war alles vorhanden.

Doch das war mir alles egal. Ich wollte weder ein Weihnachtsgeschenk kaufen, noch interessierte es mich, dass bald Weihnachten war. Ich wusste nicht mal welches Ziel ich eigentlich anstrebte.
Es war eher der Versuch mich abzulenken und den Kopf frei zu bekommen, weshalb ich mich zu einem Spaziergang entschieden hatte.
Eine kalte Brise wehte mir ins Gesicht, was mich meinen Mantel enger um meinen Körper schlingen ließ und ich mich darin einkuschelte. Nicht, dass ich gefroren hätte. Vielleicht suchte ich auch einfach nur Schutz vor dem Winter, der dabei war sich breit zu machen.
Obwohl es eigentlich nichts brachte, da der Winter eh schon längst bei mir eingezogen war und sich in meinem Herzen eingenistet hatte.
Alles was ich damals empfunden hatte schien wie eingefroren und ich hatte keine Ahnung, wie ich dem ein Ende bereiten sollte.
Das Einzige, was ich gerade wahrnahm, war die riesengroße Leere, die sie in mir hinterlassen hatte.

,,Seoyoung", flüsterte ich wehmütig ihren Namen und schloss für einen Moment meine Augen.
Für einen Augenblick sah ich sie vor mir, wie sie mich mit ihrem warmherzigen Lächeln ansah und mir zuwinkte.
,,He, pass doch auf wo du hin läufst!", riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.
Schnell öffnete ich meine Augen wieder.
Fast wäre ich in einen der Ladenbesitzer hinein gelaufen, der an seinem Stand saß und wohl riechende Duftkerzen verkaufte.
,,Entschuldigen Sie bitte..." Schnell verbeugte ich mich vor ihm.
Er betrachtete mich mit gerunzelter Stirn.
,,Geht es Ihnen gut?"
,,Ja, danke", sagte ich nur und erzwang mir ein Lächeln, ehe ich weiter lief.
Ich spürte seinen Blick auf mir, doch das war mir egal. Es sollte niemand wissen was gerade in mir abging. Schon gar nicht ein Fremder, den ich zufällig auf der Straße traf.
An einem der Schaufenster blieb ich stehen und betrachtete mein Profil.
Mein Gesicht war blass und meine Haut hing schlaff und müde herunter. Außerdem hatte ich dunkle Augenringe. Da war es kein Wunder, dass sich wildfremde Leute um mein Wohlergehen sorgten.
Aber es war normal nach wochenlangen schlaflosen Nächten so auszusehen. Und wenn man dazu auch noch einige Mahlzeiten übersprang, landete man schnell mal bei diesem Look.
Doch was sollte ich machen? Ich vermisste Seoyoung so sehr, dass es mich von innen her auf fraß. Die Sehnsucht nach ihr war kaum auszuhalten.

Igloo Of Joy - Adventskalender 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt