XII. Vorausblicken

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*** Ihr Lieben,

kleine Anmerkung von mir: Ich Blödkopf habe gedacht, dass die Seijoh in Tokio ist, warum auch immer. Es zieht sich die ganze Geschichte durch, also lasst uns bitte einfach mal so tun, als ob es eben so wäre. Entschuldigt meine Schusseligkeit.

Tascha Ende.***

Die Lichter waren gedämpft. Leises Schnarchen erfüllte die Luft. Wir waren auf dem Weg nach Tokio ins Trainingscamp. Nachdem die Fahrt fast fünf Stunden dauern würde, waren wir gezwungen, mitten in der Nacht loszufahren. Dementsprechend müde waren alle.

Die letzten zwei Wochen hatte ich in erster Linie damit verbracht, Shoyo Schulstoff einzutrichtern, damit er den Abschlusstest bestand. Er und Kageyama würden erst später nachkommen, über welchen Weg auch immer.

Meine Eltern waren ganz begeistert von der Idee des Trainingscamps.

„Endlich interessierst du dich wieder für etwas", hatte meine Mutter dazu gesagt.

„Kein Alkohol, keine Jungs in deinem Zimmer", hatte mein Vater dazu gesagt.

Bei dem Gedanken an Tokio schlug mein Herz schneller, zurück in die Heimat, wenn auch nur für eine Woche.

Kageyama und ich hatten uns ignoriert. Er würdigte mich keines Blickes. Auch wenn es weh tat, ging es mir besser als noch vor zwei Wochen. Tooru hatte mich gehörig aus der Bahn geworfen, aber ich hatte die Trennung von ihm bereits vor einigen Monaten durchleben und verarbeiten müssen.

Tanakas Kopf fiel auf meine Schulter. Leise schnarchte er weiter. Wir saßen zu viert in der letzten Reihe. Noya saß rechts am Fenster, Tanaka neben ihm, ich in der Mitte und Asahi links von mir.

Zwischen Tanaka und Asahi kam ich mir noch kleiner vor als ohnehin schon. Mit dem Finger auf meinem Handydisplay wischte ich nach links. Der nächste Song wurde abgespielt.

Meine neuen On Ear Kopfhörer dämpften die Geräusche im Hintergrund. Zudem war ihre Tonqualität um einiges besser als von meinen alten.

Asahi neben mir regte sich, gähnend streckte er sich. Mit einem Finger schob ich meine Kopfhörer hinter.

Mit seinen braunen Augen musterte er mich. Ein verschlafenes Lächeln auf den Lippen.

„Gut geschlafen?", flüsterte ich ihm zu.

Er nickte, seine Hand fuhr über seinen kurzen Bart. „Wie lange fahren wir schon?"

Ich aktivierte mein Handydisplay und rechnete kurz. „So dreieinhalb Stunden circa."

„Jetzt können wir gar nicht mehr zusammen Musik hören", beschwerte er sich leise, den Blick auf meine weißen Kopfhörer gerichtet.

„Das stimmt. Dann müssen wir uns wohl tatsächlich unterhalten", gab ich zurück.

Unsicher grinste er.

Tanaka grummelte an meiner Schulter. Er drehte sich weiter mir zu, sein Gesicht vergrub sich an meinen Hals, ein Arm griff um mich herum, sein Bein rutschte auf meine Knie.

„So müssen sich also Kissen fühlen", kicherte ich leise. Röte stieg mir in die Wangen.

„Soll ich ihn aufwecken?", fragte Asahi kühl. Skeptisch scannte er seinen Teammate.

Gähnend schüttelte ich den Kopf. Die Wärme machte mich schläfrig.

„Schon ok. Kannst du meine Kopfhörer in meinen Rucksack stecken?", bat ich unser Ass. In Tanakas Klammergriff war es schwierig, sich zu bewegen.

Vorsichtig griff er über mich, klappte sie zusammen und verstaute sie in meiner Tasche.

Er rutschte in seinem Sitz zurück, den Blick aus dem Fenster gerichtet. Müde schloss ich meine Lider. Fast wäre ich eingedöst, doch schreckte ich sofort wieder auf, als mein Kopf ins Leere absackte. Mit der linken Hand griff ich nach Asahis Kragen. Erschrocken starrte er mich an. Mit einem Ruck zog ich ihn näher zu mir, bis wir Schulter an Schulter saßen. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Er verstand, rutschte noch näher und entspannte sich wieder.

Nicht genug (Kageyama x OC) | Haikyuu Fanfiction | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt