Adventskalender 2020 - Ein Drache zum Verlieben

14. Türchen - Schreck

„Charlie, ich hab ihn beobachtet und weiß, wie er tickt und wie er vielleicht reagieren könnte.", argumentierte Hermine ihn nochmals. „Okay. Eine Person, wird ihn wohl nicht so sehr aufregen. Hermine, du kannst mit, aber nur unter der Bedingung, dass du auf das hörst, was ich dir sage. Ihr anderen bleibt hier und füllt weiter euren Fragebogen aus.", bestimmte der Drachenwärter und wand sich ab, um die Stufen runter zu eilen. Hermine nahm ihr Pergament und machte sich, immer zwei Treppenstufen nehmend, ebenfalls auf den Weg nach unten.

Bevor sie zusammen das Gehege betraten, belegte Charlie sie beide wieder mit dem abgewandelten Desillusionszauber und schritt dann rasch durch das Gitter. Zügig folgte Hermine ihm und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Drachen. Kurz bevor sie den Drachen erreichten, legte Charlie mit den gemurmelten Worten „somnum pacifice" den kleinen, der eigentlich gar nicht so klein war, in einen magischen Schlaf. Sie ließen den Drachen in die Luft steigen und transportierten ihn gemeinsam nach draußen. Charlie nahm sich eine Feder zum teleportieren und berührte Hermine und den Drachen, um die beiden mitzunehmen. Hermine hatte keine Zeit, sich den Abschnitt und das Gebäude für kranke und verletzte Tiere anzusehen. Schnell liefen die beiden zu einem Einzelgehege und legten den Drachen vorsichtig auf dem Boden ab. „Hermine, hast du deine Notizen dabei?", fragte Charlie sie. „Ja", sagte sie und reichte ihm ihr Pergamentbogen. Stirnrunzelnd las Charlie sich die Angaben durch. „Das ist ziemlich interessant. So einen Fall hatten wir bis jetzt noch nicht. Ich werde jetzt seinen Flügel heilen. Kannst du währenddessen in dem Raum dort drüben einen Verband holen? Der Flügel sollte trotz der Zauber noch geschont werden. Der Verband ist im linken Schrank. Ich brauche eine Rolle.", bat er sie, bevor er sich zu dem Drachen kniete und langsam anfing, seinen Zauberstab über den Flügel kreisen zu lassen und dabei Zaubersprüche murmelte. Unterdessen ging Hermine in den Medizinraum und holte aus dem linken Schrank eine Rolle Verband. Hermine sah erstaunt auf die Größe des Verbandes. Er war nämlich etwa fünf Mal so groß wie ein normaler Verband. Mit diesem riesigen Verband ging Hermine zurück zum Gehege und sah Charlie zu, wie er weiterleise Worte vor sich hinmurmelte. Dann schaute er zu ihr auf und bat sie, hereinzukommen. Nervös trat sie durch den roten Zaun und setzte sich neben ihn. Charlie deutete ihr, dass sie den Verband anlegen sollte. Vorsichtig rollte sie ein kleines Stück von der Rolle ab und legte es an den Flügel an. Charlie wirkte einen Haftzauber, dass er nicht so einfach verrutschte. Dann versuchte Hermine, den Flügel einzubandagieren, was aber wegen der sehnigen Haut nicht ganz einfachwar. Charlie übernahm den Anfang und zeigte ihr, wie es am besten funktionierte und übergab ihr dann wieder den Verband. Während Hermine weiter verband, ging Charlie aus dem Gehege und holte etwas zu fressen für den Drachen.

Hermine war fast fertig, als das Drachenjunge auf einmal die Augen öffneteund Hermine mit den großen braunen Augen anschaute. Erschrocken stieß Hermine einen kleinen Schrei aus und schlug sich kurz darauf die Hände vor den Mund. Langsam wich sie von dem Drachen zurück. Von Hermines Schrei alarmiert, ließ Charlie das Fleisch fallen und rannte zum Gehege zurück. Was er da sah, ließ ihn erstarren. Der Drache bewegte sich langsam auf Hermine zu, welche Starr vor Schreck in einer Ecke des Geheges saß und und mit weit aufgerissenen Augen auf den Drachen sah. Vor ihr bleib der Drache stehen und musterte sie. Bevor Charlie sich wieder bewegen konnte, schnupperte der Drachean Hermine und schleckte ihr plötzlich über das Gesicht. Verdutzt schaute Charlie vom Drachen zu Hermine, die nun ein verschleimtes Gesicht hatte, und wieder zum Drachen. Als Hermine sich noch immer nicht bewegte, wandte der Drache sich von ihr ab und lies sich gegenüber von ihr nieder.