1 ~ Promise me

270 9 4
                                    

Es ist immer wieder ein Abenteuer, durch NEVERLAND zu laufen und sich alles anzusehen. Michael hält meine Hand und spaziert mit mir durch sein kleines Königreich. Bei ihm fühle ich mich noch immer am wohlsten, auch wenn mein Stiefvater noch immer skeptisch ist und ihm nicht vertraut seit dem Mist mit den Vorwürfen, obwohl er ihn länger kennt als ich denken kann. Meine Mutter war Janets beste Freundin. Janet ist die jüngere Schwester von Michael und nein er ist nicht mein Vater. Ich kenne meinen Vater nicht, er ist vor meiner Geburt verschwunden. Dafür lebe ich seit dem Tod meiner Mutter bei meinem Stiefvater.

Ich bin gerade 18 geworden und genau so lange kenne ich Michael, darum sehe ich ihn manchmal als meinen Dad an. Ich kann immer zu ihm kommen egal wann, so hat er es mir gesagt. Als wir bei seinem Lieblingsbaum ankommen und er wie ein flinkes Eichhörnchen den Baum hinaufflitzt, muss ich lachen. 

"Du bist schon wieder schneller als ich!", rufe ich hinauf und erhalte als Gegenantwort sein wunderschönes und überaus süßes Lachen. "Irgendwann überholst du mich, ganz sicher." Ich setze mich neben ihm ins Nest und schaue mir mit ihm alles von dort oben an. Verträumt sitzt er im Schneidersitz und hat die Finger verkreutzt. Ich kenne diese Situation. Ich versuche ihn zu entspannen: "Ist alles in Ordnung? Du denkst wieder so viel nach, Mike?" "Weißt du, wenn ich dass alles von hier oben so sehe, fühlt es sich ganz anders an, als wenn ich unten stehe. Nie hätte ich gedacht, dass ich so weit komme. Eigentlich wollte ich das gar nicht, ich meine was soll ich mit dem ganzen Geld? Es gibt so viele Menschen da draußen, die es nötiger haben wie ich. Doch am meisten hab ich Angst vor diesen Schatten. Jeden Tag werde ich von ihnen begleitet, was hab ich getan, dass man mich hassen könnte?!" Er legt die Hände übers Gesicht und ich höre sein leises schluchzen. Ich lege meine Hände um seine Schultern und meinen Kopf darauf. 

Nachmittags holt mich mein Stiefvater ab.  Ich wusste wie schwer es Michael fällt, mich immer gehen zu lassen, weil er dann immer so einsam ist. Und jetzt erst recht. Auch mir fällt der Abschied schwer, da ich ihn nun 6 Wochen nicht sehen werde. Da mein Stiefvater ins Ausland muss, muss ich mal wieder ins Internat. Das ist keine Schule mehr sondern ein Irrenhaus. Michael kennt meine Gefühlslage nur zu gut. Er umarmt mich ein letztes Mal und säuselt: "Du rufst mich bitte sofort an wen was ist ja?!" Eine Träne bahnt sich über mein Gesicht während ich "Auf jeden Fall Applehead und bitte versprich mir, wenn ich zurückkomme noch immer da zu sein" antworte und zum Auto gehe. 

✎...𝗚𝗼𝗻𝗲 𝘁𝗼𝗼 𝘀𝗼𝗼𝗻 (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt