Ein/Viertel (BoyxBoy)

♥ Kapitel 19

Es ist Sonntag und ich liege eingewickelt in einem Wrap aus meiner Bettdecke und schlummere noch etwas, als mein Handy anfängt zu klingeln. Meine erste Reaktion ist natürlich ignorieren. Ist vermutlich nur meine Mutter, die mich an das Sonntagsessen bei ihr erinnern will. Allerdings handelt es sich bei 09.30 Uhr morgens an einem Sonntag in meinen Augen um eine unchristliche Zeit, weshalb sie sich darauf verlassen soll, dass ich schon ein großer Junge bin und es wohl hinbekomme zur verabredeten Zeit bei ihr aufzutauchen. 

Wie vorhergesehen gibt sie es auf, doch keine drei Sekunden später klingelt es wieder. Da ist sie heute aber besonders hartnäckig, ich allerdings auch und ignoriere sie abermals, bis sie aufgibt. Doch als es ein drittes Mal anfängt zu klingeln, wühle ich mich aus meinem warmen Wrap und greife nach meinem Handy. Jedoch statt ~Mama~ auf dem Bildschirm zu sehen, sehe ich ~Rita ♥~ dort leuchten.

Da ich inzwischen weiß, dass die Füchsin in der Abteilung für Cyberkriminalität arbeitet oder besser gesagt, sie leitet, ist meine Frage nicht wie zur Hölle sie das dämliche Herz dort trotz Fingerabdrucksperre eingefügt hat, sondern wann?

Also frage ich als Begrüßung: "Wann?"

"Bei eurer letzten Austreibung, da hast du es vergessen."

"Nach dem Telefonat lösche ich es wieder."

"Dann stürzt es komplett ab und du kannst dir ein Neues kaufen."

"Das hast du nicht. Das geht nicht."

"Willst du es wirklich darauf anlegen?"

"Ich hasse dich."

"Ich habe dich auch lieb."

Ich seufze und fahre mir mit der Hand über das Gesicht, um mich zu beruhigen. "Wieso rufst du an?"

"Elix kneift."

"Und was habe ich damit zu tun?"

"Weil du der Einzige bist, auf den ich vertrauen kann."

Ich seufze abermals. "Du hast die beiden schon angerufen."

"Naja, sie haben Autos... Aber sie haben mich eiskalt abgewimmelt!"

"Die haben dich abgewimmelt?"

"Tristan ist mit seinem Loverboy zusammen und ich glaube, dieser ist insgeheim ein Serienkiller. Diese Stimme. Da ist es mir eiskalt den Rücken runter."

Ok, da muss ich doch innerlich etwas schmunzeln. "Und Jonathan?"

"Ich habe mein Bestes getan, aber er muss ein IT-Genie sein. Ich habe alles versucht. Sogar unsere teuerste Technik benutz. Aber in sein Handy kommt man nicht rein."

"Also hast du ihn nicht mal angerufen."

"Nein, aber ich war persönlich bei ihm. Er hat da so eine Art an sich, du weißt schon."

"Weiß ich nicht, zu mir ist er ein wahrer Gentleman. Dann entschuldige ich mich, denn ich bin heute eingeladen."

"Sonntagsessen bei deiner Mutter?"

"Woher... Nein, vergiss es. Du hast wahrscheinlich mein Handy angezapft."

"Ich doch nicht."

"Wie auch immer. Einen schönen Sonntag noch."

"Warte!"

"Rita, ich habe da echt keine Lust auf eure Spielchen."

"Aber es geht um die beiden Fälle!"