10. Dezember

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Hwanwoong

Wie versprochen bin ich auf dem Weg zu der Ranch, um Hyeonhee abzuholen. Keonhees Mum hatte mich vorhin angerufen und gefragt, ob ich sie abholen kann, da sie mit ihrem Sohn ins Krankenhaus musste. Mein bester Freund hatte sich beim Fahrradfahren vor einem Eichhörnchen erschrocken und ist vor einen Baum gefahren, dieser Pabo. Soweit ich weiß ist ihm aber nichts schlimmes passiert, trotzdem ist Vorsicht besser als Nachsicht und so ist er zur Kontrolle beim Arzt.
Auf der Ranch angekommen kann ich schon die anderen Eltern auf ihre Kinder warten sehen und nach nicht mal fünf Minuten kamen die Kinder mit ihren Ponys an der Hand und einem fürsorglichen Youngjo sowie einem blonden Jungen um die Ecke.
"Hallo, Hwanwoong!" bemerkt mich Hyeonhee schnell und winkt mir zu, wird jedoch schnell von dem schwarzhaarigen angestupst und vermutlich belehrt, dass sie nach vorn schauen und auf ihr Pony aufpassen soll.
Die kleine Schwester meines besten Freundes kommt auf mich zugesprungen als sie die drei Ponys weggebracht haben und umarmt mich stürmisch.
"Hallo, Hyeonhee" lächle ich die kleine Maus an. Auch die anderen Kinder laufen zu ihren Eltern und verabschieden sich nach und nach.
"Hwanwoong, kann ich dir die Pferde zeigen? Bitte bitte bitte!" fleht mich das braunhaarige Mädchen an. "Okay, aber vorher musst du doch fragen, ob wir noch hierbleiben dürfen" "Ohh warte! Youngjo? Darf ich Hwanwoong die Ponys und Katzen zeigen? Bitte" "Aber natürlich, aber ich muss jetzt mit Seoho die Pferde füttern, die haben nämlich ganz doll Hunger" und schon verschwindet er mit dem blinden Jungen, Seoho.
"Komm! Das hier vorn sind Eddy", sie zeigt auf das kleinere, dunklere Pony, "und Denir, ihn kennst du ja schon. Aber bei Eddy musst du aufpassen, er ist sehr frech, wie Schnappi das kleine Krokodil." Beide Ponys schauen zu uns, der Fuchs kommt an den Zaun und schnuppert die Hand der Kleinen, die sie ihm entgegen gestreckt hat, an.
Ich bin mir nicht sicher, ob das so ungefährlich ist, dass letzte mal als ich einem Pony meine Hand hingehalten habe, hat es mich gebissen, da es vermutlich dachte, sie sei was zu essen. Aber das ist auch schon lange her.
"Und da drüben stehen die kleinen Ponys", flink ist sie nach rechts den Weg weiter gelaufen und hält vor dem Paddock an.
"Da steht Sternchen, Aladin, Stöpsel - den reite ich immer - Bambi, Mozart - der ist auch frech - Karina und Lucy" spricht Hyeonhee und zeigt, für mich jedenfalls, wild in der Luft herum. Keine Ahnung, wer jetzt wer ist.
"Ich hab Stöpsel am liebsten, er ist so kuschelig und so lieb. Die anderen sind das auch, aber er sit noch weicher." "Wer genau ist nochmal Stöpsel?" frage ich sie kleinlaut. "Der schwarz-weiße" antwortet sie voller Elan und zeigt in die Richtung eines großen Reifen, wo vier Ponys drumherum stehen, eines davon ist schwarz-weiß. Stöpsel sieht tatsächlich aus wie ein Kuscheltier - langes, weich aussehendes Fell mit großen dunklen Flecken, flauschige Ohren und dichte Mähne.
"Er ist durch sein Winterfell noch weicher als im Sommer und so niedlich" schwärmt sie von dem kleinen wie ich in meinen Gedanken an Youngjo. Naja fast wie ich, sie ist noch klein und unschuldig… meine Gedankengänge sind eher weniger für Kinderohren bestimmt.
"Miau" "Oh, da ist Luise!" dreht sich Hyeonhee um und läuft zu dem kleinen Häuschen, wo die Katze auf der Fensterbank sitzt. "Das ist Luise, sie ist auch ganz weich wie meine Decke zuhause" strahlt sie mich und vor allem die graugestreifte Katze an.
Nach nach den kleinen Ponys gehen wir noch gemeinsam zu den anderen Paddocks, sie möchte mir unbedingt alle Pferde zeigen. Währenddessen hat die mir erzählt, dass es hier vier Katzen insgesamt gibt und Lotty - eine dreifarbige - immer beim Kinderreiten dazukommt und sich kuscheln lässt.
An einem Paddock mit fünf Pferden - davon drei in einem hellen fast weißen Sandton - angekommen erzählt Hyeonhee mir, dass das alles Hyunahs und Hyojong Pferde sind. "Weißt du auch, wie sie heißen?" "Nein, leider nicht. Youngjo wie heißen die fünf?" fragt sie den schwarzhaarigen, der gerade mit einer Schubkarre voller Heu auf uns zukommt.
Er setzt sie neben uns ab und dreht sich dann zu uns, streckt den Arm aus und erklärt "der braune ist Jonny, der hellere ist Jackson und die drei palomino farbenen sind Holly, Glenda und Jac" mit funkelnden Augen betrachtet das kleine Mädchen die Pferde. "Woher weißt du, welche der Pferde, wer ist?" richte ich mich an Youngjo.
"Ganz einfach, auch wenn sie auf den ersten Blick alle gleich aussehen mögen, sind sie ganz unterscheidlich, du musst nur genau hinsehen", einer der hellen Pferde kommt zu uns an den Zaun.
"Schau her, das hie ist Jac, er hat eine kleine Narbe hier über den Nüstern, wo Fell fehlt, und im Gegensatz zu den anderen zweien einen breiteren Kopf, er ist der größte der drei. Da neben Jonny steht Holly, sie ist einen tucken dunkler und hat an dem Hinterbeine einen schwarzen Punkt sowie auf dem Nüstern einen rosanen Fleck. Und Glenda hat kaum einen Pony und einen weißen Stern auf ihrer Stirn" baff sehe ich zu dem älteren, dass er so viele Einzelheiten bei den Pferden erkennen kann, obwohl sie alle für mich jedenfalls gleich aussehen, ist erstaunlich.
"Schau mich nicht so an, das hat alles seine Zeit gebracht, bis ich das gelernt habe. Viel schlimmer waren da noch die Füchse als sie noch alle auf der großen Weide standen."
Etwas weichen umschmiegt meine Beine und als ich hinunter sehe erkenne ich eine schwarz-grau gestreifte Katze mit großen Augen, die mich magisch anzieht. "Wer ist denn das?" "Das ist Lieschen" Ich glaube es ist Liebe auf den ersten Blick. Lächelnd beuge ich mich zu ihr herunter und strecke meine Hand aus, um ihr über den Kopf zu streicheln. "Hallo, Lieschen." Mit ihren Knopfaugen schaut sie zu mir auf uns lässt sich schnurrend von mir streicheln.
In der Zeit, wo wir uns mit der Katze beschäftigen, füttert Youngjo die fünf Pferde. Als er wieder aus dem Paddock kommt, kann ich mir den Kommentar leider nicht verkneifen. "Schicke Frisur übrigens, der Haarschmuck steht dir."
"Tschüß, Hyunah" verabschiedet sich Hyeonhee nachdem wir bestimmt noch eine weitere viertel Stunde hier auf dem Hof verbracht haben. "Hyunah, wann kann ich denn das nächste Mal zum Reigen kommen?" frage ich noch schnell. "Gut, das du es ansprichst. Eine Reitschülerin hat für morgen abgesagt. Fall es dir also passt, morgen 15 Uhr?" "Ja, da hab ich Zeit, dann bis morgen!" "Bis morgen!" verabschiede Ich mich endgültig .

1.1 K

Als ich da angekommen bin, bin ich die ersten Wochen verzweifelt, weil alles so neu war- so viele Namen, fuchsfarbene Pferde, Reitkinder. Ich dachte, ich lerne das alle nie😅, aber hab es doch geschafft, man darf sich nur nicht alzu sehr stressen.

Adventskalender // HwanjoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt