Chaos

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Alles um mich herum war laut. Zu laut. Schrecklich laut. So laut, dass ich nicht mehr denken konnte. Die Gedanken konnten nicht geformt werden. Da war Chaos. Chaos in meinem Kopf, das aus Wortfetzen bestand. Sie beschrieben, was ich hörte: Bohrmaschine, Schritte, Rüttler, Krankenwagensirenen. Sie gaben wieder, was erzählt wurde: Mark trennte sich von Lisa, der Termin einer Frau ist um 2 Uhr. Mein Kopf war überfüllt. Ich konnte nicht mehr wahrnehmen, was alles passierte, es war zu viel, zu laut, zu schnell. Einatmen, ausatmen, einatmen nein das half nicht viel. Ich musste hier weg. Ich lief, wohin wusste ich nicht. Links, rechts, links, rechts, links, links, rechts, rechts... Das half. Die Schrittangaben bracht das Chaos nicht in Ordnung, aber sie überdeckten es. Bald war ich so weit gelaufen, dass manche Geräusche nicht mehr zu hören waren. Es war trotzdem noch zu laut. Ich lief weiter, links, links, rechts, rechts, links, links... und dann war ich angekommen. Dort wohin ich wollte, ohne es zu wissen, dort, wo alles ruhig war. im Wald. Ich stand mitten im Wald, umgeben von Bäumen, Pilzen und anderen Pflanzen. Ein Weg war nicht zu sehen. Ich setzte mich auf den Waldboden und atmete. Hier war es ruhig, hier konnte ich sein. Sein, wer ich war. Bald war das Chaos der Ordnung gewichen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 15, 2020 ⏰

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