𝔽𝕠𝕦𝕣𝕥𝕪-𝕟𝕚𝕟𝕖

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Mit langsamen Schritten gehe ich zu Jimin an das Bett, wische mir immer wieder neu aufkommende Tränen weg.

Taehyung ist an der Tür geblieben, will mir wohl den Moment geben, sich selbst zu sammeln.

Zittern lege ich meine Hand auf die kleine Hand von Jimin, muss erschrocken feststellen, dass sie eiskalt. Ich werfe einen kurzen Blick auf den Monitor, überlege, ob der Herzschlag dort überhaupt noch Jimins ist, oder ob er schon mehr künstlich am Leben gehalten wird.

Leise klopft es an die Tür, zu der ich mich erschrocken umdrehe. Doktor Kim steht dort, bittet Taehyung einmal raus, der mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansieht, aber ich nicke nur leicht.

Ich drehe mich wieder zu Jimin, lege meine andere Hand an seine Wange. Auch diese ist eiskalt, was mir immer mehr ein ungutes Gefühl gibt.

„Jimin...", wimmere ich leise, „Du darfst nicht aufgeben. Ich muss dir doch so viel erzählen. Ich will dir von meiner ersten Liebe erzählen, dem damit verbundenen Drama... ich will dein Lächeln wieder sehen..."

Ich seufze einmal. Ich kann es nicht glauben, dass ihn der Krebs so sehr erwischt hat. Und das keine Behandlung ihm geholfen hat.

„Ich vermisse dich... bitte bleib stark, Hyung."

Ich wische mir ein paar neue Tränen von der Wange, schüttle dann den Kopf.

Die Tür öffnet sich wieder, weshalb ich zu Taehyung schaue. Langsam kommt er auf mich zu, sein Blick liegt aber auf Jimin. Er mustert ihn, betrachtet sein schwaches und blasses Erscheinungsbild.

„Es wird alles gut", flüstert mir Taehyung ins Ohr und legt seine Hände auf meine Schultern und massiert diese ein wenig. „Versprochen."

Wir beide stehen vor Jimin, betrachten ihn stumm. Keiner sagt mehr ein Wort, aber es gibt im Moment auch nichts zu bereden.

„Warum hat es ihn erwischt?", frage ich dann nach einer Weile, weshalb Taehyung einfach nur seufzt. „Es hätte mich erwischen sollen. Ich hätte es überstanden. Ich hätte es geschafft und Jimin wäre glücklich."
„Hör auf das zu sagen, Kookie."
Mit hochgezogenen Augenbrauen drehe ich mich zu ihm. „Kookie?" Taehyung nickt nur lächelnd, haucht mir einen süßen Kuss auf die Nasenspitze. „Jimin hat mich auch immer so genannt." Traurig muss ich lächeln, streiche Jimin durch das glanzlose Haar. „Er wird dich wieder so nennen."

~

Als Taehyungs uns wieder nach Hause gefahren hat, bin ich einfach im Auto sitzen geblieben. Noch nicht mal abgeschnallt habe ich mich.

Mein Kopf fällt zur Seite, wo Taehyung die Tür öffnet und mich mustert. Ich sehe fertig aus. Verheult, schwach, müde.

„Na komm, im Bett ist es gemütlicher", haucht er mir leise entgegen, als er mich abschnallt und mich auf seine Arme nimmt. Und ich bin so müde und niedergeschlagen, dass ich nicht einmal die Kraft aufbringe, ihm meine Arme um den Nacken zu legen, einfach nur, um ihm näher zu sein.

Aber es stört ihn wohl nicht sonderlich. Stumm geht er in sein Haus und geht direkt ins Schlafzimmer, wo er mich auch gleich auf das Bett legt. Taehyung selbst lehnt sich sofort über mich und betrachtet mein verheultes Gesicht, streicht sanft mit ein paar Finger über meine Wange.

„Soll ich dich vergessen lassen?", fragt er mich leise, geht mit seiner einen Hand unter mein Shirt.

Am liebsten würde ich ja zustimmen. Ich würde vergessen wollen, was man mir heute gesagt hat. Ich würde diesen Schmerz vergessen. Dieses Leid, diese Tränen...

„Nein...", murmle ich dann doch. „Es würde sich nicht richtig anfühlen, tut mir leid."
„Entschuldige dich nicht dafür."

Taehyung legt sich neben mich, zieht mich nah an seinen Körper, an den ich mich sofort ran kuschle. Und während Taehyungs Hände sanft über mein Rücken streichen, genieße ich den liebevollen und sanften Kuss, den wir gerade begonnen haben.

Es fühlt sich gut an, diese sanfte Zärtlichkeit von ihm zu bekommen. Zu spüren, dass ich geliebt werde... nur von Jimin habe ich sowas immer nur gespürt.

Und obwohl der Kuss lange war und wir uns wegen Luftmangel lösen mussten, wimmerte ich unzufrieden und wollte meine Lippen sofort wieder auf seine legen, aber er hielt mich ab. „Wenn du weiter machst, kann ich nicht garantieren, dass ich mich stoppen kann."
Mit großen Augen schaue ich ihn an.

Mache ich ihn wirklich so verrückt? Und das nur wegen eines sanften Kusses?

Letztendlich schmiege ich mich leise seufzend an seine Brust und lausche seinem Herzschlag.

From Deal To Love || 𝙰 𝚃𝚊𝚎𝚔𝚘𝚘𝚔 𝚂𝚝𝚘𝚛𝚢 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt