Ich höre - wie sich Menschen unterhalten, freudig ihre Einkaufstaschen schwenken und über asphaltierte Straßen rumstolzieren.
Und ich höre - Kinder, die lachend durch die Straßen hopsen und mit den bunten Tauben spielen.
Und ich höre - wie die Tauben fliegen und Sie angstvoll ihre Flügel schwingen.
Ich höre - die Kasse des Cafés klingeln und wie lauter Menschen ihren Kaffee schlürfen.
Und ich höre - wie die Glocken der Kirche schallend durch die Straßen leuten.
Und ich höre - nichts. Es wird allmählich still in den Straßen.
Und in der Stille, in dem Schweigen, höre ich - wie Vögel über nasse Dächer springen und wie ein Regentropfen auf die Straßen pitscht.
Und ich höre - wie die Bäume rascheln und wie die Blätter sich im Winde dreh'n.
Und ich höre - wie das Holz lebt und bebt und höre - die kleinen Schritte der Ameisen, die sich gegenseitig den Weg anweisen.
Und ich frage mich, wer da schon was ändern will, wenn die Natur schon für sich spricht. Und ich denke, wer dem was hinzufügen will, beachtet nicht, dass es auch ohne geht. Und so sitze ich hier und schweige und höre, weil meine Stimme die Stille nicht durchbricht.
Ich höre - wie ein großer Kran ein Dach anhebt und wie durch Presslufthammer die Erde bebt.
Und ich höre - wie Tiere schreiend Hilfe suchen und wie Solen sie einfach niedertreten.
Und ich höre - wie eine Abrissbirne ein Haus zertrümmert und wie Bohrer mein Gehör durchbohren.
Und ich höre - wie ein Stein auf meinen Fuß platziert und sich langsam in mein Fleisch reinbohrt.
Ich höre - wie Menschen röcheln, vergebens nach Luft schnappen und reglos zu Boden klappen.
Und ich höre - nichts. Eine Stille voller Schweigen.Und ich bleibe still und habe das Gefühl, dass es nicht lohnt hierzubleiben. Also gehe ich woanders hin und lasse Lärm und Schmutz zurück. Verlasse Leichen, die am Boden liegen und Häuser, die zertrümmert sind.
Humpelnd gehe ich meinen Weg durch Trümmern von Leid und Schmerz, in der Hoffnung, alles zu vergessen - in der Hoffnung, woanders zu sein, ohne einen Gedanken zu verschwenden, dass irgendwann mal alle so verenden.
Und da kommt mir der Gedanke, bevor ich gehe, meinen Weg zu räumen. Wenn jeder Mensch das macht, dann würde die Welt aus lauter Wegen bestehen, die sauber und ordentlich sind. Und ich philosophier' mir diese ach-so-schöne Welt zusammen, die bunt und fabelhaft ist.
Wo bunte Blumen aus den Dächern sprießen, ganze Wälder in Sekunden wachsen und wo Krieger ihre Waffen legen und die Welt in Frieden lebt.
Wo Bienen aus den Trümmern schlüpfen und bunte Kreise am Himmel dreh'n und wo Schmetterlinge auf dem Wasser hüpfen und ihre Flügel sich im Winde weh'n.--
Und als ich in meinen Gedanken versunken bin, bemerke ich gar nicht, dass es nur eine Welt ist aus Gedanken und verstehe nicht, dass alles noch wie vorher ist.
DU LIEST GERADE
Poesie
PoetryHier findet ihr eine Ansammlung meiner dichterischen Werke. Viel Spaß beim Lesen! LG euer Kleeblatt777