Sake mit Folgen

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Ein weiterer Morgen brach an in Konoha, dem Dorf, das Veränderung bringen sollte. Politische, zwischenmenschliche, wirtschaftliche. Doch es stand noch ganz am Anfang seines Lebens, dieses hübsche kleine Dorf.

Oft dachte Madara darüber nach, was er tun sollte und wie. Auch an diesem Morgen schob er leise die Tür auf und trat in den Garten, um die Sonne zu betrachten, die sich über das östliche Dach seines Anwesens erhob. Wie warm ihre Strahlen doch waren, doch auch gefährlich. Alles hatte wohl zwei Seiten und bei diesem Gedanken musste der Anführer des Uchiha Clans etwas lächeln.

Es war interessant die verborgene Seite von Menschen zu erkennen. Sein Blick fiel zurück in den Raum, in sein Schlafzimmer, zu dem schlafenden Körper.

Wie merkwürdig dieser Mensch dort war. Seine beiden Seiten waren so unterschiedlich wie der Tag zur Nacht und Madara dachte, dass diese zwei Seiten auch immer getrennt sein würden.

Wie war es dazu gekommen, dass sie am Ende hier gelandet waren, in seinem Haus, seinem Schlafzimmer, letzten Endes in seinem Bett? Keiner wusste davon und das sollte lieber auch so bleiben. Wenn sie nicht alleine waren, benahmen sie sich wie immer, wie zwei Streithammel. Doch wenn alle Türen und Fenster verschlossen waren, zeigten sie beide ihre andere Seite. Wenn die Leidenschaft von ihnen Besitz ergriff und sie keinen klaren, vernünftigen Gedanken mehr fassen konnten.

Wie lange war es jetzt her, dass er vor Madaras Tür gestanden hatte. Noch am selben Tag hatte der Hokage sie sich beide zur Brust genommen oder es zumindest versucht. Drei sture Esel in einem Raum, zwei hassten sich bis auf den Tod und der dritte wollte, dass sie sich vertrugen. Das war sicherlich auf gewisse Weise sehr unterhaltsam gewesen.

Der Sand knirschte unter den Schritten Madaras, der langsam durch den schönen Garten ging, bis er zu dem Teich kam. Dort setzte er sich auf einen Stein und beobachtete die Kois, die langsam und elegant ihre Runden drehten. Dabei erinnerte er sich wieder an das Gespräch und den Tag, an dem alles anfing.

Keiner von ihnen war bereit gewesen, dem Anderen auch nur im Mindesten zuzuhören und aus dem Wortgefecht wäre beinahe ein Handgemenge geworden, doch Hashirama brach das Ganze ab schickte die beiden Streithähne mit enttäuschter Mine weg.

Das schlechte Gewissen fing nun an, an beiden zu nagen und so kam es schließlich, dass Tobirama zu Madara ging, obwohl sich alles in ihm dagegen sträubte. Doch seinem Bruder war es so wichtig und deshalb sprang er über seinen Schatten.

"Ob ich ihn hätte weg schicken sollen?"

Lächelnd murmelte der Schwarzhaarige vor sich hin, wie gebannt von den Bewegungen dieser hübschen Tiere im Wasser.

Er schickte ihn nicht weg, ließ ihn hinein in sein Haus und ohne es zu merken schließlich auch in sein Herz.

Der erste Besuch dauerte nicht lange, vielleicht eine Stunde. Die beiden Männer waren zum bersten angespannt gewesen, tranken aber dennoch Tee zusammen und überdachten die Lage noch einmal.

"Wir müssen keine Freunde werden und ich glaube, keiner von uns beiden möchte das.", sagte der Weißhaarige und Madara konnte dem nur lebhaft zustimmen. "Aber du willst, dass wir aufhören uns zu streiten." Tobirama nickte, das wollte er. Waffenruhe, keinen Frieden. Madara fand das lächerlich, denn das würde nichts ändern. Misstrauen hätte der Blödmann dennoch und der Einzige, der beruhigt wäre, wäre Hashirama. Das war zwar ein Anfang, aber bei weitem keine Lösung ihrer vielen Probleme.

"Wie du willst. Und wie meinst du, können wir das schaffen? Länger als fünf Minuten halten wir es ja kaum aus, uns nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen."

Tobirama knirschte mit den Zähnen, denn sein Feind hatte recht. "Ich werde, ...wir werden Zeit miteinander verbringen. Nicht lange, aber jeden Tag. Wir werden uns über belanglose Dinge unterhalten, unsere Vorlieben...Essen und sowas. Wir lernen uns kennen, so wie Hashirama das wollte und dann schaffen wir es vielleicht uns besser zu benehmen."

Meine wahren GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt