🎄 22. Türchen 🎄

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Come back to me

Halte an der Liebe fest. Sie hindert dich nicht an deiner Bestimmung, sondern unterstützt sie.

Immer wieder berührten seine Füße den Boden und transportierten ihn an eine andere Stelle des Raumes.
Seine Bewegungen flossen ineinander, als hätte er keine Knochen, sondern so, als würde er nur aus einem einzigen Körperteil bestehen.
Alles an ihm war in Bewegung: Seine Füße, seine Beine, seine Arme und auch sein Oberkörper.
Hoseok tanzte mit einer Leichtigkeit, die alle Gravitationsgesetze und Hindernisse ausschloss.
Er nutzte das ganze Zimmer aus, weswegen seine Socken immer an einer anderen Stelle des Bodens aufkamen.
Auch seine Knie und Hände fanden ihren Weg auf das hellbraune Parkett, das den ganzen Boden des Zimmers überzog.
Sein ganzer Körper war im Einklang mit der Musik und verfloss mit ihr zu einem Ganzen.
In jeder einzelnen Bewegung konnte man seine Leidenschaft für das Tanzen erkennen und auch seine Augen waren erfüllt davon. Sie wirkten, als sei er in einer anderen Welt. In einer Welt, in der alles Wirklichkeit wurde, was man sich wünschte und in der man sich frei und unbeschwert fühlte.

Ich liebte es, ihm dabei zuzusehen. Es half mir dabei, herunter zu kommen und mich wohl zu fühlen.
Hoseok nahm mich jedes Mal mit in diese andere Welt, sodass ich mich sicher und friedvoll fühlte.
Ich wünschte mir, dass er niemals damit aufhören würde zu tanzen und ich würde auch alles dafür tun, dass er immer weiter machen würde.

Der Anblick seiner Tanzbewegungen verschwamm und ich wachte in meinem weichen Bett auf.
Es war nur ein Traum gewesen.
Lustlos stand ich auf, um mir ein Frühstück zuzubereiten.

Seit Hoseok nicht mehr bei mir war, hatte ich viele solcher Träume. Dabei wünschte ich mir, dass es sich nicht nur in meinem Kopf abspielen würde, sondern, dass er auch in Wirklichkeit hier wäre. Aber ich war ja selbst schuld daran.
Hätte ich nicht mit ihm Schluss gemacht, würde er noch immer vor mir seiner Leidenschaft freien Lauf lassen.
Der Gedanke an seine Nähe ließ eine Sehnsucht in mir aufsteigen, die mit jedem Mal ein bisschen stärker zu werden schien.
Da ich im Moment sowieso kein Essen zu mir nehmen können würde, beschloss ich, eine Runde joggen zu gehen. Der Winter hatte schon Einzug genommen. Es herrschten Minusgrade und überall auf den Bäumen und Pflanzen war weißer Frost zu erkennen.
Mit jeder Ausatmung, die ich tat, stieg die warme Luft aus meiner Lunge wie nebliger Dampf vor meinem Gesicht nach oben. Hoffentlich schneite es bald, ich liebte nämlich den Anblick der Winterlandschaft beim Joggen.
Mit ein wenig Musik lenkte ich mich ab, während ich durch die weihnachtlich geschmückten Straßen lief und versuchte, ein wenig abzuschalten.

Das gelang ganz gut, bis ich vor einer Säule hielt, die das Gesicht von demjenigen zeigte, der sich wieder einmal in meine Traumwelt eingeschlichen hatte.
Sofort stieg bei seinem Anblick die Wehmut in mir hoch.
So sehr wünschte ich mir, seinen Kopf wieder an meiner Schulter zu spüren und wie seine Lippen jedes einzelne Körperteil an mir berührten und einen angenehmen Schauer durch mich hindurch fahren ließen.
Als wäre es gerade eben erst passiert, spürte ich dieses Gefühl am eigenen Leib, obwohl es doch schon längst verklungen sein sollte.
Ich hatte gedacht, damit abgeschlossen zu haben. Ich hatte mir geschworen, nicht zuzulassen, dass er ein Teil von mir werden würde.
Aber er wollte einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden. Ich konnte ihn nicht loslassen, so sehr ich es auch wollte. Ganz im Gegenteil, je stärker ich versuchte, ihn zu verbannen, desto mehr vermisste ich ihn.
Und auch, wenn ich mich dafür entscheiden würde, doch wieder mit ihm in Kontakt zu treten, gab es keine Möglichkeit mehr ihn irgendwie zu erreichen. Seine Nummer hatte ich gelöscht und mein Handy durch ein Neues ausgetauscht.

Igloo Of Joy - Adventskalender 2020Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt