Chapter 40

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Ich werde einfach so lange anrufen, bis ich mit Kylie gesprochen hab und mich vergewissert habe, dass es ihr auch gut geht!

Das Freizeichen erklang und ich hoffte, dass ich endlich mit ihr sprechen konnte.

„Tavistock Clinic. Guten Tag, wann kann ich für sie tun?“ fragte mich eine freundliche Dame am anderen Ende.

„Guten Morgen. Ich würde gerne mit Kylie Smith sprechen. Ich bin ihr Freund“ meinte ich freundlich. „Kylie Smith... Ah ja... einen Moment bitte“ sagte sie zu meinem Erstaunen und die nervige Warteschleifenmusik ertönte.

Einen Moment passierte nichts, aber dann raschelte es und ich konnte ihre wunderschöne Stimme wieder hören.

„Hallo?“ fragte sie und ich merkte, wie sehr ich die Stimme vermisst hatte. „Kylie?“ fragte ich nochmal, um mich zu vergewissern, dass sie es wirklich ist.

„Niall" wisperte sie mit weinerlichen Stimme ins Telefon. "Wie geht es dir?" fragte ich. "Ganz ok" antwortete sie, aber ich wusste nicht, ob ich ihr wirklich glauben sollte.

„Niall, komm jetzt" rief Liam im Hintergrund. Verdammt, warum hat er immer so ein schlechtes Timing?

„Muss du irgendwo hin?" fragte sie mich am anderen Ende. „Ja, abe-" - „Nichts aber. Das ist bestimmt wichtig. Geh dahin. Wir reden später irgendwann" ratterte sie runter.

„Warte ich-“ fing ich an, doch sie hatte schon aufgelegt. Ich steckte mir mein Handy wieder in die Hosentasche und fuhr mit der Hand über mein Gesicht.

Wieso hat sie so schnell aufgelegt? Wollte sie nicht mit mir reden?

„Wir kommen zu spät“ stellte Liam fest und warf mir meine Jacke und meine Schlüssel zu.

„Was los?“ fragte er, da er anscheinend meine Laune gesehen hat. „Nichts“ antwortete ich schlicht. Die Jungs wussten zwar, wo sie ist, aber ich redete nicht so gerne mit ihnen darüber.

„Lass und gehen“ sagte Liam und ging schon mal vor. Als ich gerade aus der Tür gehen wollte, stieß ich an den Schrank und die zwei Flugtickets nach Kapstadt fielen auf den Boden.

Morgen wäre der Tag gewesen. Morgen wollten wir eigentlich nach Kapstadt fahren. Einfach die Sonne genießen und abschalten.

Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn sie hier geblieben wäre. Aus Wut zerriss ich die Tickets in kleine Teile und schmiss sie in den Mülleimer.

*Kylie POV*

Seit einer Woche bin ich nun hier. Sieben Tage. Und in den sieben Tagen hatte ich nur das kurze Gespräche mit Niall.

An manchen Tagen hatte ich mein Handy, aber ich habe immer nur kurz mit Louis und Kate geschrieben. Ich wusste nicht, warum ich Niall nicht anrief, oder ihm eine Nachricht schickte.

Wahrscheinlich schämte ich mich einfach nur. Vielleicht schämte er sich auch für mich, dass ich in einer Psychiatrie war. Vielleicht aber ist das auch alles nur Einbildung.

Meine Ängste habe ich mehr unter Kontrolle bekommen. In den ersten paar Tagen hatte ich immer Angst, das DER Typ mich finden würde, aber die Gespräche mit meinem Psychiater halfen mir und meine Angst wurde weniger.

Heute würde Niall mich besuchen kommen. Ich habe ihn schon so vermisst und konnte ihn endlich wiedersehen. Jedoch habe ich das Treffen nicht ausgemacht, sondern eine Betreuerin für mich.

Wie gesagt: irgendwie wusste ich, dass ich Niall zu sehr vermissen würde, wenn ich seine Stimme hören würde.

Schon früh am Morgen bin ich aufgewacht und habe mich für die Sprechstunde fertig gemacht. Jetzt sitze ich in meinem Zimmer und warte das Niall kommt.

Josie saß wie immer auf ihrem Bett und man sah an ihren Augen, dass sie am liebsten gleich wieder losheulen würde.

In der Zeit hier hatte ich nur ein richtiges Gespräch mit ihr, aber mehr auch nicht. Ich würde ihr so gerne helfen, weil mich das auch traurig macht, wenn ich sie traurig sehe, aber ich weiß nicht wie.

„Ich geh nach draußen und warte da auf meinen Freund“ sagte ich ihr bescheid und bekam ein leichtes Nicken als Antwort. Als ich unsere Zimmertür schloss hörte ich dann wie Josie anfing zu weinen.

Seufzend ging ich in den Aufenthaltsraum, der direkt an der Tür war und setzte mich auf einen Stuhl. Um Punkt 14 Uhr kam Niall durch die Tür spaziert. Er sah bisschen Müde aus, aber sonst gut wie immer.

Über seinem weißen T-Shirt hatte er eine schwarze Lederjacke. Außerdem trug er eine schwarze skinny Jeans.Seine Haare saßen perfekt wie immer, jedoch sah sein Lächeln bisschen gestellt aus.

„Hey“ begrüßte ich ihn und umarmte ihn. Sein bekannter Duft drang in meine Nase und ich fühlte mich durch seine Nähe geborgen.

„Ich hab dich vermisst“ sagte er und in dem Moment merkte ich, dass ich einfach so dumm gewesen war, ihn nicht zu schreiben. Natürlich wäre es nicht schön gewesen, mit ihm zu schreiben und zu wissen, dass er nicht hier sein kann, aber gar keinen Kontakt zu haben, ist wesentlich schlimmer.

Eine Träne von mir tropfte auf sein T-Shirt. „Hey Süße, nicht weinen“ sagte er sanft und strich mir die Träne weg. „Ich bin nur froh, dass du hier bist“ lächelte ich und zog ihn in die Ecke, wo ein paar Sessel waren und wir uns unterhalten konnten.

„Und wie ist es hier so“ fragte Niall mich. „Es hilft mir auf jeden Fall“ sagte ich ehrlich, wollte aber nicht weiter auf das Thema eingehen. Nicht jetzt, wo wir nur so wenig Zeit hatten.

„Und wie ist die Außenwelt so?“ lachte ich um die Stimmung bisschen zu lockern. „Joa. Silvester hab ich mit den Jungs gefeiert. Und du?“ - „Ich habe mir zusammen mit Josie das Feuerwerk vom Fenster aus angeguckt“ sagte ich und nickte dabei.

Die Stimmung war irgendwie bisschen angespannt. „Wer ist Josie“ fragte er. „Sie ist meine Mitbewohnerin sozusagen. Lass uns in unser Zimmer gehen. Ich stell sie dir vor. Sie ist eigentlich ganz nett, also zumindest von dem was ich mitbekommen habe hat sie einen netten Eindruck gemacht“.

„Was heißt 'eigentlich'?“ fragt er und zieht eine Augenbraue hoch. Eine Eigenschaft, die ich so an ihn liebe.

„Naja, sie hat Depressionen, deswegen weint sie immer nur. Ich habe sie noch nie lachen gesehen“ sagte ich traurig und bekomme ein 'Mhm' von Niall. Als wir vor der Tür standen hörten wir sie immer noch weinen.

Ich klopfte kurz an, bevor ich rein ging. „Josie? Ich wollte dir meinen Freund vorstellen“ sagte ich und schloss die Tür wieder. So wie fast immer saß sie in ihrem Bett. Langsam drehte sie sich um und man sah ihre verheulten Augen.

„Josie, das ist Niall und Niall, das ist Josie“ stellte ich die beiden vor und machte jeweils die Handbewegungen.

„Hallo“ sagte Niall vorsichtig. „Du bist Niall Horan?“ fragte Josie leise und fing wieder an zu weinen. „Äh ja?“ antwortete Niall. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ fragte er mich unsicher. „Ich weiiß nicht...“ antwortete ich, da ich echt keine Ahnung hatte.

Auf einmal umarmte Josie Niall und als sie sich lösten erkannte ich zum ersten Mal ein Lächeln auf ihrem Gesicht.

„Das Lächeln steht dir“ sagte ich, wodurch sie wieder kurz lächelte. „Du bist also ein Fan?“ fragte Niall, worauf sie heftig nickte.

„Was haltet ihr davon, wenn wir heute etwas zu dritt machen?“ fragte ich die beiden und sah, wie Josie's Augen anfingen zu leuchten. „Gerne“.

Faith, Hope And Love (Niall Horan ff) ✅Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt